Gedichte über das Sehen (Seite 15)

Segen

Hinterm Nebel taut das Leben
Unter Watte raunt ein Ton
In der Ecke steht ein Koffer
Schwarz dörrt die Rose in der Vase

Und ich fliege in Gedanken
Zwischen Welten hin und her
Lebensfroh und hoffnungstrunken
Matt und müde, seelenschwer

Ein Glitzerwort fällt sacht vom Himmel
Auf der Schulter nimmt es Platz
Schaut mir keck und kühn entgegen:
Weißt du was? Es riecht nach Segen!

Meine Träume

Habe manchmal Träume
Von einer besseren Welt
Die mir richtig gefällt
Mit fröhlichen Menschen

Immer währende Liebe
Steht hier an erster Stelle
Glück reitet auf jeder Welle
Bringt allen gute Gefühle

Alle Menschen sind frei
Wie die Fische im Meer
Es gibt keinen Neid mehr
Krieg ist ein Fremdwort

In meiner Traumfabrik
Wird exotisches erdacht
Alle haben dort gelacht
Kein Kind mehr weint

Es wäre wundervoll
Gemeinsam zu träumen
Unter Paradiesbäumen
Die tragen gute Frucht

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Frei

Ich bin frei, ich bin frei, ich bin frei
Stiess es mir ab mein Geweih und kann nun heilschreiend gedeihn, ganz ich sein, ohne die Pflicht, den Schutz zu verteidigen
Ich kann mich allem erleichtern, nur noch das was immer ist, das wird reichen und immer bereichern
Denn es ist das engelsgleichenste,
Mängel unaufweisenste, denn es ist das reinste, hell scheinenste, das Erste, einste, das zarteste vom feinsten mit der Kraft und statke härter als die von Eisen, denn es wird immer bleiben, ist es und kann deshalb Deinem Sein nie entgleisen.
Höchstens freien entscheidend in Andre seidige Bahnen entgleiten
Hier kann es sich auch streiten doch hier, auch bloß hier kann es verzeihen und weiter aufsteigen immer weiter zum heiligen
Kann Dreck ansammeln und sich ihm bereinigen
Kann sich entlanghangeln und Erfolge versteinigen, damit sie andre erreichen und sie verwandeln von steifen Leichen in lebendig wandelnde Heilende

Ich fordere, mehr Glück für alle Pappnasen

Glück kostet kein Geld.
Meistens sind es Umstände,
die Glück erzeugen z.B.
eine kleine Pusteblume,
am stolprigen Wegesrand.
Entwicklung eines Samenkorns,
zu einer prachtvollen Blume.

Glück ist oft sinnvolle Tätigkeit,
mit der man sein Brot verdient,
oder seinen Freunden hilft.
Arbeit für das Gemeinwohl,
sehr oft auch ein Hobby,
dem man mit Leidenschaft frönt,
das Menschen Freude bringt.

Glück sind Menschen,
die ehrlich denken, wie wir (du),
der stets lustige Arbeitskollege,
ein freundlicher Briefträger,
die Verkäuferin im Supermarkt,
die hilfsbereite Nachbarin,
Kinder, die dich lieben.

Glück ist positives Karma,
das uns vor Unheil verschont,
statt Knüppel und Steine,
Rosen auf den Weg legt.
Eine Familie findet,
in der man sich
freudvoll entfalten kann.

Glück ist die Möglichkeit,
auf unzähligen Reisen,
die weite Welt zu entdecken,
den Lebenssinn zu erkennen.
Für ganz viele Menschen
ist es Liebe zu einer Person,
die auch sehr viel Liebe gibt.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Magritte

Hinter der Mauer - ein Garten
mit einer weißen Bank.
Hinter der Bank - Apfelbäume,
Äpfel sind auf dem Kiesweg,
auf der Bank, auf dem Rasen.
Hinter den Bäumen - ein Haus
mit dem Kamin, über dem
hängt ein Bild von dem Garten,
dem kleinen Haus, dem Kamin
und einem Bild darüber.

© Lena Engelbrecht

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Meine Träume

Frei

Ich fordere, mehr Glück für alle Pappnasen

Magritte