Gedichte Über Frühling - Seite 28

Vertraulichkeiten
Mildes Vorfrühlingsahnen
Verschenkt sich zärtlich

ein lauter Flügelschlag
und Ruf aus dem Geäst
in dem die Kälte lag
verklingt im Taubennest

mir ist's

als wär' ich heimgekehrt
in das mir Vertraute
kein Klang ist aufgezehrt
aus der Vogel-Laute

sie klingt so lieblich sanft
Spiel auf Seelensaiten
so zärtlich ihr Klangband
in des Lebens Weiten


*Laute/Musikinstrument

In einem Garten Sonnenschön
Erwacht der alte Fliederbaum
Reckt sich erholt nach Wintersschlaf
Empor zum milden warmen Schein
Hätt zu erzählen dir sehr viel
Aus dem vergangenen Zeitenlauf
Erinnerungen, auch an Träume schwer
Die ihn weckten gar aus süßem Schlummer auf
Doch spürt er nun recht frohgemut
Hier geborgen fein an seinem Platz
Die Wiederkehr des weisen Daseinslaufs
Den wahren Schatz
Und besuchst du ihn im Frühjahr bald
Umhüllt sein Duft dich zärtlich mit Momenten
Die streicheln deine Seele sanft
Befreien manch Verstandesgrenzen
Lassen für einen Pulsschlag nur
Die Zeit wie im Ewigen stille steh`n
Um dich mit dir und allem hier
Im Einssein zu verbinden

in jeder neuen Blüte zeigt sich
die Kraft, die in der Erde steckt;
in jede neue Blüte legt sich
Hoffnung, die zart auch deine weckt;

mit jedem kleinen Schritt, der dich
noch zaghaft mutig träumen lässt,
verbindet Erdenergie sich
mit Kraft, die stetig in dir wächst.

sei nicht zu streng mit dir! du siehst doch:
sogar in Frühling fällt noch Schnee,
und Vögel lernen flatternd Flüge;
das Leben wird zur Odyssee -

doch jeden trägt die Frühlingsfee
und lernt dich fallend fliegen.

Im flammend gelben Farbenmeer
versinkt der Frühlingshimmel
der sanft, wie eine ruhige
Hand sich legt in
alle Sinne

Ins Auge
weht, noch rau
und wild, der Wind
Farbflammen ringsumher
sie brennen bunt in Träume sich
die wolkengleich, mal leicht, mal schwer

ziehen in schlummernd Sehnsuchtshimmel
in den wir träumen alle Neubeginne
noch immer glaubend
hoffend wie
ein Kind