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Gedichte über Krieg - Seite 191


Advent, der erste … (Eine Elegie …)

Eine Kerze leuchtend brennt
Licht das weit nach vorne drängt
Grauer Himmel an diesem Tag
Kirchenglocken läuten, was ich mag

Der Sinn steht mir nach Ruhe
Innerlich kommt sie zum Zuge
Warm ist ‘s heute hier im Raum
Denke an den Weihnachtsbaum

Besinnlich lehn ich mich zurück
Verdränge Last und großes Glück
Mittelmaß besinn ich mich
Gilt heute hier für mich und dich ...

Doch ist da was in mir
Das vorwärts drängt mich hin zu dir
Es scheint mir was zerbrochen
Schon vor vielen Wochen

Großes ist uns dieses Jahr zerdrückt ...
Folge mir ein kleines Stück!
Bist du doch frei für dich zu tun ...
Gegen Unglück schon immun???!

Raketen gibts das ganze Jahr
Ganz anders als das vorher war
Europäer leiden Not
Haben Hunger, doch kein Brot

Nikolaus der kommt
Doch Ruprecht schlägt uns prompt
Mit der Rute ins Gesicht
Es flackert sehr, das Kerzenlicht …

Ohnmacht spüre ich wie du
Hörst mir sicher leise zu …
Mag nicht mit den Kriegern Denken
Die meine Weihnachtsruhe kränken

Bin lieber klein und unscheinbar
Wie das schon immer bei mir war
Ich hoffe sehr, es geht dir gut!
Christkind kommt und macht uns Mut ...

*****


Ein großer Knall, die Scheiben splittern
Der langer Hall lässt mich erzittern
Ein starker Zug, die Kerz' erlischt
Das ist das Ende vom Gedicht …

Blut spritzt, die Knochen brechen
Trümmer stürzen, fallend dreschen
Auf der armen Menschen Haupt
Oh guter Herr! Vor dir mir graut!!!

Kinder schreien, Mütter wimmern
Kein Friede mehr in diesen Zimmern
Der Winter kommt uns langsam näher
Der Tod entsendet seine Späher ...

Ein Nadelöhr bezwingt mich dann
Auf das ich nicht mehr sehen kann
Was da wohl kommt noch auf uns zu
Die Raben da, kennen keine Ruh ...


© Auris cAeli
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Winter der Hoffnungslosigkeit

Allmählich, Tag um Tag
Zieht sich das Licht zurück
Was der Mensch nicht mag
Weil es nicht sein Glück

Wärme, von der man nicht mehr spricht
Zählt fast mehr noch als das liebe Licht
Verlust beklagt man vor allem hier
Wenn Schnee flockt als des Winters Zier

Nach Ruhe steht dem Mensch der Sinn
Die sich so einfach nicht erschließt
Fesselt Kälte doch den inn‘ren Grimm
Der Winter uns den Mut verdrießt

Als Wohlstandskinder sind wir heilfroh
Sinnen auf Herzenswärme, Kerzenlicht und Krippenstroh
Warten, hoffen inständig auf gute Mär
Dass es nicht schlimmer käm‘, als es schon wär...

Sind wir in Gedanken doch im kleinen Kreis
Derer, die wir mögen
Trachten die Runde zu erweitern in einer Weis'
Das wir die Menschheit ums Unglück
wohl betrögen

Drum ehre uns der Versuch
Dem bislang noch kein Glück beschieden
Und schütze uns vor dem üblen Fluch
Den wir in Voraussicht schon vermieden

Frost heißt heute unser Vater
Klingt fast schon wie ein Krieg
Gedanken schlagen bei uns Krater
Künden nicht von Sieg

Sirenen tönen über Dächern
Echoen durch die Stadt
Das klingt hier ziemlich blechern
Ich fühl mich ziemlich müd und matt

Menschen flüchten in die Keller
Raketen schweifen durch die Nacht
Der Puls wird unaufhaltsam schneller
Die Angst entfesselt ihre Macht
Ohnmacht spür ich aufsteigen
Verzweiflung und Depression
Mit dem Finger will ich zeigen
Auf die Herrn der Aggression

Winter herrscht herinnen
in meinem Herzen drinnen
Die Welt kennt kein Erbarmen
Das Glück schützt sie nicht, die armem Ukrainer

Der Frieden ist verloren
Dem Himmel fehlt ein Stück
Herrscherwille nicht ausgegoren
Fühle mich Zwergengleich, bedrückt …

© Auris cAeli
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