Gedichte über Einsamkeit - Seite 201

Gambenbesuch

Wir spürten von Anfang an schon,
Dass es so wenig zu reden gab.
Was sie von uns wissen wollten,
Das gaben wir ihnen nicht preis,
Und auch sie waren nicht gewillt,
Mehr zu sagen, als sie wollten.

So saßen wir denn beim Mahle eng beieinander,
Rettung brachten uns die vielen Erinnerungen,
Die wir gemeinsam gesammelt hatten,
Als die Verwandten noch am Leben waren,
Kindheit, Jugendzeit und Familien noch intakt,
Wo längst das Treuseelende verschwunden.

Erst am Abend im großen Kirchensaal,
Als wundersam Gambenmusik erklang,
Söhnten uns die Töne aus mit der Sprachlosigkeit,
Mit Erwartungen und den antwortlosen Fragen,
Als das Stummreden keine Versuchung mehr
Und nur noch Harmonien den Raum belebten.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Wie soll man wählen ?

Das Leben bittet meist nur eine Wahl
so zwischen zwei Dingen meist nur
man weis nichts passiert hat man gewählt
die Zukunft unbekannt in jeden Falle

Deswegen ist es schwer zu entscheiden
ein Scheiden tut immer weh weil Verlust dabei
oft kann man zwischen Schlechten wählen
das eine scheint weniger schlecht als das andere

Die Entscheidung zwischen Großen Gewinn - Verlust
das wär zu einfach - ist nicht schwer
genau deswegen kommt das im Leben
nicht bei Allen mal im Leben - ist zu einfach

Das gönnt das Leben meist nicht - WARUM ?
Eben meist doch nur - aus dem Schlechte wählen

EnTR 27.03.2022

Mein Herz liegt auf deiner Brust,
möchte raus aus mir,
einfach nur zu dir.
Will bei dir sein, ganz allein,
nicht mehr einsam sein.
Es möchte in deinen Händen liegen,
ganz weit mit dir fliegen.
Die Welt mit dir malen,
ganz stolz mit dir prahlen.
Es sehnt sich nach dir,
ist allein mit mir.
Muss dich loslassen,
um gemeinsam mit dir ganz Großes zu schaffen.

Deine Hände berühren mich.
Lassen mich nie im Stich.
Halten mich fest.
Beschützen immer unser Nest.
Sie sind so stark,
streicheln meinen Körper und meine Seele.
Es ist so schön.
Ich weiß nicht, warum ich uns so quäle…

Deine Lippen so zart,
sprechen nie von Verrat.
Küssen mich hier und dort.
Sprechen nie ein böses Wort.
Schenken mir Liebe und Mut.
Trotzen so oft meiner Wut…

Deine Augen kristallklar.
Dein Blick für mich unüberwindbar.
Du schaust dich um, du schaust mich an.
Ziehst mich dabei völlig in deinen Bann.

Es ist Abend. Ich denke nach.
Der Schlüssel klickt im Schloss.
Du läufst nach oben, bis ins erste Geschoss.
Du öffnest die Tür, kommst zu mir rein.
Oh yes! Meine Freude könnte kaum größer sein.
Nimmst mich in den Arm, gibst mir einen Kuss.
Ich könnt an die kleben, wir so‘n Klettverschluss.
Ich schau dich an, schau zu dir rauf.
Am Abend geht die Sonne auf…

Sophie Marteau