Gedichte über Krankheit - Seite 81

Wenn es nicht schmerzen würde,
hätte das Leid seinen Sinn verfehlt.

Es wäre kein Leid gewesen,
wenn es nicht auf die Spesen
der Seele hätte uns gequält.

Und hätte das Leid mich nicht erwählt,
hätte ich sicher das Ziel verfehlt.

Denn nur im Leiden
scheint unsere gequälte Seele,
nach dem Einen zu fragen,
der seit alters her tut die Menschheit tragen.

Und hätte ich den Sieg über das Leid gewonnen,
wäre mir selbst noch das Heil zerronnen.

Leiden, dass muss ich nun dankbar bekennen und sagen,
es tut mich auch heut noch nach Hause zum Vater jagen.

Wäre das Leid nicht mit seinem Entsetzen,
würd‘ ich auch heut noch
aufmüpfig
mich IHM entzieh’n und widersetzen.

So hat auch das Leid,
auch wenn ich es oft kaum mehr ertrage,
seinen Sinn,
seine ureigenste Aufgabe,
das steht für mich nun nicht mehr zur Frage.


(Gedicht läuft auch unter dem Pseudonym 'His Francis')

Du überfällst mich aus heiterem Himmel
und kommst meist von hinten angekrochen,
Ich fühl mich dann sofort hundeelend
als hätte mich einer abgestochen.

Du raubst mir meine Lebensfreude
und ich bin völlig antriebslos,
Ich bin für dich leichte Beute
denn dein Einfluss auf mich ist viel zu groß.

Du hast mein Leben in der Hand
und machst mich zu deinen Sklaven,
fühl mich völlig ausgebrannt
und könnte nur noch schlafen.

Doch ich bekomm kein Auge zu
denn die Gedanken sie kreisen,
Du zwingst mich in die Knie
und ich würd am liebsten das Handtuch schmeißen.

Was willst du nur von mir
Ich hab dir doch nichts getan,
zumindest will ich nix von dir
doch du treibst mich in den Wahn.

Du bist meine Schattenseite des Lebens
denn du zeigst mir die Dunkelheit,
Hilfe Suche ich vergebens
Weil es nichts gibt was mich von dir befreit.

Oh du vertrauter Feind
wirst mich wohl niemals verschonen
und wahrscheinlich leide ich ein Leben lang
an diese gottverdammten Depressionen.



DaniSmile79

Ich würd die Welt gern mit anderen Augen sehen und ich hätte zur Freude einen Grund
Doch ich bin leider schizophren
und alles andere als kerngesund.

Dann kommen noch die Depressionen die mich quälen sie rauben mir die Lebensfreude
Weil mir Hoffnung,Mut und Kraft manchmal fehlen und ich bin für den Zweifel leichte Beute

Und diese Traumata die mich lehmen
setzen mich oft völlig außer Gefecht
ständig werde ich angetriggert
und mir geht's dann wirklich schlecht

Und ich würd gern Kinder haben
doch ich bin leider zeugungsunfähig
der Traum von einer eigenen kleinen Familie
hat sich wohl somit erledigt.

Dann bin ich noch suchtkrank
eins meiner allergrößten Laster
Ich hab so viele Seelenwunden
da reicht nicht nur ein Pflaster.

Aber ich will mich nicht beschweren
ich komm heut halbwegs damit klar
doch ich wünsch mir ein stinknormales Leben
ja das wär wunderbar.

Warum bin ich nicht kerngesund
dann wär ich glücklich und zufrieden
das ist alles was ich will
und ich würd mein Leben lieben.


DaniSmile79

Hau ab Demenz, ich will Dich nicht,
vergraul mir nicht die Lebenslust,
lass mir mein strahlendes Gesicht,
und lenk mich nicht in Richtung Frust.

Hau ab Demenz, Du Widerling,
ich hasse Dich, so wie die Pest,
zieh Dich zurück, und zwar ganz flink,
such Dir beim Teufel doch ein Nest.
 
Hau ab Demenz, Du Störenfried,
lass mich doch einfach nur in Ruh,
ich sing zum Abschied Dir ein Lied,
und knall dann schnell die Türen zu.
 
Hau ab Demenz, Du Bösewicht,
mach mein Gedächtnis nicht kaputt,
Du weißt genau, ich mag Dich nicht,
drum nimm gefälligst Deinen Hut.
 
Hau ab Demenz, lass mich allein,
wir werden niemals ein Gespann,
es soll bei mir wie früher sein,
so - dass ich mich erinnern kann.

© Horst Rehmann