Profil von Eva Pietsch

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Registriert seit dem: 25.10.2020

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Anzahl Gedichte: 240
Anzahl Kommentare: 22
Gedichte gelesen: 27.080 mal
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Titel
220 Tapetenwechsel 13.04.25
Vorschautext:
Eine Reise macht mich froh.
Die Qualität des Anderswo
durchbricht des Alltags Immer-hier.
Zu verreisen lob‘ ich mir.

Seinen engen Horizont
erweitert, wer verreist, gekonnt.
Die Perspektive zu verändern
fällt leicht beim Durch-die-Lande-Schlendern.
219 Ist doch klar! 13.04.25
Vorschautext:
Was es sei, das die moderne Welt
im Inneren zusammenhält,
fragte mich ein wissbegieriges Kind.
Ist doch klar, dass es Nullen und Einsen sind.
218 Einzigartiger Befund 13.04.25
Vorschautext:
Bei Auslotung mit Untraschall
ergab sich nur in meinem Fall
im Kopfbereich kein Widerhall.
217 Halluzination nach einer Überdosis Wagner 12.04.25
Vorschautext:
Dieses Prachtweib ist figürlich
nachgerade übernatürlich.
In welch elegantem Bogen
ihre mächt’gen Brüste Wogen!
Sie ist- wie auch die Schwestern -nicht ohne,
dieses Teufelsweib, diese Amazone!
Niemand, der sie je sah beim Reiten,
würde meine Worte bestreiten.
Nee, was da mein inneres Auge berauscht,
war keine Amazone. Das hab‘ ich vertauscht.
Eine Walküre ist das gewesen.
Ich hab‘s im Programmheft nochmal gelesen.
...
216 Potential entfalten 12.04.25
Vorschautext:
Wer sich begnügt zu tun, was er muss,
gleicht einem gefesselten Pegasus,
lässt sein Selbstbewusstsein untergraben,
anstatt zu fliegen, fügt er sich ins Traben.
Er lässt sich satteln, zügeln, lenken,
ist bereit, statt an eig‘ne Ziele zu denken,
sich dem Willen anderer zu beugen
und macht sich gar deren Willen zu eigen.
Doch besinnt er sich auf seine Fähigkeiten,
kann er fliegen. Er muss nur die Flügel ausbreiten.

Lass dich nicht beschränken, füge dich nicht ins Joch!
...
215 Runde Ecke 12.04.25
Vorschautext:
Des Mannes Haar zog sich zurück
eine ganz schön weite Strecke.
So hat dieser Mann zum Glück
Nur eine Geheimratsecke.

Solch ein Ecken-Exemplar
ist ein seltener Fund.
Es ist wirklich sonderbar,
aber die Ecke ist rund.
214 Plädoyer für die Fünftagewoche 12.04.25
Vorschautext:
Nach sechs Tagen Schöpfungstrott
und einem Ruhetag erwachte
Im Himmel erschöpft der Liebe Gott,
Besah sich sein Werk und dachte:

Lieber Gott, behüte!
Übe dich in Nachsicht und Geduld!
Verflixt und auch du liebe Güte:
An alldem bist du selber schuld.

Zwischen Theorie und Praxis klaffen
oft Löcher. Das solltest du hieran kapieren.
...
213 Verständliche Toilettenbelehrung 12.04.25
Vorschautext:
Wie man Bremsspuren aus der Schüssel entfernt,
hast du hoffentlich im Elternhaus gelernt.
Man schätzt an diesem Ort deine Bemühung
um Sauberkeit gemäß deiner guten Erziehung.
Verhalte dich entsprechend manierlich und reinlich!
Alles andere wäre peinlich.
212 Unverschämte Toilettenbelehrung 12.04.25
Vorschautext:
Man solle den Ort so hinterlassen,
dass es einem selbst zum Wohlfühlen gereiche?
Na, das könnte denen so passen,
dass ich hier renoviere und streiche!

Nö, das woll‘n wir erst gar nicht anfangen!
Wenn ich für den Toilettengang schon bezahle,
kann man wohl kaum von mir verlangen,
dass ich auch noch tapeziere und male.
211 Seltsame Toilettenbelehrung 12.04.25
Vorschautext:
„Verlasse bitte diesen Platz
so sauber wie die Miezekatz“??

Ich spülte die Hinterlassenschaft lieber fort,
doch bevorzugt man an diesem Ort
(und muss gar schriftlich drauf beharren),
dass die Raumnutzer ihre Notdurft verscharren.
Seltsam, doch will man‘s offenkundig so haben,
dass wir selbige wirklich vergraben.
Andre Leute, andre Sitten!
Wenn sie so lieb darum bitten…
210 Regenkanon 12.04.25
Vorschautext:
Wir wollen den Regenkanon singen,
den Regen in die Knie zwingen.
Die erste Stimme sing‘ ich, du die zweite.
Der Regen sucht leider nicht das Weite.
Stattdessen gesellt er sich in unsre Mitte
und singt laut die dritte.
209 Langeweile macht erfinderisch 12.04.25
Vorschautext:
Heut‘ muss ich mit mir alleine sein.
Da geh‘ ich vor Langeweile fast ein.

Gelangweilt stehe ich neben mir
und frage mich: „Was erstreben wir?“

Ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll.
Meine Gesellschaft finde ich nicht so toll.

Da schlag‘ ich mir selbst vor eine Partie
Versteckspiel. An Ideen mangelt‘s mir nie.

...
208 Dumm gelaufen 29.03.25
Vorschautext:
„Die Deutschen sind dumm, das weiß ich genau“,
sagt ein deutscher Redner. Er findet sich schlau
und ist nach seiner eig‘nen Meinung
eine Ausnahmeerscheinung.

Er erklärt sich zur geistigen Elite
und gleichzeitig jeden andern zur Niete.
Doch von Dummen wird Schlauheit nicht anerkannt.
Das Publikum hält ihn schlicht für arrogant.
207 Echokammer 29.03.25
Vorschautext:
Ich postuliere meine Phrase
laut hinein in meine Blase.
Daher kommt auf jeden Fall
positiver Widerhall.
Ich aale mich sehr gern im Glanz
Der unisono-Resonanz.
206 Realistisch träumen 20.03.25
Vorschautext:
Zu träumen darf man sich erlauben.
Man muss ja deshalb nicht dran glauben.
205 Mitgenommen 14.03.25
Vorschautext:
Wir äußern uns're Kritik ganz offen.
Zuständige nicken und gucken betroffen.
"Das nehmen wir mit", sagen sie beflissen.
Wohin bloß, würde ich gern wissen.
Jedoch offenbaren sie
nie , auf welche Deponie.

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204 Raffinierte Gewinnbilanz 08.03.25
Vorschautext:
Mein erklärtes Shopping-Ziel
heißt: für sehr wenig richtig viel.
Darum gilt es die Fülle an Angeboten
auf Werbetafeln auszuloten.
Es gibt niemanden, der wie ich so willig ist,
schlichtweg alles zu kaufen, was billig ist.
Es kann gescheh'n, dass Qualität
dabei mal außer acht gerät.
Mir geht's nicht um Klasse und tolle Güte,
sondern um Masse und volle Tüte.
Angebote können vor Kosten bewahren
und mir als Kundin viel Geld einsparen.
...
203 Verzicht 08.03.25
Vorschautext:
Wir beide denken, wir meiden Neid,
verzichten wir auf das Seidenkleid.
Doch unsere Bescheidenheit
tut uns am Ende beiden leid.
202 Aktionismus 08.03.25
Vorschautext:
Aktionismus ist nichts als heiße Luft,
die ohne jeden Effekt verpufft.
Keinesfalls wird zum Ziele führen,
Vorhand'nes mit eins zu multiplizieren.
201 Auf Wahrheitssuche 08.03.25
Vorschautext:
Den Wahrheitssucher, ihn machte nicht bang
tiefes Wasser, das zum Schwimmen ihn zwang.
Die Gefahr verachtend mit stürmischer Glut
teilte er zielstrebig die reißende Flut.

Auch scheute er sich nicht, im Trüben zu fischen
und darin Wahrheiten zu erwischen.
Nur mit einer Gewässerart tat er sich nicht leicht:
mit jener nämlich, die ihm zu seicht.
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