Profil von Eva Pietsch

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Registriert seit dem: 25.10.2020

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Anzahl Gedichte: 240
Anzahl Kommentare: 22
Gedichte gelesen: 27.080 mal
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Titel
240 Verschwommene Entdeckung 04.07.25
Vorschautext:
Augentropfen können die Welt verändern.
Sie wird etwas schwabbelig an den Rändern.
239 Erschlaffte Zeugen 04.07.25
Vorschautext:
Die Kieler Woche war ihnen zu viel.
Auf Halbmast hängen die Fahnen in Kiel.
Allerhand haben sie zu sehen bekommen.
Da hängen sie nun, ganz matt und benommen.
Das macht nichts, denn ihr Design ist veraltet.
Es wurde zum Einmalgebrauch gestaltet.
Für Massen-Dekoartikel wie diese
gilt immer noch ex und hopp als Devise.
238 Kein Entkommen 04.07.25
Vorschautext:
Wenn unter Verstopfung die Innenstadt leidet,
empfiehlt es sich, dass man sie meidet.
Umgehungsstraßen sind begehrt,
auf denen man den Stau umfährt.
So wird, wenn man es recht bedenkt,
der Stau verlegt und umgelenkt.
Das ist an einem Stau der Hit:
Oftmals kommt er klaglos mit.
237 Etwas mitgenommen 03.07.25
Vorschautext:
Wir äußern uns're Kritik ganz offen.
Die Zuständige nickt und guckt betroffen.
"Das nehme ich mit", verspricht sie beflissen.
Wohin bloß?, möchte ich gern wissen.
Mit dieser Phrase verriet sie
uns nicht, auf welche Deponie.
236 Erst mästen, dann wiegen! 03.07.25
Vorschautext:
Kleine Schweinchen finden nicht nett,
vor kargbefüllten Trögen zu hungern.
Wiegen allein macht sie nicht fett.
Die armen Ferkelchen verhungern.
235 Nie zufrieden 30.04.25
Vorschautext:
Fünf Minuten Umsteigezeit waren zu knapp.
Kurz vor meinem Zustieg fuhr der Zug ab.
Sonst fahre ich ganz gerne Zuch.
Ich sag's aber nur meinem Tagebuch!

Eine Stunde Umsteigezeit war wirklich genuch.
Was schreib’ ich denn jetzt in mein Tagebuch?
In Zukunft steht da vielleicht zu lesen,
weniger wäre besser gewesen.
234 Rückerstattung 29.04.25
Vorschautext:
Auf dem Hinweg mit der Deutschen Bahn
kam ich zwei Stunden verspätet an.
Für den Rückweg erwarte ich größte Bemühung.
Sie schuldet mir zwei nämlich Stunden Verfrühung.
233 Eile mit Weile 29.04.25
Vorschautext:
Ich bin ein Glückspilz, denn von allen
Zügen ist just meiner ausgefallen.
Gestrandet bin ich zu meinem Glück
am Hauptbahnhof von Osnabrück.
Die Fahrtunterbrechung kann mich nicht verdrießen,
denn da gibt es Bahnsteig zu genießen.
Man beachtet nur selten oder nie
Pflaster von solch gelungener Symmetrie.
232 Abenteuerreise 29.04.25
Vorschautext:
Wahr ist in besonders hohem Maße:
Die Abenteuer liegen neben der Straße.
Wünscht man, abenteuerlich zu reisen,
bewege man sich bevorzugt auf Gleisen.
231 Zugauslastung 29.04.25
Vorschautext:
Erst so ein technischer Defekt
macht Zugreisen effektiv und perfekt.

Wozu bitte wäre es auch nütze,
führen durchs Land unbesetzte Sitze?

Fahrgäste lernen Sitze erst richtig schätzen,
finden sie keinen mehr, um sich zu setzen.

Um die Fahrgast-Menge zu komprimieren,
sind Zugausfälle durchzuführen.

...
230 Kein Entkommen 21.04.25
Vorschautext:
Fernweh? Nichts als Theorie!
In die Ferne kommst du nie,
denn bist du dann erst einmal da,
ist die Ferne plötzlich nah.
Ganz geich wohin: Auf Schritt und Tritt
nimmst du dich überallhin mit.
229 Unvollkommene Stille 13.04.25
Vorschautext:
Vollkommene Stille ist nicht absolut,
denn sie gefällt dem Ohr nicht gut.
Das Fehlen hörbarer Frequenzen
versucht das Ohr nun zu ergänzen.
Aus Unfähigkeit, das Nicht zu begreifen,
und aus Angst davor beginnt es zu pfeifen.
228 Vielversprechend 13.04.25
Vorschautext:
Führen diese Wolkengebilde
womöglich etwas Imposantes im Schilde?
Sollte durch sie das Wetter sich wenden?
Werden sie ergiebigen Niederschlag spenden?
Als Vorhut vor dunklen Wolkentürmen
sind Böen dabei, das Land zu stürmen.
Die Wolken schließen sich zu Bergen zusammen.
Gleich steht der Himmel in zackigen Flammen.
227 Internationaler Markt 13.04.25
Vorschautext:
Des Marketings erklärtes Ziel
ist, eine Marke zu definieren als Stil.
Nachfrage entsteht dann und Warteschlangen,
und man kann immense Preise verlangen.

In Kiel auf dem Internationalen Markt
erleidet niemand den Preis-Schock-Infarkt,
denn den Speisen wohnt inne das dezente
Aroma von Kieler-Woche-Ambiente.

Wenn Preise adeln, was Kunden verzehren,
kann das Fastfood zu Delikatessen verklären.
...
226 Leiser Zweifel 13.04.25
Vorschautext:
Ich bin sicher: Segeln kannst
seit der guten alten Zeit der Hanse,
und dich kommt es mir ein wenig so vor,
als hätte die Kogge einen Motor.
225 Lärm 13.04.25
Vorschautext:
Pollen und Staub in der Luft, diese fiesen,
machen eine Nase Niesen.
Durch Evolution haben leider die Ohren
die entsprechende Fähigkeit verloren.
Der Geräusche, die sie schädigen,
können sie sich nicht entledigen,
Lärm wirkt auf Ohren wie auf Nasen Staub.
Ohren können nicht niesen. darum werden sie taub.
Auf Stille zu hoffen bleibt da leider nur,
oder auf eine neue Idee der Natur.
224 Kreuzfahrt-Hafen 13.04.25
Vorschautext:
Aida und ihre Kreuzfahrt-Schwestern
gehör‘n zu den üblen Luftverpestern.
Ich verweise darauf unter Nennung
der unzeitgemäßen Schwerölverbrennung,
die es leider mit sich bringt,
dass der Hafen nach Abgasen stinkt.
Luftverpestung ist zu bestrafen.
Man verweigere den Dreckschleudern den Hafen!
223 Paprika 13.04.25
Vorschautext:
Des Kochs Meinung, dass alles feiner sei
mit Paprika, ist mir einerlei.
Er meint, Paprika passe in jedes Gericht.
Diese Auffassung teile ich nicht.
Dass Paprika sich immer lohne,
glaubt er, doch mir schmeckt alles besser ohne.
An meinem Gesichtsausdruck wird sichtbar:
Ich finde Paprika äußerst verzichtbar.
Zum Beispiel hat weder in Eis noch Kuchen
Paprika irgendwas zu suchen.
Grundsätzlich ist bei Getränken und Speisen
aufs Paprika-Weglassen zu verweisen.
...
222 Quo vadis, Regionalbahn? 13.04.25
Vorschautext:
Zufällig besteige ich ein Bahn
und freue mich, weil heute spontan -
ganz wie es einem Glückspilz gebührt -
das Gleis nach Eckernförde führt.

Welch Zufall! Mir stand ohnehin
heute nach Eckernförde der Sinn.
Unabgesprochen und ganz im Stillen
teilen das Gleis und ich einen Willen.

Fährt das Gleis heute Abend wohl wieder zurück,
oder habe ich nochmal Glück
...
221 Falsches Logo? 13.04.25
Vorschautext:
Der gemarterte Jesus ist nicht mehr am Leben.
Wer reinkommt, darf den Leichnam beäugen.
Den Blicken der Gäste preisgegeben
ist er. Alle werden zu Augenzeugen.

Vielleicht würde es Jesus besser gefallen
für sein bewundernswertes Wirken auf Erden
bis in Ewigkeit von allen
in anderer Pose erinnert zu werden.
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