Titel | ||||
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552 | Rollenumkehr | |||
Vorschautext: Rollenumkehr Da steht ein Junge vor dem Alten Und fühlt, den muss er sicher tragen, Muss zuwendend den Erwachsenen fragen, Wie das als Berater auszuhalten. Offenbar erwartet Altes vom Jungen, Dass der die Nachdenkrolle übernimmt, Kompensatorisch, mit Engelszungen Ihn auf Neuhoffnungen einstimmt. ... |
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551 | "Ach was" | |||
Vorschautext: „Ach was“ Sehr gerne erinnere ich mich An meine frühen Kindertage, Als mein Pate allzeit sich Zuständig sah für jede Frage. Lief ich damit an die Wand, Wusste er sie umzuwenden: Sein „Ach was“ und sein Verstand Konnten mir Verstehworte senden. ... |
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550 | Irgendwo findet sich immer ein Ort | |||
Vorschautext: Irgendwo findet sich immer ein Ort Nicht jedes Begehren erreicht seine Vollendung, Nicht jeder Wunsch kann in Erfüllung gehen, Denn stets lauert irgendwo jene Wendung, Mit der wir nicht mehr die Sonne sehen. Da wird es Zeit, sich jene Freiheit zu nehmen, Von Arbeiten und dem unnötigen Stress: Man muss sich schon in den Urlaub bequemen, Ausgehen, wo noch kein Leid in Regress. ... |
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549 | Zeitspanne | |||
Vorschautext: Lebensspanne Das Alter lässt sich nicht verleugnen, Jeder zahlt für seine vielen Jahre Tribut. Niemand kann seine Gebrechen wegleugnen, Selbst wenn er sich zuspricht viel Lebensmut. Ein Zipperlein hier, ein Wehwehchen da, Wie lässt es sich schmerzfrei liegen? Ist das Ende denn schon so schrecklich nah, Will die Zeit mir gar wegfliegen? ... |
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548 | Im Sternehotel | |||
Vorschautext: Im Sternehotel Gäste frühstücken zusammen Im Sternehotel, in der Urlaubsstadt, Wo Schlemmer stets gerne herkamen, Weil man da wohl sein Bestes hat. Alle Religionen sind da versammelt, Friedlich, die Sonne geht stahlend auf. Nichts ist verhärmt, nichts seelenverrammelt, Gute Gespräche haben am Büffet ihren Lauf. ... |
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547 | Menschheitsgeschichte: Gattenliebe | |||
Vorschautext: Menschheitsgeschichte: Gattenliebe Wer Gattenliebe als Unfreiheit verdammt, Weil nur Freie Liebe er propagiert, Der hat sich vielleicht doch verrannt, Wenn stets Neues nicht zum Ziele führt. Das hat's doch immer schon gegeben, Dass Bindungslosigkeit gern sei, Angeblich in selbstbestimmtem Leben, Wo Freiheit lebt dann im Vielerlei. ... |
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546 | Ich bin ein heiterer Mann | |||
Vorschautext: Ich bin ein heiterer Mann Ich bin ein heiterer Mann, Habe sehr viel dafür getan, Mich nicht übermannen lassen Und Freude verbreitet, nicht Hassen. Natürlich habe auch ich dunkle Nächte, Vorschiebe ich lieber die lichten Mächte, Lass' das Dunkle weiterhin grummeln, Es mag mit anderm Dunklen schummeln. ... |
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545 | Wahlfreiheit | |||
Vorschautext: Wahlfreiheit Nichts wissen, nichts können, nichts machen, Jedoch alle Mitmenschen verlachen: So erlebe ich leider manche Zeitgenossen, Die nicht mit Edelmut begossen. Viel wissen, viel können, Gutes machen Und dabei miteinander lachen: So kenne ich Vorbilder, die großen, Welche gerne die Weisheit liebkosen. ... |
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544 | Ach, Du liebe kleine Maus | |||
Vorschautext: Ach, Du liebe kleine Maus Ach, Du liebe kleine Maus, Richte mir ein Festchen aus, Lass' uns Tänzchen dann aufführen, Damit wir unsere Freiheit spüren! Ich stelle mich in Liebespose, Bringe zur Feier die rote Rose, Die immer noch nach Liebe riecht, Weil noch niemand dahinsiecht. ... |
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543 | Tücke des Objekts | |||
Vorschautext: Tücke des Objekts Manche Geräte muss man überlisten, Denn sie haben die Objekttücke. Da helfen keine Gebrauchslisten, Viele haben ohnehin eine Lücke. Wer immer auf ein Werkzeug sieht Bei Maschinchen, die uns dienstbar sind, Der bleibe auch kritisch stets bemüht, Nicht Sklave im Verherrlichungswind. ... |
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542 | Club der guten Dichter | |||
Vorschautext: Club der guten Dichter Es ist ja so leicht, Urteile zu fällen Und Dichter in eine Buh-Ecke zu stellen. Dabei hat niemand das Menschenrecht Zu beurteilen, was gut und was schlecht. Denn die Demokratie lässt jeden dichten, Da braucht es niemanden, um zu richten, Weil die Dichterfreiheit allzeit bedeutet: Jeder ist im Recht, der fair Sprache häutet. ... |
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541 | Diese Zwei können nicht alt werden | |||
Vorschautext: Diese Zwei können nicht alt werden Sie tanzen noch um zwei Uhr auf jedem Fest, Alt können diese Zwei, wollen sie nicht werden. Events sind alles für ihren Lebensrest: Lautstärke übertönt alle Beschwerden! Bei ihnen darf man niemals über Leid klagen: Wer Schmerzen hat, ist doch selber schuld! Mobilität muss ihr ganzes Leben tragen, Sie fliehen deshalb jeglicher Geduld. ... |
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540 | Es ist so schön | |||
Vorschautext: Es ist so schön Es ist so schön, ein Mensch zu sein Mit allen Daseinsprivilegien, Geherzt und satt im Sonnenschein Zu wandern – ohne die Kollegien. Das Massenmenschsein nervt, Deshalb sucht man einsamere Wege, Wo dieser Dauerdruck entschärft, Man sich zur schonenderen Ruhe lege. ... |
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539 | Freunde meiner Zeit | |||
Vorschautext: Freunde meiner Zeit Nach vielen, vielen Jahren Durft' ich nun doch erfahren, Dass Du mich bald besuchst, Weil Du die Nähe suchst. Die alten Zeiten sind vorbei, Nicht mehr sind wir im Jugendmai, Herbst hat längst verkündet sich, Dennoch, Freund, verehr' ich Dich. ... |
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538 | Noch immer weise | |||
Vorschautext: Noch immer weise Noch immer weise Und keineswegs leise Den Bann zu brechen, Darüber zu sprechen, Wie es weitergehen soll Ohne Grenzen und Zoll. Da gilt es viel zu entwickeln, Um zusammenzustückeln, Was an Rettung längst gedacht, ... |
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537 | Das Normale ist es doch | |||
Vorschautext: Das Normale ist es doch Das Normale ist es doch, Was wir ja schätzen sollen, Damit es uns nicht verlorengeht, Denn erhalten bleibt es uns noch, Wo wir als Wesenswert dies auch wollen, Wenn jeder geerdet auf den Beinen steht. Wenn wir das Normale verlieren, Weil wir über die Stränge schlagen, Kann das uns nicht mehr aufbauen, ... |
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536 | Wer hat die vielen Musikanten | |||
Vorschautext: Wer hat die vielen Musikanten Wer hat die vielen Musikanten Zum Wiegenfeste eingeladen, Zu dem kamen die Verwandten, Die ihr Kommen angekündigt haben? Wer hat die Musiker bestellt, Damit wir wieder einmal tanzen, Nicht nur uns plaudernd hingestellt, Nur schlemmend wie Hofschranzen? ... |
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535 | Das Kommen und das Gehen | |||
Vorschautext: Das Kommen und das Gehen Das Kommen ist immer schon ein Gehen, In der Ankunft ist die Abkunft inkludiert: Wenn wir noch ankommendes Lachen sehen, Sind wir bald wieder erinnerungsgeführt. Von daher erfreut uns das Bekannte Als Erscheinungsbild des Gottvertrauten, Wann immer unsere Verwandten Bei uns besuchsweise herbeischauten. ... |
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534 | Das Goldene Zeitalter der Menschheit | |||
Vorschautext: Das Goldene Zeitalter der Menschheit Wenn wir endlich als Menschheit begriffen haben, Dass nur weltweiter Frieden uns weiterbringt Bei unseren notwendigen Lebensvorhaben Und sie sich im Anthropozän dazu aufschwingt, Dass wir die Rettung des Lebens anpacken, Werden wir künftig nicht weiter verzagen. Dann wäre das Goldene Zeitalter angebrochen, Wir hätten für Rettung viel Geld, freie Hand. Aktiv hätten wir all jene Lösungen angesprochen, ... |
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533 | Es wär' so leicht | |||
Vorschautext: Es wär' so leicht Es wär' so leicht, den Radikalen Das Heft aus ihren Händen zu nehmen, Nähme man ernster die Demokratiewahlen Und würde sich für Gemeinplätze schämen. Unsere Mitbürger wollen nicht mehr erleben, Dass Zugereiste Menschen bedrohen. Politik muss deshalb mehr Sicherheit geben, Dass Begegnungen nicht total verrohen. ... |
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