| Titel | ||||
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| 1076 | schwerelos | 08.08.25 | ||
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Vorschautext: wenn du so lebendig in mir lachst und weinst und träumst in diesem unergründlichen Raum zwischen Tag und Nacht und Traum sage ich zu dir, ich weiß es, du bist tot und doch bist du hier; ich spüre in mir wie du warst und bleibst und gehst und zwischen den Welten stehst in dem Raum, der uns bleibt zum Fallen - schwerelos |
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| 1075 | Seile | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Ich locker mir bewusst die Seile, die immer noch zu fest gebunden sind, während gebannt ich noch verweile, in der Erinnerung an dich, mein Kind. Sie ist so echt und so lebendig. In allem Denken, Tun, bist du noch da. Doch ist es jetzt lebensnotwendig, dich loszulassen. Du bleibst trotzdem nah. Ich weiß, noch sind's nur leere Worte, die wiederholt, entfalten erst die Kraft. ... |
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| 1074 | Schatten | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Wie Schatten schleichen wir durch kalte Räume, als gäb's kein Licht, das diese Schatten löst; auch keine gemeinsam gesponn'nen Träume; nur Wort an Wort, das voneinander stößt. Die Schatten wachsen sich ins stoisch Schweigen; die unbedachten Worte wiegen schwer. Es ist, als würde alles uns entgleiten, als wären wir gesättigt und doch leer. Wie soll ich über meinen Schatten springen, wenn deiner noch ist mir zu schwer und nah? ... |
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| 1073 | ohne Sterne | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Als hätt der Wind durch mich gefegt und hätte alles mitgenommen, so still wurd es; und es ist spät - Das Licht der Sterne ist zerronnen. Ich taste durch ein Schwarzes Loch: so dunkel und verhangen sein Blick, als leise die Nacht in mich kroch - Aus diesem Innern gibt's kein Zurück. |
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| 1072 | Albtraum | 30.07.25 | ||
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Vorschautext: Wie es schon tropft aus grauer Decke. Und wie sie quillt, sich wölbt. Ich sehe lange, schmale Risse. Und ahne, dass sie fällt. Der Boden schimmert durch die Pfützen. Das Wasser wirkt so klar. Doch wird das Haus keinem mehr nützen. Nichts ist, wie es mal war. Ich suche lang' auf fremden Straßen. Suche jedes Gesicht. ... |
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| 1071 | Stille | 27.07.25 | ||
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Vorschautext: In sich Stille spüren. Eintreten in leeren Raum und sich selbst genügen. Ein Atem. Stille atmet kaum. Leicht ist sie. Fast schwebend dehnt sie sich, breitet sich aus, schwerelos mich hebend. Sachte. Über mich hinaus. |
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| 1070 | leer | 27.07.25 | ||
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Vorschautext: mit eiskaltem Rücken spuckt dein loser Mund Gift in die knospenden Träume auf Reisen und schmerzlos leer zerrinnt was noch nicht beginnt vielleicht sind wir längst tot und spürten nur nicht wie Gewohnheit uns die Gesichter zerfraß und Augen leer ... |
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| 1069 | Fliegen lernen | 12.07.25 | ||
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Vorschautext: der Sommer auf der Schattenseite ein kleines Plätzchen vor dem Haus und ich sitz tief in mir versunken ein Schmetterling fliegt mir voraus Gedanken, die so festgefahren dass nichts in mir sich weiter regt gekettet Last von schweren Jahren Gleichgültigkeit sich in mich legt als wär' sie öde Langeweile die Kindern unerträglich wird bis die Gedanken geh'n auf Reise allein, als gäb' es keinen Hirt ... |
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| 1068 | Der Sommer rauscht | 03.07.25 | ||
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Vorschautext: Der Sommer rauscht in roter Glut und zündet dunkle Schatten. Sein heißer Hauch den Wind verglüht, und Gras in gelbe Matten. Noch atmet grün das Blätterdach aus lauten Vogelstimmen. Und aus der Ewigkeit das Blau lässt Wolkenboote schwimmen. Die Luft steht still und atmet kaum. Sie treibt aus allen Poren ... |
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| 1067 | Beginn | 26.06.25 | ||
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Vorschautext: Bleibt der Himmel still, wenn du in ihm Antworten suchst, beginnt die Suche in dir selber. |
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| 1066 | Übergang | 21.06.25 | ||
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Vorschautext: Die letzte Blüte gab ich aus den Händen. Verblühte Träume unvollendet enden. Nun bin ich frei. Leicht mein Gepäck. Was blieb, durchweht der Wind. Aus sternverglühten Nächten ferne Weite glimmt, reisst mich entzwei, ... |
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| 1065 | Das Grundrecht Würde | 04.06.25 | ||
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Vorschautext: Die Leere, die den Mut in mir bezwingt, mir alle Worte in der Kehle schnürt. Von allen Stürmen bleibt sie unberührt. Kein Herzschlag, kein Gedanke, der gelingt. Und mehr und mehr schwindet aus meinem Blick, Was nicht mehr täglich an die Türe klopft, Und nur als Leere stetig weiter tropft: Im sinnlos Tod der letzte Augenblick. Was unvollkommen war, schmerzt nicht so sehr wie das, was unvollendet bleiben wird. ... |
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| 1064 | ohne einen sicheren Ort | 12.05.25 | ||
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Vorschautext: deine mauer aus schweigen klingt wie vorwurf schuld ein widerhall in mir stumm ziehe ich die grenze zu spät schon hat sich deine stimmung über mich gelegt darunter meine rebellion um abstand ... |
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| 1063 | Gewalt im Schafspelz | 11.05.25 | ||
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Vorschautext: Hört ihr die Schreie noch Im Sturz? Der Faustchlag, der auf's Auge trifft Das Knie, das ihm den Atem nimmt Erbricht. Erstickt Ein Leben ringt Dann ist es still. Ein Sieg Des Rechts ... |
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| 1062 | Ohnmacht | 11.05.25 | ||
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Vorschautext: Ohnmacht vor Gesetz sind alle Toten gleich die Toten haben keine Rechte Leben ist der Ungleichheit Beweis Recht und Gesetz: ein Kampf der Mächte |
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| 1061 | Die stille Kraft | 29.04.25 | ||
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Vorschautext: Die stille Kraft der liebgewonnenen Dinge: die Hand, die meine Linke drückt; der kurze Blick, der sagt, ich spür's, du weißt um mich; ein grenzenlos' Vertrauen, das drum bittet, halte mich; ein liebevoller Blick, der zeigt, ich weiß, so wie ich bin, so liebst du mich - Das alles fehlt mir jetzt, ... |
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| 1060 | Erinnerungsstürme | 22.04.25 | ||
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Vorschautext: Erinnerungsstürme wüten in mir durchbrechen den Wall ohne Atem im Schutz des Vergessens und es fällt in Brüchen der Schleier im Blick in ausweglose Erkenntnis endgültig unveränderbar |
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| 1059 | Nach der Wahl* | 26.02.25 | ||
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Vorschautext: Gedächtnisverlust Vertrauen und Würde stand im Fokus der Wahl *Nachruf |
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| 1058 | begreifen | 20.02.25 | ||
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Vorschautext: Das Leben wäre groß, wär' ich nicht klein- Ich könnt' begreifen auch ein sinnlos Sein. |
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| 1057 | Zu nah' | 19.02.25 | ||
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Vorschautext: Zu nah' am Tod mitten im Leben, wird fremd der Blick, auf was ich nahm bisher als 'so gegeben'. So lächerlich, so sinnlos, scheint mir all das Streben, nach dem vergänglich' hohlen Glück - verlor'ner Augenblick. |
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