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Gedichte über Kinder - Seite 113


Gestern und heute

Gar nicht so fern ist die Vergangenheit,
als Kinder nutzten ihre freie Zeit,
um mehr an die frische Luft zu gehen
und beim Spielen sich viel zu bewegen.

Die Schule besuchten nicht alle gern,
doch blieben sie ihr seltener mal fern.
Lehrern sie mehr Respekt zollten,
vielleicht, weil sie noch was lernen wollten.

Die Eltern oft mehr darauf achteten,
was ihre Kinder wo, mit wem machten,
und anstatt sie stets zu überwachen,
ihnen Vertrauen entgegen brachten.

Und wenn es doch mal schlechte Noten gab,
ist kein Elternteil zur Schule getrabt,
um dann den Lehrern anzulasten,
was sie selbst zu Hause versäumt hatten.

Allerdings kann man frühere Zeiten
nur schlecht mit den heutigen vergleichen,
ist doch der Fortschritt auf solch einem Stand,
mit dem nicht jeder auch umgehen kann.

So mangelt es Eltern manchmal an Zeit,
doch mitunter ist es Bequemlichkeit,
lassen dann ihre Kinder gewähren,
froh darüber, wenn sie sie nicht stören,

die lieber Stunden am PC sitzen,
als bei den Hausaufgaben zu schwitzen,
wobei es durchaus kann geschehen,
dass Gefahren werden übersehen.

Kinder schnell an die Falschen geraten,
weil sie diese nicht erkannt haben.
Das man aber eher verhindern kann,
sehen Eltern die besuchten Seiten an.

Ein Kind ihnen auch nicht böse ist,
haben sie ein vertrautes Verhältnis.
Gespräche darüber immer nützen,
vor Gefahren aus dem Netz zu schützen.

Zu allen Zeiten wird wichtig bleiben,
zu wissen, was die Kinder so treiben.
Beschäftigen sich Eltern mit dem Kind,
sie auch stets informiert darüber sind.
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Lümmeljahre

Ameisen im kleinen Bauch,
dein heißer Kopf an meiner Brust,
Klatschmohn blüht auf deinen Wangen.
Nasses Stroh dein Haar
unter meinen Händen.
Wie zittern deine Beine
als du den sicheren Hort verlässt.
Ein Paar grüne Ringelsocken
erobern das Spielfeld und
auf deinen Lippen wächst
mein Mutterkuss zu einem Stoßgebet.
Glockenheller Jubel:
Wie ein Komet rast der Ball
durch blaugetupften Batikhimmel.
Ungläubig starrst du auf deinen Fuß.
Pfosten? Ach, egal! Sowieso bist du ein Held
und in einer Sekunde zehn Zentimeter gewachsen.
Wie o-beinig läufst du, Cowboy, in meinen Arm,
um neue Kraft zu tanken.
-Einmal Vollmachen bitte.
-Klar, Chef!

Dunkle Rinnsale -Modder oder Schokoeis?-
bahnen sich ihren Weg kinnabwärts,
ich küsse sie fort
- Lakritz!-
Unzählige schwarze Schnecken
finden ihr jähes Ende
zwischen deinen Reißzähnen,
du wunderbare Kreuzung
aus Schmusebär
und hungrigem Wolf.
Schon angelst du in deiner Hosentasche
und hältst mir grinsend
ein seltenes Exemplar entgegen.
Nichts auf der Welt schmeckt so gut
außer deinen kleinen, rauen Kinderküssen.
Ich spucke den Sand aus
und spüle mit Eiskaffee nach.

Kleine Wellen tragen
dein Bild fort, du verebbst
bloß deine Farben
spülen noch um meine nackten Füße.
Spring! Ich steh am Rand,
du oben
verhandelst mit dem Wasser.
Ein kirschroter Badehosenblitz
zerschneidet die Luft,
dann eine Explosion: Arschbombe!
Du schüttelst dich: ein nasser Hund
und schmiegst dich als Äffchen
in heuduftende Handtücher.
Ich spanne sie dir wie ein Zelt.

Deine Architektur aus Sand
reicht von Erdbeereis
bis Parkgaragen.
Rostige Metallautos:
Dein stolzer Blick lügt die Felgen
blitzeblank,
die Stoßstangen klebst du
mit Cola Bubble Gum.
Knie wie Zimt
darüber nasse Jeansfransen.
Deine strammen Beine
ragen wie Absperrpoller
aus dem Zentrum
deiner Großbaustelle.

Der Schmelz deiner jungen Jahre
schwindet wie Zuckerwatte.
Es flaut der Sturm deiner Umarmungen
ab und ab und ab.
Und das Maron meiner Haare
wird in der Blüte deiner Jahre
wintergrau.

© Anouk Ferez 2015
(für Alexander)
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