Naturwoge

Ein Gedicht von Meteor
Wenn manch Städter von Pilzen spricht,
um Magic Mushrooms es sich dreht.
Und seltsam wirr grinst sein Gesicht,
für ein ernstes Gespräch ist's zu spät.

Ein Landmensch denkt an Wald & Wiesen,
wo nun mal die Pilze auch hausen.
Sehnt sich nach den frischen Prisen,
die frühmorgens im Grünen sausen.

Allein die Natur kann auch berauschen,
wobei man niemals allein sein wird,
die Bewohner einen längst belauschen,
von jedem Geräusch sofort alarmiert.

Doch so sehr sich die Pilze verstecken,
ein geübter Sucher findet ihre Kappen,
streift durchs Dickicht in alle Ecken,
wo schon als Kind Funde sich auftaten.

In dieser heimischen Ruhe auf der Pirsch,
sinkt der Puls schnell auf ein Minimum.
Da auf der Lichtung äst ein großer Hirsch,
er spürt, dieser Jäger will ihm nichts tun.

Sonnenstrahlen wecken die Vögel jetzt,
ihr Gesang verabschiedet die Nacht,
es wird heller mit dem Licht durchs Geäst,
im Korb befindet sich schon wahre Pracht.

Geschärfter Blick auf den Waldboden,
nah betrachtet wird jeder Pilz beäugt,
nur die Essbaren werden aufgehoben,
jeder andere mal ein Tier später erfreut.

Der Duft der Waldgerüche ist magisch,
ihn zu inhalieren ist nicht ungefährlich,
die Wirkung zeigt sich oft dramatisch,
die Lungen füllen sich so unbeschwerlich.

Obwohl der Korb ist längst überfüllt,
nichts drängt den Suchenden hinaus.
Vom Sonnenstrahl in Licht gehüllt,
dehnt er die Jagd zur Pause aus.

Kniet nieder ins erwärmte Nadelbett,
empfängt diese Schwingung um sich,
spürt, wie sie ihn ganz mit sich trägt,
badet im Meer dieses Lebensdickicht.

Nicht viel berauschter macht eine Droge,
allein es fehlt vielen am nötigen Zugang,
es fehlt im Gespür für diese Naturwoge,
ein Überbleibsel unser aller Anfang.

© meteor 2025

Informationen zum Gedicht: Naturwoge

14 mal gelesen
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11.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Meteor) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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