Ein alter Mann
Keinem will er zur Last mehr fallen,
Er zieht sich langsam sehr zurück
Und wartet in seinem Stubenglück,
Was ihm noch alles kann einfallen.
Ein alter Mann, er merkt es ja:
Sehr oft wird er nicht mehr besucht,
Öfter vielleicht, wenn er schwer betucht,
Die Altersleiden sind ihm ständig nah.
Tapfer nimmt er sein Schicksal an:
Die Jugend hat schon auch ihr Recht,
Eigens zu führen mit Mut, nicht schlecht,
Soweit sie dies für sich selber kann.
Er unterstützt Nachkommen, wo er kann,
Entwickelt dabei hilfreiche Gedanken,
Auch wenn sich manche nicht bedanken –
Dennoch bleibt er selbst ein Ehrenmann.
So macht er sich langsam auf den Weg
Für die unausweichliche Ewigkeitsreise,
Bleibt still zurück und geht dann leise
Über den Fluss mit dem einmaligen Steg.
©Hans Hartmut Karg
2025
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