Profil von Ingrid Baumgart-Fütterer

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Titel
744 Der Grabschänder
Vorschautext:
-Fiktion -

Er klaut Grabschmuck,
Bronzestatuen, Heiligenfiguren, Engel,
Blumengebinde, Tannenzweige, Kränze,
Pflanzschalen, Vasen, Grablaternen.
Er reißt Blumen raus, zertritt sie,
schüttet Herbizide auf Pflanzen,
sägt Grabkreuze an oder setzt sie in Brand,
mitunter sägt er sogar Bäumchen an.
Er uriniert und spuckt auf Gräber,
gräbt Kothaufen unter die Graberde,
...
743 Reise zu den Sternen
Vorschautext:
Teddybär der Erde entschwebt,
ein Luftballon ihn höher hebt
tief in den Nachthimmel hinein,
wo Mond, Sterne und Engelein
um ihn herum tanzen, singen,
Licht und Liebe ihn durchdringen –
so nah er dem Himmel nie war,
das Erlebnis ist wunderbar.
742 Die Mondsichel
Vorschautext:
Die Mondsichel wirkt,
als hätte der Mond
sich auf den Rücken
in leichte Schieflage gelegt,
sodass am nachtschwarzen
Firmament nur sein
breit lachender Mund
in Form einer silbernen
Sichel zu sehen ist,
was ihm ein freundliches
Aussehen verleiht -
sein Lachen ist ansteckend.
741 Sekundentod
Vorschautext:
Er hatte 80 Jahre gepackt,
war dann sterbend zusammengesackt,
wie ein Bitz aus heiterem Himmel
traf ihn der Tod – Glockengebimmel
auf dem Friedhof, weithin zu hören
und begleitet von Vogelchören,
läutet eine neue Ära ein,
seine Seele wird im Jenseits sein,
und in die Ewigkeit eintauchen,
Gott wird ihm dort Odem einhauchen.
740 Modemut tut ihr gut
Vorschautext:
Gelb wie eine Zitrone
ist das Kleid der Matrone,
lila wie eine Pflaume,
der Schal, Perlen am Saume,
rot wie eine Tomate
ist ihr Schlapphut von Arte,
dazu „Stilettos“, giftgrün,
im Outfit wirkt sie recht kühn
739 Sitzbank-Szenarium "Poeten"
Vorschautext:
Die adrette Heidelinde
sitzt im Park unter der Linde,
sie hat „Köpfchen“, lange Beine,
liest Verse von Schiller, Heine,
die sie begeistert deklamiert,
nur zu gut weiß sie, was passiert -
viele Poeten zieht dies an,
es dichtet für sie jeder Mann.
738 "Notbehelf"?
Vorschautext:
Ein Kaffeehausbesitzer
erlaubte sich manchen Schnitzer,
servierte in Bierkrügen
Kaffee, dafür gab es Rügen -
da er nicht alle Tassen
im Schrank hatte, kaum zu fassen,
man sich die Mäuler zerriss
über ihn, dies mit viel Geschiss.
737 Flotte Walzer, bei denen es sich um die Liebe dreht
Vorschautext:
Bei flotten Walzern im Dreivierteltakt
hat manches Tanzpaar die Liebe gepackt,
die schwungvolle Drehung zur Melodie
steigert in Meridianen das Qi,
man kommt sich näher, Umarmung gibt Halt,
Lippen finden sich beim Tanzen recht bald,
von Walzerklängen wie weggetragen,
die erregten Herzen höher schlagen.

Ein Liebespaar geht aus dem Tanz hervor,
Walzerklänge klingen ewig im Ohr.
736 Der Frühling kommt schon bald
Vorschautext:
In Frühlingsgedichten ist unzählige Male
der Vögel wehmütiges Gezwitscher erklungen,
grün färbten sich die Blätter allerorten
und bunt die Blüten ohne Zahl.
Scharen von Schmetterlingen gaukelten
wonnetrunken durch die Lüfte,
Sonnenstrahlen streichelten Menschen
endlos in liebevoll sanfter Manier
bevor im Sommer die Bruthitze
unbarmherzig vom Himmel herunterbrennt.

Es gibt nichts, was nicht schon mal
...
735 Künstliche Intelligenz - Fluch oder Segen? -
Vorschautext:
-1-
KI sich Wissen einverleibt,
womit sie „gefüttert“ wird,
im Nullkommanichts dann schreibt
über Themen, schnell wie der Blitz.
-2-
KI erschafft „Meisterwerke“
viel schneller als der Mensch denkt,
spielt aus mit ihrer „Stärke“
Künstler - die fühlen sich gekränkt
-3-
KI schreibt im Nu Drehbücher,
...
734 "Unzertrennlich"
Vorschautext:
Zwei Buchen, engumschlungen,
sind zusammengewachsen
ihr „Kunstwerk“ ist gelungen,
Äste rätselhaft knacksen.

Ihre „Baumherzen“ schlagen
füreinander, schon immer,
kein Förster wird es wagen,
beide zu trennen – nimmer“ –
733 Generöser Gentleman
Vorschautext:
Er hat viel Charme, ein froh Gemüt
und ist ein Mann von blau Geblüt,
er schwimmt im Geld, ist drum stinkreich,
sein Herz ist groß und butterweich.

An Frauen verschenkt er sein Geld,
wenn sie ihn bewundern als Held
und reihum zu ihm stolz aufschauen,
sich gebärden wie „Traumfrauen“.
732 Ritter der Moderne
Vorschautext:
Wann immer man spricht von Schlaraffen
geht, s nicht um 'ne Gattung von Affen,
es handelt sich um Rittersleute,
die gewiss nicht aus sind auf Beute,
lieber Freundschaften zelebrieren,
sich gegenseitig akzeptieren,
sich mit dem Rittertum befassen,
und gute Laune walten lassen,
denn niemals kommt zu kurz der Genuss,
fröhliches Beisammensein - ein Muss -
731 Das Haar in der Suppe
Vorschautext:
Mancher sucht das Haar in der Suppe,
„Weitsichtigkeit“, die ist ihm schnuppe,
Blick geht nicht über den Tellerrand,
wird gestoppt von geistiger Trennwand,
auch fällt von Augen keine Schuppe,
gewühlt wird weiter in der Suppe,
auf der Suche nach besagtem Haar
- wird mit „Lupenblick“ seiner gewahr -
730 Homines, cum docent, discunt
Vorschautext:
-1-
Effektives Lernen will gelernt sein
Repetitio est mater studiorum
Lernschritt sollte weder groß sein, noch klein
Res severa est verum gaudium.

-2-
Istud, quod tu summum putas, gradus es
wahres Wissen sich in der Tiefe zeigt
Ut sementem feceris, ita metes
aber nur, wenn man nicht zur Lernfaulheit neigt.

...
729 Über das Alter sinnieren
Vorschautext:
-Fiktion -
„Alter Mann, was tun?“
Fragt er sich nun.
„Es gibt kein Zurück
zum „Jugendglück“,
auch gibt, s kein Zurück
zum „Altersglück“,
denn da steck’ ich drin",
kommt ihm in den Sinn.

„Das Glück ist mir hold,
ein Herz aus Gold
...
728 Fernseher im Schlafzimmer vergrault Ehemann
Vorschautext:
-1-
Sie liegen nebeneinander im Bett,
leider passiert nichts, wie er es gern hätt
sie zieht sich wieder einen Krimi rein,
er fühlt sich neben ihr einsam, allein.
-2-
Sie ist in Gedanken ihm weit entrückt,
ist ausgerechnet vom Mörder entzückt,
den Gatten sie keines Blickes würdigt
nonstop in die Telenovela blickt.
-3-
Lustlos, frustriert er im Playboy blättert,
...
727 Friedhofsspuk
Vorschautext:
Ich schlendere über den Friedhof im Wald,
zucke zusammen, ums Herz wird mir eiskalt
ein Schauer mir den Rücken herunterläuft,
einzig um mich herum weht der Wind und seufzt,
hohle Stimmen aus unsichtbaren Kehlen
flüstern mir zu, ich bin umringt von Seelen,
tonlose Stimmen gehen mir durch und durch
Geraschel im Gräberlaub, dort kriecht ein Lurch,
ich kann die Geister der Toten nicht sehen,
doch spür’ ich, wie sie durch mich hindurchgehen.
726 Dem Alter die Stirn bieten
Vorschautext:
Er geht auf die 90 zu,
doch begibt sich nicht zur Ruh,
er ist für sein Alter fit,
macht bei Wanderungen mit,
er gärtnert, schwimmt, musiziert,
die Fassung er nie verliert,
pflegt täglich seinen Humor,
wenn er spricht, sind alle Ohr.
725 Fataler Autounfall
Vorschautext:
Auf der regennassen Fahrbahn
begegnete er dem Tod,
als sein Auto ausscherte,
gegen die Leitplanke rammte,
sein kurzes Leben verlöschte
mit dem späten Abendrot,
bevor er den Aufprall
als tödlichen Unfall erkannte.

Junges Leben verglühte
wie ein explodierender Stern,
war in Sekundenschnelle
...
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