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Gedichte Über Ruhe - Seite 15


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Zum 80. Geburtstag

Die achtzig Jahre hier auf Erden,
die möchte mancher gerne werden
Du hast heut dieses Ziel erreicht:
Gratulation! Das war nicht leicht!

Die 'Acht', die steht nun vorne dran
Die Zahl zeigt eine Ordnung an
Ja, achtsam mag das Motto sein
und achtbar leben, bei sich sein

Acht Seligpreisungen sind aufgeschrieben
Acht Regeln Buddhas sind verblieben
Achtfachen Pfad der Yoga kennt
um wach zu leben im Moment

Zum Kinde kehren wir zurück,
zur Einfachheit, zum schlichten Glück
Ein erster Kreis kann sich nun schließen
Man darf das Hier und Jetzt genießen

Auf vieles mag man sich besinnen,
dem Leide auch nicht ganz entrinnen
Doch Hohes ist heut angesagt:
zu leben froh und unverzagt

Zu achten, was da kreucht und fleucht
Zu tragen das, was niemals leicht
Zu lieben, was uns mag begegnen
Zu lassen Sonnenschein und Regen

Der zweite Kreis kann nun anheben
Sind wir in Fried‘, wird er aufleben
Mit uns, da schwingt die ganze Welt
in großer Stille, die uns hält


Anm.: Während die sieben ein Vollkommenes und eigentlich schon Abgeschlossenes darstellt, nimmt die acht in ihrer Figur noch einen zweiten (vollkommenen) Kreis dazu. So wird sie zur Zahl der kosmischen Ordnung und des Gleichgewichts. Die Schnittstelle ist der Ruhepunkt, der Ort des Ausgleichs, der Stille. Das stille Auge des Orkans, könnte man sagen.
Das ist nun etwas, wo der Einzelne über sich hinauswächst. Das zu meistern erfordert eine große ethische und geistige Klarheit.
Im Buddhismus ist sie die Speichenzahl des Weltenrades. Der achtfache Pfad, acht ethische und geistige Regeln, zeigen den Weg der Befreiung und der Erleuchtung. 8 Blüten hat die Lotosblume der Mandalas.
Die liegende Acht, die Lemniskate, ist Symbol und Zeichen der Unendlichkeit.
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Zum 70. Geburtstag

Siebzig Jahre bist du alt
und von würdiger Gestalt
Wir gratulieren zu der Zahl,
die hat etwas und ist genial!

Hast viel erworben, viel gegeben
in diesem schon recht langen Leben
Hast viel erlebt und durchgemacht,
hast viel geschaffen – und gelacht

Die sieben Sachen sind bei‘nander
So lass uns feiern miteinander
den großen, deinen Ehrentag
an dem du siehst, wie man dich mag!

Man sagt, Gott schuf in sechs der Tage
die Welt mit mancher Müh und Plage
Doch an dem siebten war’s vollbracht
Und alles, alles schön gemacht!

Da ruhte er mal richtig aus
Den Feiertag machte man draus
So sei auch dir fortan beschieden
die Fülle und der tiefe Frieden!

Die Woche geht mit sieben Tagen,
bei Regen seh’n wir sieben Farben
Oktaven haben sieben Töne,
die Himmelsblume sieben Söhne

Die sieben Raben, sieben Zwerge,
die sieben Täler, sieben Berge
Die Märchen sagen es sehr klar
Da ist es rund, das sei wohl wahr!

Und sieben Wunder hat die Welt,
im siebten Himmel man sich wähnt
So geb uns Gott für uns‘re Tage
ein gutes Maß an Freud und Plage

Anm.: Die Sieben als die Zahl der Ganzheit gilt kulturübergreifend als die heiligste Zahl und hat viele Bezüge in der Mythologie, in Märchen und Religion. Auch der Volksmund rät, nichts zu vergessen, wenn er sagt: pack deine sieben Sachen und geh! Selbst in der Natur gibt es diese Zahl, wie der Regenbogen zeigt. Man fand heraus, das auch unser Körper sich alle sieben Jahre erneuert.
Die Sieben-Söhne-des-Himmels-Blume wächst in den Gebirgen Zentralchinas und hat Dolden von immer sieben weißen Blüten
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Deutsche Geschichte

Man meint, Geschichte sei vergangen
Sie kann uns auch von vorn empfangen,
wenn nichts geheilt, bewältigt ist:
dann kommt er wieder, dieser Mist

Das deutsche Land, wie ist's geworden?
Germanen, Kelten, Stämme, Horden,
die sich gern und viel bekriegten,
konnten die Römer mal besiegen

Sie übernahmen dann von Rom
ganz viel Kultur, auch Religion,
das Reich und kaiserliche Bindung
Und Klöster sorgten für die Bildung

Im Mittelalter wuchsen Städte
Man fragte, welchen Stand man hätte
Der Handel blühte, Wissenschaft,
Der Papst, der Kaiser hatten Macht

Die alte Ordnung wurd' erschüttert,
und viele Leute hat's verbittert:
die Wittenberg'sche Reformation
Der Luther löste sich von Rom!

Es folgten Kriege mit viel Toten
Vernunft hat man dann aufgeboten
für einen weltlich starken Staat
Das Frankenreich schritt groß zur Tat

Doch Kriegslust nahm einfach kein Ende
Erst '45 kam die Wende,
mit Reue und mit großer Wandlung
übte man sich in Friedenshandlung

Noch haben wir den Landesfrieden
Doch wachsen Unmut, Wut entschieden
Wir sollten in der Ruhe bleiben -
sonst werden wir wie eh'mals streiten


Anm.: Die deutsche Geschichte ist keine Geschichte eines Volkes, sondern die Geschichte vieler keltischer und germanischen Stämme, die dank der römischen Heere und Kirche zu einer Einheit fanden. Allen war Gewalt und Krieg selbstverständlich und Gelegenheit zu männlicher Ehre und Auszeichnung. Aber anders als die Römer bündelten 'wir' unsere Kräfte nicht, sondern pflegten vor allem untereinander zu kämpfen - insbesondere die Germanen. Nur Arminius schaffte es einmal 9 v. Chr. einige Stämme zu einen und den Römern eine vernichtenende Niederlage zuzufügen. Der Fortgang der Geschichte schuf immerhin ein tausendjähriges Kaiserreich in der Nachfolge der römischen Cäsaren, aber auch die Diktatur eines scheinbar 'wiedererstandenen' Führers. Viele große Reiche und Staaten kannten und kennen dieses Problem, dass nur eine Diktatur und eine exzentrische Persönlichkeit in der Lage zu sein scheint, die unendlichen Zwiste und Grabenkämpfe der Einzelinteressen zu einen.
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