Gedichte über Krieg - Seite 193

eine bunte Welt voller Leben
sollte man den Menschen geben
bei Bedarf nach ihrem Wille
mal mit Action und auch Stille

mit viel Tanz und tollen Festen
ohne Neid, das wäre am Besten
mit Menschen, die viel singen
ich glaube, so kann es gelingen

mit Frauen, die ihre Kinder lieben
Menschen, die kein Wasser trüben
Kriege, nur aus dem Museum kennen
Freunde, die für dein Glück brennen

Religionen ohne Machtansprüche
Fisch und Fleisch in jeder Küche
99 Tage Urlaub in jedem Jahr
ich glaube, dass wäre wunderbar

ja, dass alles könnten wir richten
würde jeder auf Gewalt verzichten
alle dürften in der Südsee baden
könnten ein geiles Leben haben

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Rückblick

Ich wage einen Rückblick
Auf das vergangene Jahr
Scheue aber zu blicken
Denn es war ganz und gar
Doch eher sehr bescheiden
Dieses vergangene Jahr

Immer noch diese Ängste
Denn Corona noch aktiv
Dann dieser irrsinnige Krieg
Schon fast über das ganze Jahr
So viele Menschen auf der Flucht
Getötete Menschen

Egal ob Männer, Frauen, Kinder
Zerstörte Ortschaften
So viele Ruinen
Diese Grausamkeiten
Sind kaum zu ertragen
Warum nur, warum nur

Dazu die Inflation
Verursacht durch diesen Krieg
Viele die nicht mehr wissen
Wie sie diese Preissteigerungen
Überhaupt noch bezahlen sollen
Viele kommen an ihre Grenzen

Aber auch viele
Die trotz allem sogar
Immer noch reicher werden
Die ihren Reichtum noch vergrößern
Sich auch weigern
Etwas davon abzugeben

Abgeben für die Allgemeinheit
Aber es wird sich massiv geweigert
Bitte keine höheren Steuern
Für die Superreichen
Was ist das für eine Welt
Was war das für ein Jahr

© Ingelore Jung
7. Januar 2023

Gottes Schenkung

Sturm reißt an Fenstern und lärmt uns an:
„Lasst doch die ganzen Kriege sein!
Ein jeder, der von Euch anders kann
Muss doch kein Freund des Todes sein!“

„Wer Wind sät, der wird Sturm ernten!“
Das wussten immerhin unsere Ahnen,
Wo Kriege auch schon Leben entsternten
Und Jugend warf aus Lebensbahnen.

„Denkt mir doch lieber vom Leben her
Und nicht immer von irgendeiner Kränkung,
Dann keimt der Frieden auf mehr und mehr
Und das Leben wird Gottes Schenkung.“

Der Sturm brüllt noch lauter ins Gesicht:
„Lasst diese sinnlosen Kriege sein!
Genügt unser Herrgott Dir denn nicht,
Stehst Du noch in der Nachfolge von Kain?“


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hoffnungslosigkeit

Wollen wir
jetzt
aufs Ganze gehen
Wollen wir
uns zerstören
…Als Einheit…
Die ahnt was kommen kann
Die Gegenwehr
arbeitet schon lange
an einem zerstörerischen Plan
Sie schreckt vor …Nichts… zurück
Frieden liegt in ganz weiter Ferne
Sie falten
als Feinde
…Beide… die Hände
Wen flehen sie an
Auf was hoffen sie
Wer wird am Boden liegen
Frieden…Näher sind uns die Sterne…



Käti Micka