Still und ruhig liegt vor mir der See.
Wann immer ich zu ihm hinunter geh'.
Eine Trauerweide - gleich neben mir,
als stummer Wächter steht sie wohl hier.
Unter ihren tief hängenden Zweigen
Enten. Schon in nächtlichem Schweigen.
Sacht wiegt das Schilf sich im lauen Wind,
derweil das Abendrot - im See versinkt.
Der Mond, noch hinter Wolken versteckt,
wird zärtlich von ersten Sternen geneckt.
Ist er - in voller Pracht dann zu sehen,
wird dieser Tag friedvoll zu Ende gehen.
[1989]
© Birgit Klingebeil