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Anzahl Gedichte: 335
Anzahl Kommentare: 140
Gedichte gelesen: 358.804 mal
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Titel
275 Trampeltiere trampeln nicht
Vorschautext:
Trampeltiere trampeln nicht,
Königskobras haben keinen
(Unbedarfte könnten’s meinen)
Thron, verhältnismäßig schlicht
ist die Kaiserboa und
ein Präriehund ist kein Hund.

Ja, sogar der Tigerhai,
Spitzzahnträger, Meeresriese
ist nach Hautfarbanalyse
auch im Grunde streifenfrei.
Selbst das Blödaug‘ ist verstimmt,
...
274 Buchenwaldfrühling
Vorschautext:
Buchenwalderde, vom Goldlicht geflutet,
lässt ihre Kinder den Sonnenschein sehn.
Blüten in Teppichen, niemand vermutet
wie viele Kelche und Sterne dort stehn.

Hölzer, die Brüder der zierlichen Kleinen,
halten ihr Laub für ein Weilchen zurück.
Strahlen durchdringen das Zweigwerk. Die feinen
Blumenkronblätter verströmen ihr Glück.

Buchenwaldfrühling im Liebreiz der Jugend
lockt mit verschwenderisch üppiger Pracht.
...
273 Amazonas in der Au
Vorschautext:
Ein Leguan liegt auf dem Ast,
verschmilzt mit grünem Laubwerk fast,
der Kaiman lauert in den Farnen,
Agutis suchen sich zu tarnen.
Man spürt den Jaguar im Dicht
des hohen Rieds, gedämpftes Licht
erreicht Bromelien im Bäumen,
wärmt Boas an den Ufersäumen.

Ein Streich verspielter Fantasie -
in Regenwäldern war ich nie.
Der Auwald hat mit Taubenklagen,
...
272 pusteblume
Vorschautext:
wohlgeformte härchenkugel
schläfenweißes fadending
zauberspruchgeformtes köpfchen
das zum weltenbummel drängt
hohlstiel hält dich
hoch zum starte
keine eile
also warte
bis vom rain her auf dem mugel
warme luft dich schmetterling
aus dem einstgen honigtöpfchen
in ein reisewindchen hängt
271 Die Segge
Vorschautext:
Wann wird die Segge schon bedichtet,
von ihrer Anmut je berichtet?
Das Schwarz der zarten Windschwank-Ähren,
ihr schlankes Blatt, des Teiches Zähren,
die oft an ihren Stielen kleben,
das Inselreich für kleines Leben,
nichts wird erwähnt. Ein kleines Licht
beleuchte sie im Lobgedicht.

Ermüdete Libellen rasten
an ihren Halmen. Schreckhaft hasten
die Wasserläufer durch die Dichte
...
270 Amselbühne
Vorschautext:
Wo blankes Blech vor Nässe schützt
und Drähte Blitzen Weg bereiten,
wo oft nur Rost die Rohre stützt,
die Wasser weg vom Dache leiten,
da singt ihr Lied sie, flötend hell.

Der Amsel ist das Haus ein Berg,
ein Stein, ein Baum – sie singt die Weise
auf Simsen, auf dem Gartenzwerg,
dem ersten Morgenrot zum Preise,
der Abendstund als Tischgesell.

...
269 Wiesenplausch
Vorschautext:
Die Elfe setzt im Mohnkleid sich
ins Bunt der Wiesenherrlichkeiten.
Ein Lufthauch rät mir, setze dich,
dein Auge wird sich wundernd weiten.

Was ich nun sehen kann und hören,
mag manchem kein Verlangen sein.
Ich aber lasse mich betören,
und sitz als Wiesenzwerg am Rain.

Da wird getuschelt, ohne Wort,
die Blumenseele braucht kein Mündchen.
...
268 Warum eigentlich?
Vorschautext:
Den Kopf aus grünem Zweigwerk streckt ein Huhn.
kennt selber nicht den Zweck für solches Tun.
Das Auge zeigt mit Glanzpupille,
hier leitet nicht ein freier Wille.
Ich fürchte, dass das Strecken dauert,
bis Einsicht dieses untermauert.
So lange aber reckt das braune Huhn
den Hals und grübelt über solches Tun.
267 Harmlose Brillenträgerin
Vorschautext:
Die Brillenschlange Rosinante,
ein Schelm, der diese so benannte,
verbog der starken Fehlsicht wegen
die Giftkanülen. Welch ein Segen
für Doktor Karl Heinz Spiegelglas,
der ihrer Brille Brechkraft maß.
266 feuersalamandrisch
Vorschautext:
unkenbauchoberhaut
waldlaubbeschauer
wurzelstockwohlvertraut
regenwurmlauer
feuriges schreckgefleck
moospolsterschmieger
sonnenglutschutzversteck
lurchischer tiger
265 Die heitere Seite des Moors
Vorschautext:
Die heitere Seite des Moores

Ein Schilfnest zeigt sich wie ein Schopf
des Moorgeists und ein andrer Kopf
trägt Seggenbüschel, Struppelhaare
des Kobolds, der im Schwarzteich wohnt.
Weit hinten, wo der Torffürst thront,
stehn Birken. Erlen werden Paare
im Doppel glatter Spiegelflächen
der Tümpel, die wie Augen stechen.
Die Bekassine wirft Kadenzen
von oben in das grelle Glänzen.
...
264 Ein bisschen noch
Vorschautext:
Noch sammeln die Früchte den Zucker der Sonne,
die Wespen erwarten mit heimlicher Wonne
die Zeit einer Narbe, die winzigen Wunde,
den Süßsaft für ihre so wehrhafte Runde.

Sie hängen noch, letzte Vergessne am Zweige,
drei Birnen verbiegen das Ästchen zur Neige.
Ein Apfel verbirgt seine Röte im Laube,
noch fällt er dem faulenden Keim nicht zum Raube.

Die Traube beruft sich auf fehlende Reife,
versteckt sich vor lüsternem Augengestreife,
...
263 Kultivierte Auseinandersetzung
Vorschautext:
Man drückt in manchen Kreisen sich,
ich meine hiermit dich und mich,
bei Meinungsunterschieden nur
gewählt aus, eben mit Kultur.
Oft reicht ein Wort, dazu ein Du,
man ist besänftigt und gibt Ruh:

Du Bledschnschedl,
Strohhirndodl,
Affnpinscher,
Obabledl.
Du Owizahrer
...
262 Paradeiser und Tomaten
Vorschautext:
Adam pflanzte Paradeiser,
paradiesisch schmeckten sie.
Heute (Hochkulturen weiser)
isst man – lustlos irgendwie –
überall Tomaten, diese
haben nichts vom Paradiese.
261 In Marrakesch im Orient (1-6)
Vorschautext:
In Marrakesch im Orient (1)

In Marrakesch im Orient
sitzt einer, der sich Gottfried nennt.
Er stammt, man munkelt es, aus Fes,
isst Sauerkraut und Leberkäs
und passt so nur als Rudiment
nach Marrakesch im Orient.


In Marrakesch im Orient (2)

...
260 Wolken spielen Theater
Vorschautext:
Den Erdling zu necken, zum Raten zu bringen,
verschwören sich Wolken mit heimlicher Lust.
Sie spielen Theater in scheinbarem Ringen
mit Milchweiß und Blau, denn sie haben gewusst,
wie unsicher manche den Himmelstanz deuten.
Doch heute gefällt dieses Schauspiel den Leuten.

Kulissen sind Berge, ein Wäldchen aus Fichten,
im Vordergrund dehnt sich ein glasklarer See.
Die Wolken verdoppeln im Teilen und Schlichten,
im Türmen und Fliehen ihr Vielfachportrait.
Und niemand will wissen, ob Wolken, ob Strahlen
...
259 Nebelnacht
Vorschautext:
Nackend steht der Baum, sein Ast
ragt in Nebelschwaden.
Alles ist in Grau gefasst,
alles dunstbeladen.

Später, heisrer Krähenschrei
mischt sich mit dem Fisteln
kalter Winde. Zauberei
haftet an den Misteln.

Müde legt der Herbsttag sich
auf gehauchte Kissen.
...
258 Fährtenlesen im Schnee
Vorschautext:
Der Schnee – ein Buch, das Spannung bietet,
das Fährtenlesen möglich macht.
Die weiße Decke ist beschrieben
mit Abenteuern letzter Nacht.

Des Hungerfuchses schmales Schnüren
folgt einer Hasenfährte nach.
Der Krähe Suchen kannst du spüren,
ihr Trippeltrapp zeigt Ungemach.

Ist’s ein Fasan im Unterholze,
ein Rebhuhn gar – der Zehendruck
...
257 hagebutten im dezember
Vorschautext:
hagebutten im dezember
feuerrotes früchteglühn
heckenrosen - eidbezeugung
frühjahr sieht ein neues blühn
vogelfreude in den tagen
karger füllung kleiner mägen
augenfreude in den weißen
wochen mit dem wintersegen
hagebutte tupfenmaler
wichtelhäubchen
waldrandstrahler
danke
256 atheisten schleichen
Vorschautext:
atheisten schleichen
scheu ums krippenbild
kindchen lächelt mild

lass mich nicht erweichen
obwohl
so hohl
ist das ganze nicht

aber
heilsbericht
hin und her
...
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