Gedichte über Verrücktheiten (Seite 15)

Schwebe

Wir winden uns im Sog der Wellen,
in welche Richtung es auch drängt.
Die fernen Ufer in der Schwebe.

Verbindungen nicht fest auf fest,
nicht um von einem Ort zum andern
mit sicherem Schritt nur hinzuwandern,

entschwindet alles aus seiner Beschränktheit,
von eingemischten Menschen durchwirkt
in strahlendem Ineinanderwirbeln,

das durch und durch elektrisiert.
Dein Gegenspieler lacht darüber
mit raumlosem Blick von allem entrückt.

Verliere dich nicht im flirrenden Licht.
Es scheint das Geschehen vor allen Dingen
aus Unsichtbarem zu entspringen.

Nur eines bleibt für jeden gewiss.
Die schwankende Stimmung im tanzenden Schiff
verfolgt von reflektiertem Geblitz.

Heraus

Allein blutunterlaufen
anzublicken des Schreckens
grimassierende Erscheinung
macht krank.

Hirn- und Darmdruck,
Spannungskrampf,
herauskatapultiert
aus ummauerten Löchern
laden zum Beschwörungstanz.

Zeigt her die teigigen Gesichter.
Scheucht die trägen Körpermassen
durch die vagabundierenden Straßen.

Schmuggler Tauben Bluff

Der Drogenboss mit der kaputten Hüfte
hat sich die gefiederten Ratten der Lüfte
zu seiner gewerblichen Luftpostarmee gemacht
daran hätten die örtlichen Polizeibeamten nie gedacht

Tauben rauben Polizisten den Schlaf
leise Reise über die Grenze
feines, reines Pulver dabei
tragen Drogen statt Briefe

nach Monaten der Verzweiflung ein tödlicher Schuss
aus dem leblosen Vogel ein rötlicher Fluss
dann stellt sich heraus, das Pulver ist Brause
sind wohl die Tauben der Kinder von Familie Krause

Dr. Psycho

Ein Arzt in seinem Schutzkittel,
wird seit Jahren high von seinem Putzmittel
Sie werden nie herausfinden, dass er der Absender war
es wird passieren noch innerhalb von diesem Kalenderjahr
und manchmal schützen nicht mal die gesetzlichen Vorgaben,
gegen das Umsetzen von entsetzlichen Vorhaben
und dann bedarf es einer Disziplinierung,
wie bei einem Verlorenen einer Orientierung
Jetzt hält wirklich jeder sein Verhalten für unangemessen
nach seinem Tod lassen ihn selbst seine hungrigen Tiere unangefressen
Wie kommuniziert man mit einem Taubblinden?
Oder findet sich zurecht in dichten Staubwinden?
Sie waren beide auf dem selben Mitternachtsball,
die einzige Verbindung in diesem Verdachtsfall
Er baute sein Haus um in eine wahre Festung,
paranoide Schizophrenie ergab bei ihm die Testung
und die Glocken schlagen weiter im perfekten Einklang
niemand kann ihn jemals überbieten, es ist sein Rang

Verbot den Virusexperimenten

Verbot den Virusexperimenten!

Da experimentieren sie an Viren herum
Und entsorgen Bruchstücke durch die Kamine!
Der Zauberlehrling bleibt dabei schön dumm,
Hat dennoch in Laboren Auftritt und Bühne.

Wie kann man denn stets so naiv glauben,
Dass Zellkerne eine harmlose Sache,
An denen man beliebig darf herumschrauben
Und nicht bedenken der Mutanten Rache?

Wer Zellkerne einfach so mal verändert,
Der begibt sich in eine Schöpfungsfalle,
In der alles wird unkalkuliert gewändert
Und damit bedroht die Menschheit, uns alle!

Es sind so viele Menschen gestorben,
Nur weil Zauberlehrlinge irgendwo meinten,
Sie hätten ein Privileg erworben,
Als sie sich zu Experimenten vereinten.

Wir brauchen keine Virenexperimente,
Vom Zellkern halten wir uns bitte zurück,
Verbieten, dass damit überbehende
Phantasten zerstören unser Lebensglück.

©Hans Hartmut Karg
2020

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