Gedichte über das Alter - Seite 110

Ihr alten Zwei,
bewegte Jahre.
Hand in Hand,
ergraute Haare.

Oft beschwerlich
was noch geht.
Erfreut an das
was ihr seht.

Betet verpflichtend
für die Kinder.
Und seid auch
Musefinder.

Der alte Mann wiederholt
Ständig seinen Text

Der Schauspieler wiederholt
Ständig seinen Text

Der Politiker wiederholt
Ständig seinen Text

Der Dichter wiederholt
Ständig seinen Text

Mit welcher Person haben Sie
Am wenigsten Mitleid


© René Oberholzer, 2017

Hör´ doch mit dem Jammern auf
über schnellen Zeitablauf.
Macht der Uhrzeiger die Runde,
hast den Tag gewonnen. Jede Stunde
deines Lebens wurd´ dir so geschenkt.
Murre nicht, daß dies dein Erdendaein schränkt!

Hast doch immer auch genossen
was vergangen und verflossen
als Erinnerung parat -
Hast an Zeitverschwendung nie gespart.

Also war dir das nicht wichtig.
Zeit war dir – seh isch es richtig -
ausgedehnt zur Ewigkeit.
Sie wird knapp nun deine Zeit.
Nutz sie besser und sei klug,
nur unterm Torf hast du genug!

Nebel....
Durch den Nebel zu wandern,
ans Tageslicht.
Wege sind anders,
als im hellen Licht.
Tage erscheinen länger.
Nächte so kurz.
Oft fragt man sich,
was wäre passiert, hätte man alles gewusst.
Doch steht man vor der nächsten Frage,
wie lang ist die Nacht,
die auf einen zukommt,
wenn die Nebelwand ihr Tor,
öffnet für den neuen Tag.
f.j.27.11.2017