Gedichte über den Tod - Seite 98

Ich begreife gar nix
Weder meinen Erden Tod
Noch der aller Welt Ende
Ich kann und vermag es nicht zu fassen
Wie so oft schaudert mir
Und es gelingt mir beleibe nicht
Diesen kalten Kelch
Aus dem wir alle trinken sollen
Anmutig und würdevoll zu begrüssen
Die Abgründe aus dem Täler spriessen
Aus den Quellen der Erkenntnis
Als sei es der Himmel selbst
Der die Sterne zum Stürzen bringt
Alles dem höheren Sinn dienend
Wer weiss das schon
Befreit sei die Seele die da entfaltet
Sich dabei nicht entzweit
Mühsam rettet was ihr eigen
Die sich über alles erhebt
Über Dramen
Über Übersinnliches
Über uns



© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 01.05.2019]

Wir sind Trauer Geschwister, im Schmerz vereint.
Jeder von uns hat Millionen Tränen geweint.
Das Schicksal hat uns kalt erwischt!
Wir mussten ertragen, daß das Licht eines geliebten Menschen erlischt.
Keiner von uns weiß, wo wir uns genau befinden - wir spüren die Realität immer mehr verschwinden!
Die Wut in uns gleicht einem dämonischen Grollen.
Außer uns versteht niemand was uns im Leben fehlt.
Wir haben diesen steinigen, steilen Weg nicht selber gewählt.
Wie ein gefallener Stern schlug es über uns ein-der Tod kann kein Freund des Lebens sein.

Wer so viel Trauer und Tränen mit sich bringt, und es schafft -
das der Trauernde im Morast der Dunkelheit schmerzvoll versinkt!
Der einen lähmt und krank macht, bis das eigene Leben am seidenen Faden hängt.
Der Tod bringt soviel Qual und Leid!
Vieleicht kann er uns erlösen, aus der Folter unserer Lebenszeit.
Und er öffnet kein Tor in ein anderes, besseres Sein-
daran zu glauben bin ich nicht bereit.

Trauergwschwister lassen ihre geliebten Menschen nicht los, nicht einfach gehn!
Egal - ob Trauerbruder,
Trauerschwester - und wie weh es auch tut.
Zusammen tun wir einander gut!
Unsere Seelen verbinden sich trotz Schmerzen - fester!