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Gedichte über Abenteuer - Seite 34


Atlantis

Der Raum ist überall in Sternenlicht getaucht,
das verlorene Atlantis schläft weit weg.
In meiner Vision ist ihm neues Leben eingehaucht,
mein Körper liegt unversehrt auf einem Steg.

Um mich überall im Haus das Meer ist blau,
die Bettlaken sind mir die rettenden Ufer,
sturmgepeitschte Küste wohin ich schau,
in der erstickenden Flut bin ich ein stiller Rufer ...

...denn ich schlafe nachts nicht...

Um mich strandet Sand, der mehr als golden ist,
glänzt durch diesen strahlenden Schleier,
in meinem Kissen spiegelt sich der Mond in der Gischt,
auf dem Meeresgrund Konturen einer Feier.

Wundersame, mystische Mischung hält mich gefangen,
flüssiges Mondlicht verleiht der Nacht den Zauber...
O verschwundenes Atlantis, mit Trauer behangen,
wo ewige Jugend in ruheloser Sehnsucht hat ihre Klagemauer.

Mit immer wechselnder Pracht entfalten sich die Wogen,
mal herrlich, dann zart, blicke nach unten von oben.
Ich tauche tief, um Atlantis am Grunde zu finden,
erreiche ich mein Traumquelle, wird sie mich fest binden.

Welch kurze und seltsame Offenbarung wird mir zuteil,
für den benommenen Betrachter verzauberte Augen,
selbst himmlische Musik verleiht meinen Ohren Kurzweil,
diesen Aufenthaltsort wird mir kein Mensch glauben.

Alles ist, wie es von vergangenen Zeiten hallt her,
ich folge dem Pfad zu blumenübersäten Wiesen.
Es weht eine Brise, ein würziger Wind vom Meer,
in alten Tagen segelten wir, wohin diese uns ließen.

Ich seufze, Vergangenheit und Gegenwart Hand in Hand,
und vor mir liegt das verlorene, untergegangene Land,
wie es vor langer Zeit lag, als das Leben noch Mai war.
Nichts hat sich geändert, und alles ist wie einst da.

Wie ich auch auf dieser schönen Unterwasserwelt so beharr,
zum goldenen Portal sind es nur noch wenige Schritte!
Doch vergeblich werden Sterbliche hier um Einlass bitten,
das verlorenen Atlantis wird nur verlorenen Seelen offenbar!

Halb ertränkt erwache ich in meinem Zimmer,
bin zurück von wo das Meer am tiefsten ist,
keine Angst mehr, wo ich werd mal sein für immer
an meinem geheimen Ort, in meinem Atlantis

© meteor 2024
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Wishful Thinking

In einer Nacht wie dieser,
sternenklar das Firmament,
starre ich Löcher in die Milchstraße
verträume mich zu Peter Pan!

Captain Hook war da ein Fieser,
mit seiner Hakenhand sehr ungelenk,
jagte er mit seiner Piratenbarkasse
meine Feenfreundin Tinkerbell.

Ihren Feenstaub will er ihr stehlen,
um damit in neue Welten zu fliegen.
Meine Verlorenen Jungs am Quälen,
ich beschütz sie alle,
die Glitzerfee wird er nie kriegen!

Schon manch fabelhaftes Abenteuer
haben sie & ich im Nimmerland erlebt.
Im Sternenstaubreich bin ich ihr Getreuer,
unter ihren Feenschwestern sehr beliebt.

Heut sind wir eingeladen an einen Ort,
an dem alle Feen tanzen und singen.
Zur Ehren ihrer Königin treiben sie Sport
und fröhliche Musik in einem Feenring.

Wie alle sich die Hände vertraut reichen,
für immer Feenfreunde wollen sie sein.
Sind wie Schwestern, tragen alle ein Zeichen,
mit Sternenstaub hüllen sie alles magisch ein.

Sie können ihre Größe beliebig verändern,
zum Fliegen machen sie sich winzig klein.
Ihre Feenflügel glitzern mit ihren Rändern,
leicht Glühwürmchen könnten sie sein.

Komm mit, mein Feengetreuer!
Tanz mit mir unter dem Mond.
Tanz an meiner Seite ums Nachtfeuer,
unter dem, der über uns thront.

Setz dich neben mich auf diesen Pilz.
Flieg mit mir in den Himmel, jetzt gilt's!
Wir machen Sterblichen die Träume süß,
Schenken Würdigen Wünsche über dies.

In der Hoffnung, dass wir Trauer & Not lindern.
Damit sie die hellere Seite des Lebens sehen.
Und wieder Freude an ihrem Leben finden,
neu bestärkt ihr Schicksal angehen.

Erzählte ich dir schon von unseren Kleinsten?
Elfen wie sie verweilen in Kugeln aus Kristall.
Für sie selbst ist sie nur eine Art Portal,
um mit den Sterblichen in Kontakt zu treten.

Ihre Flügel sind wie ein Sonnenuntergang gefärbt.
Sie tragen Blumen in ihren Haaren, wie ich auch.
Meist verdingen sie sich jemandem zubeehrt,
ihm zur Treu sind sie anvertraut, so ist's Brauch.

Und manchmal erleben sie wirklich Kurioses!
Eines erzählte mir unlängst eine gute Freundin.
Sie gewährte wie üblich ihre 3 Wünschedosis,
einer würdig befundenen Frau mit betrübten Sinn.

Sie sollte zum Verdienst für ihre guten Taten,
sich drei Herzensdinge in Erfüllung gehen lassen.
Meine Kristallkugelelfenfreundin war am Erwarten,
wofür sie sich wohl würde ein Herz fassen?

Doch nur klein viel ihre Bedenkzeit dann aus,
umso größer das Erstaunen, ob was kam heraus.
Der einzige Wusch dieser Frau galt einem andern,
dass ihm geholfen würde, gesund wieder zu wandern.

Damit er seinen wichtigsten Kampf könnt bestreiten,
sich erfolgreich beweisen und Größe zeigen.
Von dieser Selbstlosigkeit sprachlos betroffen,
die Elfe ihren Wunsch ließ dann auch nicht offen.

Gerne setzte sie ihn auch in die Tat um,
hochgerührt blieb sie bei der Frau in ihrer Kugel.
Verweilte stolz in ihr und freute sich stumm,
als vom Sieg dieses Mannes die Frau wie beflügelt.

Schnell machte dieses Erlebnis die Runde,
jede Elfe, die es hörte, war ungläubig erstaunt.
Wie jemand sein eigenes Glück im Grunde
hingab & verschenkte, und war dennoch gut gelaunt!

Und alle warten auf den Fortgang dieser Story,
ob diese selbstlose Tat würde auch belohnt.
Bisher blieb die stumme Schwester schweigsam,
doch ihrem Lächeln Süffisantes innewohnt.

Doch jetzt Peter lass uns weiterfliegen!
Sonst werden wir noch zu viel verpassen...
Jeder Moment dieser Mondnacht ist am Wiegen,
im Sternenlichtermeer hin & her am Prassen.

Und was für ein wahrhaft glücklicher Anblick,
mag wohl das Wiedersehen dieses Paares sein?
So beschäftigt mich noch die selbstlose Geschicht,
Gerne darf es auch so sein, wenn Tinkerbell ist mein.

In diesem Moment, wo ich das eben gedacht,
sieht sie mich an, ihr ganzes Wesen mich anlacht!
Sie nimmt mich freudig bei der Hand,
fast scheint es, sie hätte meine Gedanken erkannt.

Gemeinsam gleiten wir auf dem Luftrausch,
Bei den Nachtvögeln, die da hochfliegen,
Überspringen Wolken bevor sie uns kriegen...
erst spät danach wachte ich auf zuhaus.

© meteor 2024
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Und es war Sommer (II)

In der Bar herrschte bereits gute Stimmung, auch, weil ich mich erst eine knappe Stunde nach Beginn der Happy Hour dort einfand. Also war es so 22 Uhr und da ich eh weniger darauf aus war, billigen Fusel in mich zu kippen, und ich damit rechnete, falls du überhaupt aufkreuzt, es wohl auch erst später sein würde, machte ich mir keine Gedanken, irgendwas verpasst zu haben. Ausserdem warst du ja wohl immer noch mit Begleitung hier, womit alles andere als ein netter Abend mit mindestens zwei Unbekannten nicht zu erwarten war. So hielt ich jetzt Ausschau nach einem munteren Pärchen unter diesem angeheiterten Partyvolk, konnte dich erstmal aber nicht entdecken. Auch nicht diesen einen wahren Glückspilz, der dich in diesem mittsommerlichen Mittelmeerambiente an seiner Seite haben durfte.

Dafür bemerkte ich, dass viele der Blicke, die sich auf die relativ kleine Tanzfläche richteten, dort unschwer erkennbar auf eine atemberaubende Tänzerin fokusiert waren. Auch ich konnte meine spontane Aufmerksamkeit nicht von ihr abhalten und folgte instinktiv ihren optischen weiblichen Avancen, welche sie in dieser Bar bei dieser Musik wie keine andere verstand, so pheromonal an den Mann zu senden. Schon sehr spektakulär, wie sie die Klänge und Melodien in Echtzeit in ihre Körpersprache übersetzte. Unweigerlich zog es mich magisch näher in ihre Richtung, um noch mehr in den Genuss ihrer reizvollen Darbietung zu gelangen. Nur missmutig ließen mich die anderen 'Voyeure' zwischen sich hindurch, jeder war aber so gebannt, dass kein Schubser als Aggression missverstanden wurde. Jedem war nur verständlich, wohin es mich drang und warum! Endlich schaffte ich es bis unmittelbar an das Tanzfleckchen, wo mir die Attraktion der Nacht noch immer mit ihrer tänzelnden Rückseite meinen Sehsinn entzückte. Meine Augen versuchten ihren Hüftbewegungen zu folgen, was ihnen jedoch immer nur so zwei Seitamplituden lang gelang. Dann verlor sich ihre Konzentration wieder, abgelenkt durch einen der vielen weiteren Highlights an dieser Naturgewalt. Sei es ihre nackte Schulterpartie mit den Spaghettiträgerchen, die daran anschließende freie Rückenfläche, die ihre Wirbelsäule umsäumte, die unter ihrem tiefen Kleidchenausschnitt verschwand und ihr durch die Luft fliegendes Haar, das teils wild aber doch zur Gesamtbewegung passende Armfuchteln ... ein chaotisch harmonisches Kunstwerk ... und so irre lebendig!

Meine schiere Begeisterung sprengte jede Skala und natürlich wartete ich mehr als ungeduldig darauf, auch endlich das Gesicht dieser 'Frau' zu erblicken. Wann nur würde ihre spontane Choreographie sie halbwegs zu einer 180 Grad Wende führen? Dazu musste wohl erst ihr aktueller 'Animateur' sie aus seinen Fängen entlassen. Diese billige Travolta-Kopie, die ihr zutanzte... Es waren einige stolze Galane an ihr sichtlich interessiert und balzten als wahre Könner im Tanz um ihre Gunst, aber in erster Linie waren das reine stolze Machos, triebgesteuert, die auf ihre Beute lauerten. Und sie war die Beute des Abends in ihren Augen. Aber sie täuschten sich - in Wirklichkeit waren sie ihre Beute. Sie spielte mit ihnen, sie kannte sie genau, wusste, wie sie sie locken und verführen konnte. Und auch, wie sie sie mit klaren und eindeutigen Gesten ihr vom Leib zu halten schaffte. Es sah nicht so aus, als hätte sie wirklich einen Favoriten in dieser Bar bereits gefunden, zu flüchtig war dafür ihre Körpersprache und zu wenig direkt verfolgten ihre Augen irgendeinen der männlichen Kandidaten. Sie machte den Eindruck, als würde sie noch auf den richtigen warten, auf jemand ganz bestimmten, der leider noch immer nicht aufgetaucht war! Bis dahin war sie bereit, sich die Zeit nett mit diesen eitlen Gockeln zu vertreiben.

Und auf den einen da aktuell blickte ich jetzt
neidisch, aber auch bewusst provozierend.
Ich versuchte seinen Blick zu packen und ihn so auf meinen zu lenken ....geschafft! ...jetzt Blick halten! ... nur nicht nachgeben! .. uuh er reagierte wie gewünscht! Gesichtszüge wurden starr, der Blick dunkel ... jetzt nicht einknicken! ... Mit einem langsamen aber unmissverständlichen Augenbrauenheber machte ich ihm klar, wer hier der Sieger im Blickringkampf war! ... mit einem verräterischen Blinzeln und seinem folgenden Blickabwenden war es auch getan ... Irritiert und vielleicht etwas eingeschüchtert, drehte Travolta von ihr ab, womöglich in dem Glauben, ich sei ihr Begleiter. Das bemerkte natürlich auch sie sofort, dass ihr Tanzsparingspartner plötzlich die Lust an ihr verloren zu haben schien und suchte sichtlich empört nach der Ursache danach. Ja und so drehte sie sich ENDLICH auch in meine Richtung um ... und als würde sich das Schicksal schon wieder melden und nahtlos an die Balkonszene von Romeo & Julia anknüpfen, entpuppte sich diese vermeintlich unbekannte Tänzerin als die wahre und eine Julia.

Natürlich warst es du! Und zum zweiten Mal trafen sich unsere Blicke so dicht an dicht! Meine Kinnlade wollte gerade aufklappen, doch so weit, wie es meine Augen bereits getan hatten, konnte sie nicht übertreffen. Auch der frappierende Übergang in deiner Gesichtsmimik war sehenswert! Eben noch von sehr empört mit schmal-gespitzten Augen und ziemlich bedrohlich v-geformten Augenbrauen, einen "was fällt wem auch immer ein... ?" Ausbruch auf deinen Lippen, hin zu einem auf freudig getrimmten Gesamtausdruck mit süffisant angesetzten Grübchen hinter deinen Mundwinkeln:

"Na wenn das nicht mein Romeo ist!"

"Oh Julia, jetzt bin ich ja da!"

Kam das tatsächlich über meine Lippen? Was stellte diese Frau nur mit mir an?

"Jaha, das bist du! Das kostet dich jetzt aber auch was! Los! Auf zur Theke!"

Sagtest du, haktest dich bei mir unter und zogst mich geradewegs Richtung Theke. Hindurch durch das Spalier dieser neidisch dreinblickenden heißblütigen Zorro-Schnoffos, bei denen reihenweise Traumblasen zu zerplatzen schienen, als du mit mir im Arm an ihnen vorbei spaziertest. Was für ein unglaublich triumphierendes Gefühl das in mir auslöste, muss ich nicht so ausführlich beschreiben. Es war unsagbar 'egoshooting'!

Erst jetzt erkannte ich deine sexy Garderobe. Du hattest ein grünes, kurzes, unverschämt erotisches Kleidchen und passende Schuhe angezogen. Dagegen war ich mit meiner Montur aus beigen Stoffsommershorts, sockenlosen Sneakers und hellblauem kurzärmligen Knopfhemd eher langweilig unterwegs. Doch was mir noch viel mehr wundersam auffiel war, dass du tatsächlich alleine hier in dieser Bar zu sein scheintest! Umso schäbiger kam ich mir jetzt wegen meines verspäteten Erscheinens vor....

"Zwei Sex on the beach bitte!"

Gabst du dem Barkeeper zu verstehen und richtetest dann deinen Blick mit einem Ellbogen auf die Theke gestützt auf mich. Genauer, geradewegs Aug in Aug und Nasenspitze an Nasenspitze ...

"Romeo oh Romeo!"
...
"Was zur Hölle ... !"

© meteor 2024
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