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| 1085 | ineinander | 06.09.25 | ||
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Vorschautext: Stilletrunken lausche ich den weiten Räumen, wenn der nachtgetaute Morgen in mich rinnt, den sich der Tag, hellwachsend, greift und füllt - alles Denken ohne Stimme sich das Laute nimmt, um an sternelosen Himmeln zu ertrinken, ... |
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| 1084 | Vergeltung | 02.09.25 | ||
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Vorschautext: Wenn das Gewissen eure Lüge braucht, um sich, euch, andre zu beruhigen, dann hat der Satan Seines Todeswahns mit euch sich heimlich längst verbunden. Wenn ihr die Staatsmacht und Komplizen braucht, um eure Unschuld zu beweisen, dann wird das Unrecht, das ihr Ihm getan, tagtäglich, nächtlich in euch kreisen. Wenn Not und Angst in euch nach Hilfe schreit, wird dieser Satan hämisch lachen. ... |
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| 1083 | ungereimtes Leben | 31.08.25 | ||
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Vorschautext: Mein verstreutes Ich sich in Worten zu Gedichten sammelt bindet findet deckt mich - wie eine warme Hand am Rücken - zu wenn ich an allen Worten friere sie verliere im letzten Wort, das keinen Reim mehr findet für das Leben |
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| 1082 | auch dich | 30.08.25 | ||
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Vorschautext: Wieso kann ich im Traume schweben, mich in die Lüfte heben, mühelos und leicht, als käme ich aus einem andern Leben obwohl in all den langen Jahren, bleiern an vielen Tagen, in mir bedrohlich schwarz Wolkentürme wie Gewitter lagen ... |
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| 1081 | der Fußabdruck | 29.08.25 | ||
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Vorschautext: meine Stimme schmilzt im heißen Asphalt die Worte rinnen in graue Pfützen kein Neonlicht das sie erhellt kein Ton in Schwingung der sich wellt mein Fußabdruck allein erzählt ... |
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| 1080 | Wir sind uns Gott genug | 18.08.25 | ||
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Vorschautext: Im Fieber des heißen Sommeratems Ringen Schatten schwer nach Luft Vögel sind still und müde des Wartens Verbrannt ist des Sommers Duft Über Nacht fällt der Bäume Blätterkleid Und früh die unreife Frucht Lodernde Wälder klagen ihr Leid Die Natur schlägt zu mit Wucht Der Himmel öffnet die Tore ganz weit Lässt stürzen die Sintfluten ... |
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| 1079 | Sommerhimmel | 11.08.25 | ||
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Vorschautext: Im Sommer fließt der Himmel bis zur Erde. Wie warm auf jeden Stein das Blau sich legt! Der Bäume Krone tragen ihn als Schleier, in dem der Vögel späte Brut sich regt. Eng schmiegt er sich an Wiesen und an Felder. Sein Blau - soweit das Auge reicht - fließt still. Er formt auf Wegen blaue Wellen; er fließt in alles, was in Farbe ... |
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| 1078 | Lichtspiel des Sommers | 11.08.25 | ||
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Vorschautext: versinken im lichtgrünen Blätterdach abtauchen in die Wärme des Sommers wenn die Jahre im Schatten liegen und der Himmel greifbar nahe ohne Flügel dich hebt nichts sichtbar sich bewegt nur der Blick auf das Leben ... |
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| 1077 | Schmetterlinge | 10.08.25 | ||
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Vorschautext: Lautlos in Farben flattern die Träume davon |
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| 1076 | Es rührt mich, wenn du leise weinst | 10.08.25 | ||
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Vorschautext: Es rührt mich, wenn du leise weinst. Als würde mit jeder deiner Tränen der Schmerz durch beider Herzen rinnen, lässt Trauer lautlos uns von innen Nähe ertragen, Trost ersehnen. Es rührt mich, wenn du leise weinst. Es rührt mich, wenn du leise weinst. Als würde diese stille Nähe uns beide übers Schwere tragen, wo uns ein lauer Wind zuwehe ein Hauch aus sonnigeren Tagen. ... |
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| 1075 | schwerelos | 08.08.25 | ||
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Vorschautext: wenn du so lebendig in mir lachst und weinst und träumst in diesem unergründlichen Raum zwischen Tag und Nacht und Traum sage ich zu dir, ich weiß es, du bist tot und doch bist du hier; ich spüre in mir wie du warst und bleibst und gehst und zwischen den Welten stehst in dem Raum, der uns bleibt zum Fallen - schwerelos |
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| 1074 | Seile | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Ich locker mir bewusst die Seile, die immer noch zu fest gebunden sind, während gebannt ich noch verweile, in der Erinnerung an dich, mein Kind. Sie ist so echt und so lebendig. In allem Denken, Tun, bist du noch da. Doch ist es jetzt lebensnotwendig, dich loszulassen. Du bleibst trotzdem nah. Ich weiß, noch sind's nur leere Worte, die wiederholt, entfalten erst die Kraft. ... |
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| 1073 | Schatten | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Wie Schatten schleichen wir durch kalte Räume, als gäb's kein Licht, das diese Schatten löst; auch keine gemeinsam gesponn'nen Träume; nur Wort an Wort, das voneinander stößt. Die Schatten wachsen sich ins stoisch Schweigen; die unbedachten Worte wiegen schwer. Es ist, als würde alles uns entgleiten, als wären wir gesättigt und doch leer. Wie soll ich über meinen Schatten springen, wenn deiner noch ist mir zu schwer und nah? ... |
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| 1072 | ohne Sterne | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Als hätt der Wind durch mich gefegt und hätte alles mitgenommen, so still wurd es; und es ist spät - Das Licht der Sterne ist zerronnen. Ich taste durch ein Schwarzes Loch: so dunkel und verhangen sein Blick, als leise die Nacht in mich kroch - Aus diesem Innern gibt's kein Zurück. |
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| 1071 | Albtraum | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Wie es schon tropft aus grauer Decke. Und wie sie quillt, sich wölbt. Ich sehe lange, schmale Risse. Und ahne, dass sie fällt. Der Boden schimmert durch die Pfützen. Das Wasser wirkt so klar. Doch wird das Haus keinem mehr nützen. Nichts ist, wie es mal war. Ich suche lang' auf fremden Straßen. Suche jedes Gesicht. ... |
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| 1070 | Stille | 27.07.25 | ||
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Vorschautext: In sich Stille spüren. Eintreten in leeren Raum und sich selbst genügen. Ein Atem. Stille atmet kaum. Leicht ist sie. Fast schwebend dehnt sie sich, breitet sich aus, schwerelos mich hebend. Sachte. Über mich hinaus. |
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| 1069 | leer | 27.07.25 | ||
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Vorschautext: mit eiskaltem Rücken spuckt dein loser Mund Gift in die knospenden Träume auf Reisen und schmerzlos leer zerrinnt was noch nicht beginnt vielleicht sind wir längst tot und spürten nur nicht wie Gewohnheit uns die Gesichter zerfraß und Augen leer ... |
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| 1068 | Fliegen lernen | 12.07.25 | ||
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Vorschautext: der Sommer auf der Schattenseite ein kleines Plätzchen vor dem Haus und ich sitz tief in mir versunken ein Schmetterling fliegt mir voraus Gedanken, die so festgefahren dass nichts in mir sich weiter regt gekettet Last von schweren Jahren Gleichgültigkeit sich in mich legt als wär' sie öde Langeweile die Kindern unerträglich wird bis die Gedanken geh'n auf Reise allein, als gäb' es keinen Hirt ... |
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| 1067 | Der Sommer rauscht | 03.07.25 | ||
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Vorschautext: Der Sommer rauscht in roter Glut und zündet dunkle Schatten. Sein heißer Hauch den Wind verglüht, und Gras in gelbe Matten. Noch atmet grün das Blätterdach aus lauten Vogelstimmen. Und aus der Ewigkeit das Blau lässt Wolkenboote schwimmen. Die Luft steht still und atmet kaum. Sie treibt aus allen Poren ... |
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| 1066 | Beginn | 26.06.25 | ||
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Vorschautext: Bleibt der Himmel still, wenn du in ihm Antworten suchst, beginnt die Suche in dir selber. |
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