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Gedichte über Gefühle - Seite 2487


Meine glücklichste aber auch anstrengende Zeit

Ich hatte keine sehr angenehme Kindheit.
Kinder waren bereit zu jeder Gemeinheit.
Man weiß ja, Kinder können grausam sein.
Vor allem wenn es darum geht, zu legen einen anderen herein.

Aber auch ich hatte kräftig ausgereilt.
Deswegen habe ich auch in einigen Heimen verweilt
und als ein Heimkind hatte man es sowieso nie leicht.
Als ich erwachsen wurde hatte es mir vollkommen gereicht.

Eine sichere Zukunft wollte ich mir aufbaue
aber niemand schenkte mir etwas Vertrauen.
Ich bezog eine eigene Wohnung.
Selbst mein Vermieter hatte dür mich keine Schonung.

Erst als auf die schiefe Bahn geriet,
könnte ich schwören, das mein Leben an mir vorbei lief.
Ich selbst fand keine Reusleine.
Meine Schwester sagte: "Du bist meine!!"


Ich kapierte noch nicht, was sie damit meinte.
Ihr Mann sich aber schon einiges zusammen reimte.
Beide hielten mich ganz schön in Trab.
Vor allem er zerbrach über mir den Stab.

Den Stab der Unvernuft und übernahm meine Erziehung.
Dafür verdient er meine Ehrerbietung.
Er schaffte das, was kein Heim schaffte.
Er brachte mich dazu, das ich mich zusammenraffte.

Blicke ich zurück, gab es in meinem Leben wirklich eine 180° Drehung
und das ganz ohne Beleidigungen oder irgendeiner Bestechung.
Ich kann jetzt wirklich so sein, wie ich will.
Sehe ich heute diese Person, werde ich aber ziemlich still.

Ja, jetzt braucht er meine Hilfe und das macht mich sehr glücklich.
Mein Glück besteht darin, wenn sein Leid gelindert wird durch mich.
Früher hätte mir das völlig kalt gelassen
aber heute würde ich mich dafür hassen,
wenn ich meinen Ziehvater keine Hilfe angedeihen lies.
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Naturwoge

Wenn manch Städter von Pilzen spricht,
um Magic Mushrooms es sich dreht.
Und seltsam wirr grinst sein Gesicht,
für ein ernstes Gespräch ist's zu spät.

Ein Landmensch denkt an Wald & Wiesen,
wo nun mal die Pilze auch hausen.
Sehnt sich nach den frischen Prisen,
die frühmorgens im Grünen sausen.

Allein die Natur kann auch berauschen,
wobei man niemals allein sein wird,
die Bewohner einen längst belauschen,
von jedem Geräusch sofort alarmiert.

Doch so sehr sich die Pilze verstecken,
ein geübter Sucher findet ihre Kappen,
streift durchs Dickicht in alle Ecken,
wo schon als Kind Funde sich auftaten.

In dieser heimischen Ruhe auf der Pirsch,
sinkt der Puls schnell auf ein Minimum.
Da auf der Lichtung äst ein großer Hirsch,
er spürt, dieser Jäger will ihm nichts tun.

Sonnenstrahlen wecken die Vögel jetzt,
ihr Gesang verabschiedet die Nacht,
es wird heller mit dem Licht durchs Geäst,
im Korb befindet sich schon wahre Pracht.

Geschärfter Blick auf den Waldboden,
nah betrachtet wird jeder Pilz beäugt,
nur die Essbaren werden aufgehoben,
jeder andere mal ein Tier später erfreut.

Der Duft der Waldgerüche ist magisch,
ihn zu inhalieren ist nicht ungefährlich,
die Wirkung zeigt sich oft dramatisch,
die Lungen füllen sich so unbeschwerlich.

Obwohl der Korb ist längst überfüllt,
nichts drängt den Suchenden hinaus.
Vom Sonnenstrahl in Licht gehüllt,
dehnt er die Jagd zur Pause aus.

Kniet nieder ins erwärmte Nadelbett,
empfängt diese Schwingung um sich,
spürt, wie sie ihn ganz mit sich trägt,
badet im Meer dieses Lebensdickicht.

Nicht viel berauschter macht eine Droge,
allein es fehlt vielen am nötigen Zugang,
es fehlt im Gespür für diese Naturwoge,
ein Überbleibsel unser aller Anfang.

© meteor 2025
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