Gedichte über den Menschen - Seite 665

Wer kennt schon seinen Ruf genau –
egal ob groß, ob klein, ob Mann, ob Frau?

Ruf kommt von rufen
willst du ihn kennen,
musst du ihn suchen.

Aus-ge-rufen
hast du ihn sicher nicht,
er versteckt sich gern,
kommt ungern ans Licht.

Wie ist mein Ruf?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß auch nicht,
bin ich erpicht,
ihn wirklich zu erfahren?

Ein Ruf der eilt uns weit voraus,
kennt weder Tür, kennt weder Haus.
Ist er Segen, ist er Graus?

Hast du einmal einen,
wär`s dir lieber – du hättest keinen?
Macht er dich klein, macht er dich groß,
wirst du ihn mal wieder los?

Kannst du über ihn lachen,
kann er nix mehr mit dir machen.
;)

© A. Namer

Rentner sind nicht aus der Ruh zu bringen,
sie steh´n schon längst über allen Dingen,
sie gehören nun mal zu den Weisen,
müssen nichts und niemand was beweisen.

Gemächlich wird ein Rentnertag verbracht,
nur manchmal an Stress von früher gedacht,
Hektik und Aufregung sind gewesen,
heute wird still die Zeitung gelesen.

Im Beruf hat man ständig dirigiert,
jetzt wird im eignen Leben korrigiert,
zwar nur ein wenig und nur in Maßen,
aber das Meiste kann man so lassen.

Manch ein Rentner betätigt sich sportlich,
fühlt sich für seinen Leib verantwortlich,
Arme und Beine werden geschwungen,
das fit bleiben ist somit gelungen.

Jeder Ruheständler fühlt sich glücklich,
wenn alles harmonisch ist und friedlich,
und wenn er nicht in Armut leben muss,
dann wird sein Lebensabend - ein Genuss.

© Horst Rehmann