Profil von Friedrich Graf

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Anzahl Gedichte: 223
Anzahl Kommentare: 52
Gedichte gelesen: 267.131 mal
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Titel
203 Die schönste Blume
Vorschautext:
Die schönste Blume

Ich halt in meinen Händen
ein herrliches Gebind´,
von allen Frühlingsblumen
es nur die feinsten sind.

Und während ich sie zärtlich
mit weichen Fingern streich´,
verströmen sie die Düfte
aus ihrem Blütenreich.

...
202 Befund
Vorschautext:
Daseinsforschend indizierend
denk ich mir die Birne wund;
nah am Wahnsinn patrouillierend
hab ich endlich den Befund:

Dieses Leben hier auf Erden
ist ein Mix aus Nacht und Licht,
auch trotz mancherlei Beschwerden:
Drauf verzichten möcht´ ich nicht!


(© Friedrich Graf)
201 Das gespaltene Ich
Vorschautext:
Herr und Knecht, die beiden bin ich
in der einzigen Person,
walte über Hass und Liebe,
über Wahrheit, Lug und Hohn;
schlage, eifersüchtig rasend,
wild auf den Rivalen ein,
singe gütevollen Herzens
Säuglinge in Träumereien.

Welcher Zwiespalt, welche Wirrnis
wühlt in meiner Ich-Gestalt,
die erfüllt ist mit viel Liebe,
...
200 Der erste Schnee
Vorschautext:
Früh morgens schreit der kleine Klaus:
„Schaut schnell einmal zum Fenster raus!
Die Welt ist überdeckt mit Weiß –
und Schneeflöckchen sie rieseln leis!“

Der Winter hat sich über Nacht
still und heimlich breit gemacht.
Über jeden Baum und Strauch
wölbt sich hoch ein weißer Bauch.

War gestern noch die Welt ergraut,
hat sich heut Helle aufgebaut.
...
199 Ratsuchung
Vorschautext:
Ratsuchung

Sagt mir ihr gelehrten Weisen:
Wie erringt man Frauengunst?
Soll ich die Damen zart umkreisen
mit galanter Turtelkunst?
Oder soll ich, stimmlich schmeichelnd,
ohne langes Vorgetön,
leidenschaftlich Sehnsucht heuchelnd,
flüstern: „ Du bist wunderschön!“?

Oder soll ich besser denken
...
198 Mir geht es gut
Vorschautext:
Mir geht es gut!

Du fragst so nett, wie es mir geht,
schaust sorgenvoll mich an,
so dass ich, etwas durchgedreht,
nichts anderes sagen kann,
als „danke, mir geht’s gut! - - -
Doch dann verliere ich den Mut - - -
und sag´ "mir geht es gar nicht gut",
(was der Wahrheit voll entspricht,
denn Lügereien mag ich nicht.)

...
197 Hochsommer
Vorschautext:
Mitten im Jahr - - -

Der Himmel ist erheitert
und hat die Sonnenwut
als pure Hitzeglut
auf diese Welt geschleudert.

Grell ist der Tag - - -.
Die Wärmepfeile blitzen,
es wird nur noch geächzt,
nach kühlem Trunk gelechzt,
und alle Poren schwitzen.
...
196 Leistungsbilanz
Vorschautext:
Leistungsbilanz

Der Mensch der richtet seinen Blick
stolz auf sein Lebenswerk zurück,
um - eingelullt in eitlen Wonnen –
sich im eignen Glanz zu sonnen.

Doch wenn er nichts geleistet hat,
dann wendet sich für ihn das Blatt:
Er richtet seinen Blick im Zorn
notgedrungen dann nach vorn.

...
195 Das war`s
Vorschautext:
Schon mein verstorbener Opa Walter
mir einst empfahl: Sorg vor für`s Alter.
Ein sicherer Vermögensplan
fängt schon in früher Kindheit an!

Kaum dass ich diese Welt erblickt,
hat mich ein Sparbuch gleich beglückt.
Das eingezahlte Kapital
War mit fünf Mark noch ziemlich schmal.

Doch mit den Jahren häufte sich,
auch wenn mal öfters seufzte ich,
...
194 Du bist ein Sklave der Gefühle
Vorschautext:
Wenn Glücks-Hormone in dir fließen,
dann knipst die Lust das Denken aus,
du möchtest ewig nur genießen
beim freudetrunkenen Götterschmaus.


Jedoch, wenn dich die Sorgen plagen
und Schmerz die Lebensfreude trübt,
dann wünscht du, dass an solchen Tagen
ein Wunder dies sofort besiegt.


...
193 Das zweite Gesicht
Vorschautext:
Das zweite Gesicht

Man spricht so viel von Taten,
und führt selbst keine aus,
man tut den andern raten,
und macht sich selbst nichts draus.

Man brüstet sich der Stärke,
und ist im Grunde schwach,
man prahlt mit eigenem Werke,
und äfft den Meister nach.

...
192 Späte Reue
Vorschautext:
Späte Reue

Leben, lieben - - - ohne Ende!
Jugend komm nochmals zurück!
In der Jugend, ja da fände
ich den Weg zu neuem Glück.

Doch verschlissen sind die Knochen,
ausgefallen sind die Haare.
Was nur habe ich verbrochen,
dass mich strafen nun die Jahre?

...
191 Handy-Men
Vorschautext:
Ich war so etwa Anfang Siebzig,
als die Gelegenheit ergab sich,
nach Niederringen von Bedenken,
mir selbst ein Handy-Set zu schenken.

Schon lange meine Enkeln lästern:
Mein Neuzeit-Stand sei noch von gestern.
Die Schmähkritik hat unvermittelt
den Ehrgeiz in mir wachgerüttelt.

Ich eilte deshalb im Galopp
zum nächst gelegenen Media-Shop,
...
190 Am Bach
Vorschautext:
Eine kleine Welle,
die Wasserläufer zärtlich kühlt;
eine neugierige Libelle,
die sich durch Schilf und Weiden stiehlt. - - -
Vorbei.
Ein Plumpsen vom gefallenen Stein - - -
und Wasserwellenkringelein.


Ich sitze zwischen Halmen
und weiß nicht was ich denken soll. - - -
Ich träume von südlichen Palmen,
...
189 Treibjagd
Vorschautext:
Wild hetzt mich die Mammon-Meute
gnadenlos durch diese Welt,
will dabei als einzige Beute
nur mein hart verdientes Geld.

Ich finde kaum noch etwas Ruhe,
von überall wird unverhüllt,
ganz egal was ich auch tue,
geil nach meinem Geld geschielt.

Zu Wasser-, Strom- und Heizungskosten
sagt der Lieferant leger:
...
188 Sommerlust
Vorschautext:
Sommerlust

Zwischen Gräsern, Halmen, Dolden
sitz ich in der Sommerglut. - - -
Schutz spendiert der Sonnenhut. - - -
Wunschlos selig schwingen golden
Lusthormone durch mein Blut.

Lauschend dem verzückten Singen
einer nahen Grillenschar,
deren Zirbeltöne klar
aus dem grünen Umfeld dringen,
...
187 Zeitung am Morgen
Vorschautext:
Du pfeifst vergnügt am frühen Morgen
auf die latent vorhandenen Sorgen.
Gesund sind Frau und Kind und Tierchen,
es läuft prima wie am Schnürchen.

Noch nicht tangiert von Alltagslasten,
holst du die Zeitung aus dem Kasten.
Dein froher Sinn wird jäh besiegt,
je mehr dein Aug die Lettern pflügt.

Ganz vorne steht in großen Zeilen:
„Unser Wohlstand wird enteilen.
...
186 Irrung
Vorschautext:
Du bist gesund und fühlst dich wohl,
topfit dazu und unbeschädigt,
und wünscht dir nur, es wäre toll
wenn auch dein Hausarzt dies bestätigt.

Es klappt auch gleich mit dem Termin,
und froh gelaunt gehst du dann hin.
Du denkst nichts Böses dir dabei
checkst ein und machst den Körper frei.

Mit sorgenvollen Mitleidsmienen
horcht der Arzt versiert nach innen.
...
185 Abendrot
Vorschautext:
Abendrot

In der Stadt, der abendschwülen,
endet müd der Tagestanz,
und die Fensterscheiben füllen
sich mit goldenem Sonnenglanz.

Herrlich, wie der Himmel blutend
aufgewühlte Farben trinkt,
wie der Fixstern, Wärme flutend,
in der Dämmerung versinkt!

...
184 Drachen im Herbst
Vorschautext:
Der Herbstwind bläst die Backen auf
und unterbricht sein Schweigen,
mit wilder Kraft und viel Geschnauf
lässt er die Drachen steigen.


Die Kinder jauchzen voller Freud,
wenn sie an langen Schnüren
die Fluggeräte kampfbereit
zickzackig dirigieren.


...
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