Gedichte über Emotionen - Seite 85

Verloren…

Ich sitze hier im Dämmerlicht,
bin in Gedanken dir so nah,
seit Stunden warte ich schon auf dich,
doch du bist noch nicht da.

Das Telefon es klingelt nicht,
es schweigt so vor sich hin,
es gibt keinen einzigen Ton von sich,
du weißt doch wo ich gerade bin.

Die Warterei zerreißt mein Herz,
mein Körper ist ein einziger Schmerz,
was hast du nur mit mir gemacht,
hab die ganze Nacht an dich gedacht.

Der Streit von gestern tut mir leid,
zum Versöhnen brauchten wir mehr Zeit,
waren wir auch einer Meinung nicht,
du weißt genau ich liebe nur dich.

In guten wie in schlechten Zeiten,
das haben wir uns geschworen,
wenn du nicht heute zu mir kommst,
habe ich dich für immer verloren.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.

Gefühle verboten...

Heute muss ich es einfach mal sagen,
hab' keine Lust mehr mich zu verlieben!
Kann sein, ich hab' es übertrieben,
wenn ich liebe, dann liebe ich ganz,
mit Herz, Seele und Rasants.

So geht es nicht mehr weiter;
dachte ich wäre gescheiter,
bin viel zu tief hineingetaucht,
kann euch sagen - , das schlaucht,
Verliebtsein macht wuschig und dumm,
läuft wie ein Hahn ohne Kopf herum.

Mein Herz läuft über, die Sehnsucht zerreißt,
kann nicht schlafen, nichts mehr essen,
lasse rationales Denken vermissen.
Werde das neue Bewusstsein genießen??
Auf meiner Stirn steht ab heute geschrieben:

„Gefühle verboten“.


12.02.2023 © Soso

Ich war noch jung an Jahren,
vielleicht so um die vier,
im Lesen noch sehr unerfahren,
doch Oma schenkte mir ein Buch,
ein Buch ganz aus Papier.

Bunte Bilder zierten die Seiten,
wir beide träumten dann
von unendlichen Weiten,
auf jeder Seite: Buchstaben,
so schwarz wie die Nacht,
doch Oma hat`s nichts ausgemacht.

Geschichten, lustig und auch traurig,
manche richtig gruselig, schaurig,
sie las mir alles vor,
ich war begeistert
und ganz Ohr.

Es gab kein Tablet,
Siri oder Smartphone,
aus ihrem Munde schalt der Ton,
so angenehm und weich,
einem Engel gleich.

Oma lebt schon lang nicht mehr,
doch Bücher lieb ich um so mehr.