Gedichte über den Tag - Seite 219

Ich sah ein Brünnlein fließen,
wollte Erfrischung genießen,
trank einen Schluck aus diesem Brunn,
plötzlich war ich wieder jung.

Ging froh und beschwingt nach Haus,
mein Mann machte mir die Türe auf,
ich sah ihm froh ins Gesicht,
doch er erkannte mich nicht.

Wer sind sie fragte er etwas kalt,
erschrocken wollte ich schnell wieder werden alt,
was habe ich von einem jungen Gesicht,
wenn er erkennt mich nicht?

Mit Tränen in den Augen lief ich zurück zum Brunn,
wo der Trank mich machte jung.

Nahm erneut einen Schluck,vorbei war der Spuck,
erkannte im Wasserspiegel mein altes Gesicht,
die Freude darüber war wie ein Gedicht.

Als ich heim kam,nahm er mich den Arm,
und berichtete mir:
Da war so ein junges Mädchen an der Tür,
wusste nicht was sie wollte von mir.

Sie sah dir ähnlich als du 16 warst,
und dich zum ersten Tanze bat,
an diese Zeit erinnere ich mich gerne zurück,
doch auch mit ein paar Falten,
und deinem mir so vertrauten Blick,
bist du noch heute,mein ganzes Glück.

Elfchen:


Pressefreiheit,
sensationslüsternde Meute,
Recht auf Privatsphäre.
Keiner weiß wirklich Bescheid.
Presseklatsch.

Presseklatsch,
ohne Feingefühl,
alles wird ausgeschlachtet.
Wo bleibt der Rest,
Menschenwürde.

Menschenwürde,
schwere Bürde,
Fragen ohne Antwort.
Pressefreiheit hört bei Verletzung
auf.

Schnell,
keine Zeit!
Neue explosive Sensationen.
Rücksichtslos die Karriereleiter hochgestiegen,
Chefetage.

Elfchen:

Männerwelt,
schmachtender Blick,
Jagdinstinkt wurde geweckt.
Beute schon heimlich erlegt,
Männerdomäne.

Männerdomäne,
Machtkämpfe erproben,
Hierarchie der Unfähigen.
Ein Mann, ein Wort,
Macho.

Macho,
angeberischer Muskelprotz,
Wunschmann vieler Frauen.
Fremde Frauenherzen, er raubt,
Schmusebär

Schmusebär,
kuscheliger Typ,
Mann zum Pferdestehlen.
Freund in allen Lebenslagen,
Männerwelt.