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Anzahl Gedichte: 5.844
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Titel
3304 Der Westen 04.10.21
Vorschautext:
Der Westen

So gern wird der Westen von denen verlacht,
Die noch in der Altsteinzeit leben:
Wer damals möglichst viele umgebracht,
Der durft' sich zum Helden erheben.

Natürlich hat der Westen auch Fehler begangen:
Immer wieder wurden Machtgelüste ausgelebt,
Willkürlich verfolgt Menschen mit glühenden Zangen
Und dabei nicht nach Humanität gestrebt.

...
3303 "NUN SIND UNSER ZWEY" 03.10.21
Vorschautext:
„NUN SIND UNSER ZWEY“

Man spricht vom finsteren Mittelalter,
Weil Hinrichtungen es damals gab,
Prozesse durch Glaubensverwalter:
Das Unrecht brach da seinen Stab!

Doch dabei übersieht man leicht,
Dass der Humor auch damals lebte,
Menschenherzen grad dann erreicht',
Wenn Teufelsangst parallel erbebte.

...
3302 Lindenwelt 02.10.21
Vorschautext:
Lindenwelt

Die Lindenallee am Straßenrand
begrünt die heißen Sommertage
und weckt in uns das schöne Bild,
als wär' Hässliches nun gegangen,
denn es duftet nach Lindenblüten.

Gäbe es nicht dieses helle Grün,
wie trostlos flimmerte die Hitze,
waberte nur mit Schikanen,
verlustig die Augenzugänge,
...
3301 Enkeltag 02.10.21
Vorschautext:
Enkeltag

Damit nichts auf den Kopf gestellt
Muss man den Enkel machen lassen:
Er lebt in seiner eig'nen Welt
Und muss probierend sie erfassen.

Hagebutten hat er gelesen,
Sie von Kernen, Haaren befreit,
Weil forschend er mit seinem Wesen
Sich gern für Neues macht bereit.

...
3300 Rosengeheimnis 01.10.21
Vorschautext:
Rosengeheimnis

So man mir noch
den Tag zum Atmen lässt
werde ich Dir,
weil es nicht nässt,
die knospende Rose schneiden.

Vielleicht dämmert es Dir,
dass trotz allem Schnöden
im gemeinsamen Wir
mit der Rose wir kommen aus Nöten,
...
3299 Herbstbilder 01.10.21
Vorschautext:
Herbstbilder

Längst sind die Felder abgemäht,
Die Sonne geht schon langsam nieder,
Denn bald ist wieder Erntedank.
Das feine Jahr, es reist und geht,
Alles scheint ausgeräumt und bieder,
Wir sitzen auf einsamer Bank.

Hinunter geht der Blick ins Tal
Wo unser Flüsschen leis' mäandert,
Die Nebelschwaden sich ausbreiten.
...
3298 Pizzaessen 30.09.21
Vorschautext:
Pizzaessen

„Willst Du von mir denn noch 'ne Pizza?“
Das fragt' der Enkel seinen Opa.
Der sagte: „Komm' her, Heidewitzka,
Da ist auch noch für mich was da!“

Doch Oma meint': „Er hat doch schon
Drei heute zu Abend gegessen!“
Sie sagte das, strafend im Ton –
Gelüstig sei nur er gewesen!

...
3297 War sie nicht 30.09.21
Vorschautext:
War sie nicht

War sie nicht wie ein liebes Tier,
Das nah blieb, stets voller Verzücken?
Hatte sie immer das Gespür,
Ihr Gegenüber zu beglücken?

War einer lustig, wurde ihm
Das lächelnd in die Lust gerieben,
Dass er, ein Lustfraß, gar nicht schlimm
Sei zum Verweilen doch geblieben.

...
3296 Wie denn mitgehen? 29.09.21
Vorschautext:
Wie denn mitgehen?

Wie denn mitgehen, wenn man nicht laufen kann?
Lebt man hier nicht wie im Paradies?
Wie denn weiterhin Umgang pflegen
mit unseren längst verschatteten Generationen?

Wie gehen wir um mit Unseresgleichen,
mit Verwandten, die schon gegangen sind?

Haben wir die Toten verewigt,
gar in jene Sphären geschoben, entrückt,
...
3295 Es waren drei Königskinder 29.09.21
Vorschautext:
Es waren drei Königskinder

Es waren drei Königskinder,
Die hatten einander nicht lieb,
Wurden nur Rivalitätserfinder,
Weil man sie leider dazu trieb.

Die Mutter hatte einen Bruder verloren,
Weil sie nicht aufgepasst hatte,
War seither pathogen sicherheitsverschworen,
So dass man Knaben nur Zuspruch gestatte.

...
3294 Komplexitätsreduziertes 28.09.21
Vorschautext:
Komplexitätsreduziertes

Vieles kann zum Wünschen hinlenken,
Bei dem wir nicht mehrfeldrig denken,
In Wirklichkeit jedoch im Herzen
Verursacht uns das die Bauchschmerzen.

Um in der Welt besteh'n zu können,
Muss an Komplexes sich gewöhnen
Der Mensch, jedoch ausgrenzend denken,
Wenn er sich so kann Freiraum schenken.

...
3293 Das Geschwisterliche 28.09.21
Vorschautext:
Das Geschwisterliche

Das Geschwisterliche verjagt manchmal die Liebe,
wo es sie eigentlich mittragen sollte.

Doch wie könnte es ein Weiter mit Neuem geben,
wären nicht Ehrgeiz und Wettbewerb
ebenfalls Triebfedern immerwährender Evolution?


©Hans Hartmut Karg
2021
...
3292 Achtsamkeit 27.09.21
Vorschautext:
Achtsamkeit

Es gehört zu den höchsten Tugenden,
dass man Mitmenschen achtsam begegnet,
denn in selbstverliebten Juxwelten
fallen fast immer nur Konventionen.

Dabei will doch ein jeder von uns
geachtet von Mitmenschen Begleitung erfahren,
nicht auf den Arm genommen werden,
weil Spassfreuden ohne Würde wertlos.

...
3291 Freude am Worterfinden 27.09.21
Vorschautext:
Freude am Worterfinden

Überzeugte Sprachwissende klagen
Die Neologismenflut unserer Zeit,
Indem sie kritisch hinterfragen,
Ob unsere Sprache dazu denn bereit.

Doch Menschen werden sich entwickeln,
Bilden ständig ihre Sprache fort,
Lassen sich nicht in Gesetze einwickeln,
Denn alles Leben wechselt den Ort.

...
3290 Wo mein Sinnieren weilt 25.09.21
Vorschautext:
Wo mein Sinnieren weilt

Wo mein Sinnieren weilt
sind mir manche Denkräume fern,
treten dann doch überraschend herzu,
finden sich zwingend ein, selbst dort,
wo ich sie später sehen kann
und öffnen mir neue Sacgverhalte.

Menschen, die mir nahestehen,
sehen mich abwesend weilen:
Man sieht sich länger an –
...
3289 Ist's nicht wunderbar 25.09.21
Vorschautext:
Ist's nicht wunderbar

Ist's nicht wunderbar,
Noch im Alter Besuch zu bekommen,
Der weit entfernt immer war,
Sich für mich hat lang Zeit genommen?

Was weiß ich von ihm, von ihnen,
Die mir so fernlebende Wesen,
Wenn sie zu sprechen beginnen,
Mir Fragen von den Augen ablesen?

...
3288 Von zuhause weggehen 25.09.21
Vorschautext:
Von zuhause weggehen

Die Schulabschlüsse sind erfolgt,
nun sitzen sie erwartungsvoll
gespannt im Haus, am Briefkasten
und warten auf die Antwort.

Beworben haben sie sich schon,
denn überall lockt ja die Freiheit
viel mehr als im Zuhause hier.

Wer weggeht, bricht nicht Brücken ab,
...
3287 Auf der Suche nach dem WIR 25.09.21
Vorschautext:
Auf der Suche nach dem WIR

Viele Fremdlande sind ja in mir,
Wo das Vertraute sich einfindet,
Mich mit Heimat und Nähe bindet –
Und suchend bleibt doch nach dem WIR.

Die Welt ist erst nur Kinderstube,
Klein und doch als ein Kosmos ganz
Mit Kindergarten, Geschwisterglanz –
Mancher drückt mächtig auf die Tube,

...
3286 Tote Materie 24.09.21
Vorschautext:
Tote Materie

Mit Steinen übersät
mäandert der Statuenweg
gemächlich nach oben zum Berg,
schmiegt sich eng an die Felskanten,
um weiter aufwärts zu streben.

Überkommt Dich nicht Sehnsucht
nach etwas Befreiendem?
Willst Du Ritualisiertes nicht ablegen?

...
3285 Orbitkreisende Milliardäre 24.09.21
Vorschautext:
Orbitkreisende Milliardäre

Jetzt fliegen so viele, die Milliardäre
In den Orbit mit ihren teuren Raketen,
Entfleuchen damit kurz der Erdmisere,
Den Nöten und auch dem Gesundbeten.

Da oben ist man so herrlich allein,
Kein Streitender kann einen stören.
Man will doch endlich einmalig sein,
Nur auf Geräusche im Weltall hören.

...
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