Titel | ||||
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183 | Der Rosenstrauch | |||
Vorschautext: Gott hat in seiner großen Güte so manches Wunder schon vollbracht, der Rosenstrauch in voller Blüte ist nur ein Beispiel seiner Macht. Bezaubernd wie im Orientmärchen steigt Wohlaroma in die Luft, und die erregten Nasen-Härchen berauschen sich am edlen Duft. Die Augen schlürfen bunte Farben solange bis der Durst gestillt, ... |
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182 | März | |||
Vorschautext: Vorbei sind nun die langen Nächte, des Winters Schwert ist stumpf gewetzt, es siegen jetzt die Frühlingsmächte, Schnee und Eis sind tot gehetzt. Vorbei sind auch die harten Zeiten für das Getier in Wald und Feld, und mit erwachten neuen Freuden wagt sich hervor die grüne Welt. Vorbei sind endlich auch die faden Ereignisse im Tageslauf, ... |
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181 | Kapitulation | |||
Vorschautext: Nimmer wirst du mich betrügen! Heute noch verlass ich dich! Dein Geheuchel, deine Lügen setzten diesen Trennungsstrich! Glaube ja nicht ich komm wieder, denn wir waren mal ein Paar. - - - - - - Übrigens, dein neues Mieder steht dir wirklich wunderbar. - - - Auch dein Charme, dein Haar, die Locken und das andere noch, noch, noch. - - - ... |
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180 | Gespensterstory | |||
Vorschautext: Der kleine Bernd, sechs Jahre alt, hat Wahnsinnsangst vor bösen Geistern, und jede Phantasiegestalt kann sein Verstand nur furchtsam meistern. Bei einem Bürgerfest im Ort, die Nacht brach an mit Unbehagen, da lockt der Pimpf den Papa fort, um frech ihm Schrecken einzujagen. „Schau, Papa..“ sprach er, planvoll, dreist, „…dort hinter meterhohen Hecken ... |
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179 | Friseurbesuch | |||
Vorschautext: Ein alter Mann geht zum Friseur, schleppt seinen Kummer hinterher; er möchte im Salon ergründen: Kann der Coiffeur heut etwas finden was er schon lange sehr vermisst, und das nicht mehr vorhanden ist. Dort stellt sich freundlich in die Quere ein netter Herr mit Kamm und Schere, der fragt, was sein Begehren sei, sein Schädel sei doch völlig frei, ... |
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178 | Du bist alt | |||
Vorschautext: Brachialisch bricht mit Urgewalt die Wahrheit durch: Mensch du bist alt. Was früher ging mit Leichtigkeit, ist heute harte Schwerstarbeit. Ein beispielhafter Tageslauf deckt schonungslos die Fakten auf: Nach einer langen Fernsehnacht hast du dich müd ins Bett gebracht. Doch schon noch kurzer Einschlafphase macht mächtig Druck die schwache Blase. Du schlurfst ins Klo, verwirrt und schlapp, ... |
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177 | Nordische Sturm-Vögel | |||
Vorschautext: Es regnet und der Sturm erteilt Fachunterricht im Dröhnen, ein Blechdach wird brachial verbeult, die Schiffe, strammig angeseilt, sie ächzen und sie stöhnen. Auf einer Takelage feilt ein Vöglein an den Tönen; es kann nicht anders und verweilt, auch wenn es ringsum tobt und heult, im Wirkungskreis des Schönen. ... |
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176 | Ballade eines "GKV"-Versicherten | |||
Vorschautext: Ich attestierte mir verbindlich: Das linke Aug ist schmerzempfindlich. Weil noch dazu viel Tränen fließen soll mich ein Augenarzt begrüßen. Hierzu muss mich zunächst begleiten das Telefon und „Gelbe Seiten“. Aus patriotischer Erwägung such ich den Arzt aus der Umgebung. Der erste Anruf konsterniert: „Dr. Schmitt ist pensioniert“! ... |
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175 | Zum Jahreswechsel | |||
Vorschautext: Das alte Jahr schleicht sich erschöpft von dannen. Was bleibt sind Schrammen und Erinnerung; was kommen wird lässt sich bereits erahnen: Der Alterungsprozess bremst peu à peu den Schwung. Du planst erneut, den Alltag zu verändern willst ohne Jammern dich am Leben freu`n - - - und weißt es schon, der Wunsch wird wieder kentern, denn deine Schlussbilanz wird so wie vorher sein. ... |
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174 | Auslese | |||
Vorschautext: Vor einem vollen Fleischerladen campierten hungrig viele Maden. Sie lagen gierig auf der Lauer, doch undurchdringbar war die Mauer. Bevor die Nahrungshoffnung schwand, bohrt sich ein Spaltpilz durch die Wand. Die Maden, fast gelähmt vor Schreck, können endlich ran zum Speck. Jedoch wie`s üblich ist bei Demokraten wird vor den Taten erst beraten. ... |
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173 | Kinder | |||
Vorschautext: Wenn die Kinder alles dürfen, stundenlang per Smartphone surfen, schrankenlos TV-Wust glotzen, immer fordern, ständig motzen, Süßes ohne Maß verschlingen, alle Wünsche sich erzwingen, laut mit Gott und Teufel streiten, dann wird es Zeit um einzuschreiten, sonst erwachsen aus den Pannen egozentrische Tyrannen. Doch ihr Eltern, gebt statt Hiebe ... |
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172 | Konsumrauschkitzel | |||
Vorschautext: Konsumrauschkitzel Du bist zufrieden, froh - - und jauchzt, weil du viel hast und nichts mehr brauchst. Total entspannt und ohne Eile, flanierst du auf der Einkaufsmeile, wo von Barren-Gold bis Billig-Socken zigtausend tolle Dinge locken, und die Leute hinter Fensterscheiben sich Wühltischschnäppchen einverleiben. Wohin du schaust herrscht Zupackwut, - - - ... |
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171 | Gerechtigkeit | |||
Vorschautext: Es handelt Gott gerecht beim stärkeren Geschlecht, wenn er dem Mann, der Böses denkt, ein böses Weib zur Buße geschenkt! (© Friedrich Graf) |
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170 | Manuela | |||
Vorschautext: Ihr Lächeln war ein sanftes Gleiten, das süß durch meine Sinne floss und das ich in Gemeinsamkeiten mit ihr als pure Lust genoss. Ihr Haar – ein Tanz von schwarzen Schlangen, gebändigt durch ein Perlenband, aus dem sich Glitzerungen schwangen wie in einem Märchenland. Lieblich gewölbt zu zarten Zonen, wie köstlich frisches Bauernbrot, ... |
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169 | Einsicht | |||
Vorschautext: Es ist schon wieder `mal soweit: Die Frau entnervt nach Urlaub schreit. Das Dumme jedoch ist dabei, die Firma gibt dich noch nicht frei. Erst gilt es ohne Gegenfragen einen Auftrag abzutragen. Dein Weib schluckt tapfer diesen Schreck - - und fliegt mit - - - Freundin Lea weg. Nach zwei harten Arbeitswochen bist du entschlackt bis auf die Knochen ... |
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168 | Verkehrslärm | |||
Vorschautext: Es war einmal, gar lang ist`s her, da gab`s in Deutschland kaum Verkehr. Und fuhr einmal vorbei ein Audi, war das für alle eine Gaudi. Zwar war das Leben karg und schwer, doch man genoss die Ruhe sehr. Im Lauf der Zeit, von Jahr zu Jahr, wuchs unser Wohlstand - - - wunderbar! Dann sparte man. .- - Und irgendwann schuf man sich selbst ein Auto an. Die andern dachten so wie du - - ... |
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167 | Sturmfänger | |||
Vorschautext: Es heult der Sturm mit schrillem Ton durch Wipfeln und durch Gassen, doch Opa bleibt gelassen; er geht mit seinem Enkelsohn hinaus, den Kerl zu fassen. Sie spreizen ihre Arme aus um in der Luft zu liegen, es fühlt sich an wie fliegen, wenn sie ganz schräg in dem Gebraus die Schwerkraft keck besiegen. ... |
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166 | Einmal Luxus und zurück | |||
Vorschautext: In einem schicken Fachwerkhaus lebten einstmals Straus und Claus. Sie waren glücklich und zufrieden, weil sie stets Saus und Braus vermieden. Doch dann, so kurz vor Pfingsten war es, da lockte plötzlich dickes Bares, als ein Makler ohne Not viel Cash fürs alte Häuschen bot. Die Gier nach Geld war schnell geweckt und fix der Kaufvertrag perfekt. ... |
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165 | Wenn genug Moneten fließen | |||
Vorschautext: Wenn genug Moneten fließen, kannst du dein Leben froh genießen, aber wenn du Miese hast, ist das Dasein eine Last; dann musst du dich karg gedulden, oder du machst neue Schulden, was in der Regel nicht leicht geht, weil die Bank den Hahn zu dreht. Diese Qual lässt sich vermeiden durch den Wahlspruch: Sei bescheiden! ... |
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164 | Wie wird es weiter gehen | |||
Vorschautext: Wie wird es weiter gehen, wenn mich der Tod begegnet, wenn ich im Sarge lieg und mich der Pfarrer segnet? Hab ich der Nachwelt soviel Wert geschenkt, dass man mich nicht vergisst und lange an mich denkt? Hab ich genügend Eindruck hinterlassen? Wird man mich lieben oder hassen? Dreht sich auch weiterhin auf dieser Welt alles nur um Lust, Erfolg und Eigennutz und Geld? Was wird aus meiner hinterlassenen Habe? Gibt`s Streit deswegen schon am frischen Grabe? ... |
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