Gedichte über Emotionen - Seite 84

Traum oder Wirklichkeit...

Fallen in tiefe Schluchten der Gefühle,
begeben uns in Höhen ungeahnter Lust,
sind Getriebene, auf der Suche nach – uns?

Wagen zu fliehen, aus dem Alltag heraus,
träumen Träume, die noch niemand geträumt,
sind Magier unserer selbst erschaffenen Zeit,

vergessen, wer wir sind, wer wir waren als Kind,
wagen den Schritt in noch unbekanntes Land,
spüren angstvoll den Duft, der uns umringt,

schweben in einem Raum von Wirklichkeit und
Traum, schließen die Augen, zu sehen, zu spüren,
die Schwelle zu übertreten, ins gelobte Land.

Wir lieben, wir leben, haben uns eine Welt
aus Illusionen gebaut, jeder ist Schöpfer seiner
eigenen Sinfonie, spielt seine eigene Melodie,

unser Leben scheint real, doch ist es nur ein
Traum der vergeht, gleich einer alten Weise,
die weit in der Ferne langsam entflieht.


22.05.2023 © Soso

Als wir noch anders waren...

Damals, da waren wir
noch anders als heut',
waren jung und laut,
schrien unsere Wünsche

in die Welt hinaus,
waren nicht dezent,
uns noch vieles fremd
wollten alles haben,

nichts verschenken,
das Leben selber lenken,
kein Wort zu viel,
kein Schritt zu weit,

haben getobt,
getanzt, gesungen,
nahmen vieles leicht,
hatten noch Mut,

war noch viel Zeit
bis zur Ewigkeit,
waren sorglos,
für die Welt bereit.

...damals, als wir noch anders waren...


29.05.2023 © Soso

Vincent heißt mein Enkelkind,
ist heute erst geboren.
Es braucht nur einen Blick auf ihn
und schon bin ich verloren.

M e i n  E n k e l k i n d !  So winzig...
und doch so vollkommen!!!
Da liegt es nun und hat
mein Herz im Sturm genommen.

Der kleine Mund, so zuckersüß,
zum Lächeln sich verzieht.
Das ist so köstlich, allerliebst!
Du kleiner Herzensdieb!

Willkommen, liebes Enkelkind!
Ich freue mich auf Dein Lachen.
Will Deine Äuglein blitzen seh'n,
sitzt Dir der Schalk im Nacken.

Und Deine kleinen Beinchen erst,
wie werden die einst flitzen.
Wenn Du sie zu gebrauchen weißt,
wird Omi mächtig schwitzen.

Doch keine Angst, mein kleiner Strolch,
ich will mich nicht beklagen.
Ich freue mich doch auf das OMA- SEIN.
Auf viele nächste Jahre!


[September 2012]
© Birgit Klingebeil