Titel | ||||
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990 | so schnell! | |||
Vorschautext: so schnell die hand der worte sturm sich beugt, so schnell verstand die seelenblöße scheut, so schnell der mut sich aufzutun, bereut, so schnell die zeilen! |
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989 | flügelschlag des augenblicks | |||
Vorschautext: mütterlich sanft das blau so weit das auge reicht und dann hört’s auf, dazwischen nur noch zeit - vergessener morgentau, der auf den wiesen liegen bleibt die vögel singen lauter, fröhlicher als sonst, der krähe schrei klingt heiter, ihr flügelschlag ist kunst, knospende lieder raunen ... |
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988 | salz | |||
Vorschautext: ausgewaschen sind die wolken durch die regenströme durchsichtig sind sie und leicht lassen sie sich treiben während ich dünnhäutig im salz ersticke |
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987 | zweiwegwörter | |||
Vorschautext: einwegwörter füllen leere tage verlieren sich nachts in träumen ohne erinnern sammle sie auf ausgetretenen wegen verstreut hingeworfen aus anderen losen mündern und ausgeleerten herzen schlucke sie unzerkaut ... |
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986 | So einsam ist es hier | |||
Vorschautext: So einsam ist es hier – mich friert’s, als wäre Poesie nur Zier, die sich im Nichts verliert. Und doch sind es die Zeilen, die aus anderer Gedichte bleiben - und diese lebhaft nisten ... |
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985 | unerträglich | |||
Vorschautext: nicht wissen was bleibt von dem was gewesen nicht wissen ringen die liebsten im tod oder im leben nicht wissen liegt zukunft noch auf den wegen ... |
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984 | mantra einer bedingungslosen liebe | |||
Vorschautext: nimm mir die wahllosen worte nimm mir die lüge liebender hände nimm mir den tod aus dem herzen ... |
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983 | gegen die Natur | |||
Vorschautext: gegen die Natur lebt nur der Mensch auch wider eigener Natur wie seine Tiere nur Kreatur verloren geht die Würde die in allem Leben liegt er nimmt und nimmt und gibt nichts ... |
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982 | Seifenblasenträume | |||
Vorschautext: Lasst uns in die Zukunft blicken, die wir selbst gebahnt, uns der Natur entfremdet, untertan ge macht, uns entfernt der Seelen Gabe, die so vieles ahnt, was die Ratio, ohne Seele nicht bedacht, doch Natur uns immer wieder zu bedenken mahnt. Lasst uns ... |
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981 | Unter den Rädern | |||
Vorschautext: Durch die Nacht entfernt das Wellenrauschen ohne Gezeiten Winde heulen im Fliehen gejagter Zeit unter Reifen Verträumt prallt Mondlicht in den Flügelschlag hetzender Meilen ... |
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980 | Freunde/Rap | |||
Vorschautext: das Leben geteilt und Freude und Leid, Verrücktes gemacht und nur noch gelacht, Nächte durchgequatscht, mit Wein aufgekratzt, getanzt ins Morgen ganz ohne Sorgen, von Träumen geträumt, die einst man versäumt‘, es gab auch mal Streit, weil alle gescheit, und es gab Tränen, unschöne Szenen, darüber wuchs Gras, man vieles vergaß, nach all den Jahren können wir’s sagen - seh‘n wir uns heute - was alles reute, wir lachen drüber, jetzt sind wir klüger, nichts ist, was uns trennt, auch das, was man kennt, ... |
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979 | sehnsucht | |||
Vorschautext: es zieht mich nachts hinaus ins weite - nur sternenlicht den weg erhellt, als schweigend über mir der himmel ganz sacht und leicht zur erde fällt. ich lauf‘ von einem stern zum andern, leg‘ alle sehnsucht in sein licht - vielleicht kannst du mein bitten hören, und zeigst von fern mir dein gesicht. über alle himmel will ich wandern, auch über die, die weit entfernt - ... |
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978 | ein liebes Gedicht | |||
Vorschautext: Es war nicht immer gut mit dir und mir. Nachdem verraucht die Glut, blieb mehr Gespür, für das, was wichtig ist: wissen, wofür. |
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977 | Die Hoffnung meint es gut mit uns | |||
Vorschautext: Die Hoffnung meint es gut mit uns - Sie lässt uns weiter leben. Oft ist sie nur der einz’ge Grund, weshalb wir nicht aufgeben. Die Hoffnung meint es gut mit uns. Wir hoffen, und wir hoffen. Doch wenn uns schlägt die letzte Stund‘, das Ende hoffnungsoffen, verschließt sie uns den Hoffnungsmund - Nur sie bleibt unverletzt. ... |
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976 | Zwiesprache mit Gott | |||
Vorschautext: Gott, gib mir den Raum, zu sein die, die ich bin - den Raum in mir, der mich dann weitet bis hin zu dir, zu euch, zu allen, die ich liebe. Gott, gib mir den Mut, zu sein die, die ich bin - den Mut für mich, der mich dann führt bis hin zu mir, zu euch, zu allen, ... |
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975 | Wir sind die Seelen, die im Sterben liegen | |||
Vorschautext: So viele, viele Seelen über Gräbern, Friedhofsmauern lauern, des nachts, wenn Stille in Abgründe fällt. Hauch aus tonlosen Kehlen streift kalt über mich mit Grauenschauern, als Kerzenflackern sie ergreift, erhellt - ... |
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974 | Drum schweig' ich jetzt und hoffe | |||
Vorschautext: Habe ich was zu sagen, was die Welt und dich bewegt? Habe ich was zu sagen, damit sie sich weiter dreht? Ich bin nicht besser als die andern. Drum schweig' ich jetzt und hoffe, ich komme ihr und mir nicht ganz abhanden. |
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973 | Das Lächeln | |||
Vorschautext: Verletzlich ist der Morgen, farblos, dünn, bis traumschweres Erinnern blass zerrinnt, dunkle Schatten verstohlen sich schleichen und kreisend die Welt zu atmen beginnt. Es hilft nicht kleiden, Haut verdecken - die Härte des fordernden Tags in Hektik und Strenge der Stunden, reibt auf, geht unter die Haut und nagt. Vielleicht das Lächeln dieser Fremden, aus dem ein anderes Leben schaut - ... |
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972 | Wir könnten auch zufrieden sein | |||
Vorschautext: Ausgeblutet ist der Sommer, Die Sonne ist schon bleich. Bedrohlich nah ist Winters Donner, Der Mond versinkt im Teich. Die Erde legt in Schlaf sich nieder Und Winde harren still. In Scharen ziehen Vögel wieder, Ihr Klagen klingt jetzt schrill. Wie immer, erst wenn Ende naht, Hat das, was war, Gewicht. ... |
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971 | Prüfend ist ein Kinderblick | |||
Vorschautext: Prüfend ist ein Kinderblick, sucht nach Fremdem und Vertrautem. Es schreckt der davor zurück, der Angst hat vor dem Erschauten. So ein Blick geht richtig tief, bis auf den tiefsten Herzensgrund, als würden sie riechen den Mief und sehen den wunden Punkt. Vertrauen wollen sie haben und finden in unserem Blick. ... |
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