Gedichte über die Einsicht - Seite 63

Die Schultern verspannt.
Der Geist gebannt.
Die Liebe verschwand.
Hab die Dämonen verbannt.
Nichts wiedererkannt.

Ich blieb gespannt.

Kalter Entzug
war nicht genug.
Die Last, die ich trug,
mir den Atem verschlug.
Teuflischer Trug.

Doch mir ging es gut.

Hilflosigkeit
Die Liebe verweilt.
Wir waren zu zweit,
einige Zeit.
Kummer nicht heilt.

Ich war nicht bereit.

Vom Leben gepackt.
In Trauer versackt.
Mit Lächeln verpackt.
Die Seele ein Wrack.
Mein Körper nackt.

Kein Kontakt.

Das Schicksal prophezeit.
Der Boden geweiht.
Doch nichts gedeiht.
Wir sind entzweit.
Jeder weiß Bescheid.

Nur ich bin es leid.

Das Herz brennt.
Wir sind getrennt.
Die Zeit rennt.
Nur der Moment,
bleibt ein Fragment.

Ich bin nicht resistent.

Charmeoffensive

©Hans Hartmut Karg
2017

Nicht jeder Mensch sagt einem zu,
Wir müssen das Vorfühlen lassen,
Uns wehren gegen das Hassen –
Erst dann wird daraus ein Schuh.

Somit suche ich immer weiter
Nach Eigenschaften, die faszinieren,
Mich hin zu meinem Charme führen,
Im Blick alles, was mir dort heiter.

Jeder Mensch gibt stets ein Zeichen,
Mit dem er mich zum Lachen bringt,
Weil Nähe mir dann erst gelingt,
Wenn Misslaune ich kann streichen.

Und bei nächster Gesprächsbegegnung –
Weil ich den Charme spielen lasse! –
Trinken wir aus größerer Tasse,
Damit Nähe wird uns zur Segnung.

*

Herzensmensch

Überlege, wer oder was
Ist ein Herzensmensch
"Man sieht nur mit dem Herzen gut"
Zitat aus "Der kleine Prinz"

Jeder von uns hat doch ein Herz
Aber manch einer ein sehr kaltes
Der andere ein sehr gefühlvolles
Voller Gefühl und Emotionen

Es gibt so viele Unterschiede
Wer lässt sein Herz gerne sprechen
Wer hört nur auf sein Herz
Mit dem Herzen sehen

Ja, mit dem Herzen sehen
Mit dem Herzen fühlen
Da kommt sofort Widerspruch
Nur der Verstand wäre wichtig

Der Verstandsmensch, er setzt wohl
In erster Linie seinen Verstand ein
Handelt nach dem Motto
Erst der Verstand, dann das Herz

Der Herzensmensch, er hört
Aber zuerst auf sein Herz
Erst dann zählt der Verstand
Ist emotionsgeladen und voller Gefühl

Herz? Verstand? Was zählt?
Was hat Priorität?
Wer besagt, was ist das Richtige?
Ich höre... was mein Herz mir sagt!

© Ingelore Jung
2017

Geliebte, gelobte, gelebte Extreme,
ich sehe sie, warum fürcht' ich mich nicht ?
Ich weiß, ich lieb den Komfort, das Bequeme.
Das Böse sehe ich kaum oder nicht !

Dabei beschleunigen beide Pole.
Das Klima, Rassismus und jedweder Wahn.
Drüber hinaus vermiss ich Idole
und unter mir brodelt ein heißer Vulkan.

Wie schön ist die Welt und wie gut geht es mir
- noch !
Und Klimaerwärmung ist kein böses Tier
- doch !

So sitze ich vollkommen ausgewogen,
ein Abgrund voll Gold, der andere brennt.
Mein Wohlstand lähmt, hab ich mich belogen?
Mein Gedicht wirkt auf mich wie ein Testament.

Dresden, D., 11.04.2018