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Titel
179 Bunter Wahrzeichenschlot
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Bunter Wahrzeichenschlot

Von Weitem können wir schon sehen,
Dass Farben am Schlot nicht vergehen,
Denn der zeugt von technischem Witz,
Also sind wir in Sachsen, Chemnitz.

Man kann ja für sich selber wählen
Oder sich davon wiederholt erzählen:
Wähle ich dem Auge den bunten Schlot
Oder erzähle ich von Nüschels Tod?

...
178 "Kein Tango ohne Bando!"
Vorschautext:
„Kein Tango ohne Bando!“

Herr Band hat das Bandoneon erfunden,
Nach ihm ist es auch benannt.
In Chemnitz gebaut kamen von weither Kunden
Und testeten es mit eigener Hand,
Denn es wurde ihnen da Großes angeboten,
Die Spieler brauchten dafür keine Noten.

Immer mehr von ihnen kamen aus Südamerika,
Denn ohne Bandoneon kein Tangotanz.
Mit ihm ist dort Musik präsent und nah,
...
177 Dem Auge allein
Vorschautext:
Dem Auge allein

Sinneswahrnehmungen haben insgesamt
Ihre großartigen Möglichkeiten,
Wo das Viele aus dem Erbgut stammt,
Um uns lebenslang zu begleiten.

Ohr und Nase, Haut und Hand
Leiten alles hin zum Gehirn,
Wo ausgedeutet mit Verstand
Die Bewertung erfolgt hinter der Stirn.

...
176 Im Haselhain
Vorschautext:
Im Haselhain

Nachdem es so viel geregnet hat
Treibt die Hasel viele Würstchen aus,
Zeigt mit Fülle ihre Großtat,
Formt später schönste Nüsse aus.

Daran trägt sie dann auch schwer,
Worauf Eichhörnchen schon warten.
Diese vergraben davon immer mehr,
Womit dann neue Ruten starten.

...
175 Kulturveränderung
Vorschautext:
Kulturveränderung

Kulturräume verändern sich ständig,
Selbst wenn man das nicht wahrhaben will.
Aber des Menschen Wille bleibt unbändig,
Jede Generation setzt sich ihr eigenes Ziel.

Doch während es für Generationen zuvor
Noch Usus war, den Kulturkanon zu erlernen,
Treten jetzt abrupte Kräfte hervor,
Welche Gastkulturen kaum mehr besternen.

...
174 Im Zementwerk
Vorschautext:
Im Zementwerk

Kugelmühlen mit überlautem Krach
Zerbröseln die großen Steinbrocken,
Bringen das Mahlgut unter Dach und Fach,
Denn sie kommen niemals ins Stocken.

Die langen Drehöfen warten darauf,
Dass immerzu der Nachschub fließt.
So hat das Zementwerk seinen Lauf
Damit sich Ware in die Säcke ergießt.

...
173 Die Welt ist nur so gut
Vorschautext:
Die Welt ist nur so gut

Die Welt ist nur so gut,
Wie wir sie sehen wollen,
Um stets mit neuem Mut
Ihr Augenmerk zu zollen.

Doch ist sie so, wie wir sie sehen
Nur weil Bequemlichkeit Ansporn?
Sollten wir nicht erst besser verstehen,
Woher denn weht so mancher Zorn?

...
172 Doch der Sonnenball
Vorschautext:
Doch der Sonnenball
Eis und Glätte halten Schläfer
In den Betten, in den Räumen.
Nirgendwo sieht man Schäfer,
Deren Schafe Wiesen abräumen.

Und die Kälte, sie bleibt klirrend,
Lässt weißgrau das Firmament:
Nirgendwo sind Vögel schwirrend,
Frost ist's, der vom Himmel trennt.

Doch der Sonnenball steigt auf,
...
171 Kulturermüdung
Vorschautext:
Kulturermüdung

Alle Kulturkreise, die es gegeben hat,
Sind irgendwann einmal untergegangen,
Weil mit evolutionärem Leben
Nachlässt das Traditionsverlangen.

Bequemlichkeit und Reichtum sollen entlasten,
Wenn dann die Kultur gesehen als Dauerbürde,
Denn um sich behutsam weiter voranzutasten,
Dürfte man Bildung nicht sehen als Hürde.

...
170 Was war, was ist, was wird sein
Vorschautext:
Was war, was ist, was wird sein


Es mögen uns Zeiten begegnen,
Mit denen niemand gerechnet hat.
Möge das Schicksal Schutz regnen,
Es beschütze unsere humane Tat.

Was war, können wir leicht herholen,
Hinterher ist man ja immer schlauer.
Da hilft kein nachträgliches Sollen,
Kein Nachspiel von ewiger Dauer.
...
169 Drei Aphorismen
Vorschautext:
Drei Aphorismen

WORT
Am Anfang war das Wort, das bleibt,
Selbst wenn der Sprecher längst gegangen,
Dem man die Aussage zuschreibt:
Er ist ja nicht mehr zu belangen.

GLAUBE
Wo absolut der Glaube steht,
Verliert die Toleranz an Kraft,
So dass die Unheilfahne weht,
...
168 Das erste Mal
Vorschautext:
Das erste Mal

Der Jugend gehören Abend und Nacht,
Wenn bewegt bei ihr die Lende erwacht
Ein wenig noch junges Bangen bleibt,
Wenn sich der Leib am Leibe reibt.

Da fordern dann erglühte Wangen
Ein grenzenloses Verlangen,
Wo nun zwei leidenschaftliche Wesen
Die Lust aus ihren Augen lesen.

...
167 Die größten Dummköpfe sind jene
Vorschautext:
Die größten Dummköpfe sind jene

Die größten Dummkpfe sind jene,
Die nicht merken, dass man ihnen wohlgesonnen ist,
Denn immmerzu glauben sie notabene,
Dass Du nicht Freund, sondern Feind ihnen bist.

Windmühlen bleiben ihre größten Feinde,
Dort fuchteln sie mit stumpfen Waffen herum,
Schauen nicht auf Freunde, die Gemeinde
Und nehmen von daher jedes Wörtchen krumm.

...
166 Zungenknoten
Vorschautext:
Zungenknoten

Ein Zungenknoten wuchs dem Manne,
Er glaubte, vorbei seine Lebensspanne,
Er dürfte nicht mehr auf Erden wandeln,
Sein Schicksal wäre nicht zu verhandeln.

Solch ein unangenehmer, ekliger Knoten
Signalisiert, man sei bereits bei den Toten,
Das Leben sei nicht mehr hoffnungsgewillt
Man hätte gar seine Lebenszeit verspielt.

...
165 Begehrendes Bewähren
Vorschautext:
Begehrendes Bewähren

Wer nicht mehr begehren kann,
Der bleibt ein armer Mann,
Denn das männliche Bewähren
Geht über persönliches Begehren.

Was sich nur als wie immer erweist
Und nicht um unser Sinnen kreist,
Das wird sich uns leider entziehen,
Selbst wenn wir uns noch so bemühen.

...
164 Als graue Maus
Vorschautext:
Als graue Maus

Als graue Maus vom Lande
Kommt sie neu in die große Stadt,
Ist anfangs nicht imstande,
Zu nehmen, was das Leben hat.

Recht hilflos irrt sie dort umher,
Denn auch Mama ist ja nicht da:
Das Sehnen bringt ein Tränenmeer,
Denn Fremdes ist ihr übernah.

...
163 Keine Furcht bewahrt davor
Vorschautext:
Keine Furcht bewahrt davor

Keine Furcht bewahrt davor,
Dass mit eigenem Furor
Etwas besser werden könnte,
Wenn man sich daran gewöhnte.

Noch nie hat Wut den Schmerz geheilt,
Der tief im Gemüt, im Herzen weilt,
Denn alles Leid verstellt den Blick
Auf ein ersehntes, freies Glück.

...
162 Alles muss heute
Vorschautext:
Alles muss heute

Das sind nicht mehr die Zeiten,
Als mit Begeisterung Eisenbahnfahren
Uns noch schieneklopfend zum Gebirge trug,
Um Sommerfrische oder Winterfreuden zu bereiten.

Das muss heute alles sehr viel schneller gehen,
Spottbillig sein, natürlich vollständig organisiert,
Damit man überhaupt ein Urlaubsfeeling spürt,
Um triumphierend auf Schnäppchen zu sehen.

...
161 Liebesbedingungen
Vorschautext:
Liebesbedingungen

Solange sich Liebende Freuden hingeben,
Weil das Begehren noch nach ihnen greift,
Gibt es bei ihnen jenes reizende Urerleben,
Bei dem Wonne die Berührung streift.

Anziehendes von Beiden bleibt unangreifbar,
Denn nichts Trennendes kann übergriffig sein,
Nichts erscheint ihnen gar sonderbar,
Weil alles intim, vertraulich, nicht allgemein.

...
160 Nie war die Zeit
Vorschautext:
Nie war die Zeit

Nie war die Zeit so unbewegt,
Wie jetzt in den Unruhezeiten,
Wo nichts sich mehr zum Schlafe legt
Und wieder Kriege sich ausbreiten.

Als ob die wunderbare Welt
Nichts Besseres verdient wohl hätte,
Als die erbarmungslose Kält'
An wildgewordener Kampfesstätte.

...
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