Gedichte über Gewalt - Seite 99

Die einen sagen
Der Bogen des Schützen sei überspannt
Und die gleichen sagen
Der Pfeil sei zum Abschuss bereit

Würden Sie im letzten Moment
Das Ziel im Visier
Den Pfeil entspannen und sagen
Das alles sei nur eine Übung gewesen

Oder würden Sie glauben
Wenn Sie das Ziel wären
Dass der Bogenschütze
Nur in den Himmel schiessen würde

Oder würden Sie nicht eher
Dem Pfeil in die Spitze schauen
Und kurz vor der Entsicherung
Hinter einen Baum springen

Doch halt
Entspannen Sie sich
Der Bogenschütze ist auch im Visier
Ihre Freunde lassen Sie nicht im Stich


© René Oberholzer

Tyrannenmord 2

Menschen wollen leben mit friedlichem Volk,
Brauchen keinen, wollen keinen Krieg,
Denn nur Frieden sichert Wohlstand und Erfolg,
Verhilft der Angstfreiheit zum Lebenssieg.

Wo Despoten Kriegslüsterei sich hingeben,
Man die Ressourcen in die Rüstung steckt,
Dem Volk nicht Rechenschaft will geben,
Sei das Motiv zum Tyrannenmord geweckt.

Wär' Hitler einem Anschlag zum Opfer gefallen,
Hätte das Tausende von Menschenleben gerettet:
Wenn Diktatoren tödlich getroffen fallen,
Ist ihr Volk mit anderen wieder auf Rosen gebettet!

So aber ging das Sterben munter weiter,
Weil der Tyrann leider am Leben blieb,
Die Angst umging und nichts mehr heiter,
Weil nur der Tod sein schändliches Töten trieb.

Wisse: Ein Massenmörder hört nie auf zu morden,
Solange er waffenstrotzend am Leben bleibt.
Nur dort sind jemals Völker wirklich frei geworden,
Wo Gewaltlosigkeit sich der Menschheit mitteilt.

Wär' Hitler einem Anschlag zum Opfer gefallen,
Hätte das Tausende von Menschenleben gerettet:
Wenn Diktatoren tödlich getroffen fallen,
Ist ihr Volk mit anderen wieder auf Rosen gebettet!



©Hans Hartmut Karg
2022

*

Wir sind die Klügsten und Weisesten, die es jemals gab auf Erden
Tolerant dem Multikulti aufgeschlossen, muß jeder wie wir werden
Den scheinbar Schwachen geben wir, bis hin zur Selbstaufgabe
Unsere Kultur und Heimat tragen wir, kalt lächelnd, gern zu Grabe

Gebt uns ein Feindbild
Gewalt und Macht ist unser Angriffs-Schild

Gegen die, die sich nicht unterwerfen
Werden wir unbarmherzig, sie mit unserem Haß bewerfen
Weil die Gegner uns nunmal, mit Ihrem Getue nerven

Die Medien sind unsere Priester
Ihnen wollen wir alles glauben

Auch unser wohlmeinender Politiker ist der Weisheit Segen
Aus unserer Versklavungsagenda liest er
So lassen wir von Verstandes wegen
Uns gern die Freiheit rauben

Herz und Seele sind uns kalt und arm
Doch tun wir so, als wär`n sie warm

Schöpfung und Natur - vom Zufall bös erschaffen
Werden wir mit Gift, Müll und Beton schon dahin-raffen

Freude durchfließt uns, denn bald ist es geschafft
Unser Gott ist und gibt uns - Technik und Wissenschaft

Unsere Körper werden mit Computerchips bestückt
Und mit Freudestrahlung stets beglückt

Leben in Arbeit, Armut, Blut und Schmerz
Im Kopf Gottes Wort, es bricht das Herz

Es wird nur noch gelacht, nicht mehr geweint

Wenn dann im Herzen kein Licht mehr scheint
Werden wir mit unserem Gott vereint

Unsere Seelen jagen wir davon
"Transhumanismus" wird DIE Religion

© jogdragoon