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| 128 | Wie ein blauer Karfunkel ... | |||
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Vorschautext: Grau und windig, keine Sonne ist zu sehen Die Zeit, sie lähmt, zieht leisen Schritts vorbei Überlege, welcher Gang bleibt mir zu gehen Der Himmel tränt; weint, eins, zwei ... drei Die Ruhe trägt sich sanft zum Schweigen hin Kein Wort durchdringt den Raum Überlege, was gibt das heut' für einen Sinn ... ? Ein rechtes Inmitten gibt es kaum !!! Flach ausgebreitet ist das Oben Dem Unten insofern gleich ... |
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| 127 | Die Sterne sind mit Dir ... | |||
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Vorschautext: April steht dicht vor uns‘rer Tür Wetterkapriolen sind dessen Kür Sonnenschein und Hagelschauer Ruhe gibt es nur für kurze Dauer Des Lebens Kräfte sind heut' arg umstürmt Die Himmelsgeister scheinen fast erzürnt In der Natur kein Gleichmaß wohnt Unsteter Geist zurzeit darüber thront Der Wind heult und bläst wie wild Regentropfen prasseln und es gilt ... |
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| 126 | Das Zusammentreffen ... | |||
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Vorschautext: (Das Dampfradio) Sieh mal da, der alte Kasten ... Der in der Ecke, ist's das, wonach du lechzt? Drückt man seine vormals weißen Tasten Kann's sein das er lautstark krächzt Ich erinnere mich beinahe noch An den gedruckten Glanzprospekt Wie war es noch ... Wenn man ihn in die Dose steckt ? ... |
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| 125 | Die Grube | |||
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Vorschautext: (Verkohlt) Der Tag verging heute schnell Der Abend kommt herbei Es ist zwar noch ziemlich hell Doch das Licht sagt schon leis "Goodbye" Geschäftig tat ich heute einmal nichts Ein Film entstand anstelle eines Gedichts Das Rad fand sich im Visier Dazu eine Grube aus dem Revier ... |
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| 124 | Die Eifel | |||
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Vorschautext: Da kommen mir fast schon Zweifel Was macht der Mensch bloß in der Eifel? Da gibt’s doch nur Gebüsch und Wald Durch den der Ruf des Hirsches schallt? Doch die Wiesen sind da so saftig grün Die Blumen wollen hier recht farbig blüh‘n Die Teufelskrallen und die Orchideen Ein leises Lüftchen will um diese wehen Bocksbart und der Schlangen-Knöterich Gedeihen dort ganz wild und löblich ... |
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| 123 | Camping und Sightseeing | |||
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Vorschautext: Unterwegs mit Rad, Zelt und Stange Für Notfälle ´ne kleine Zange Heringe und Wäscheklammern Viel mehr bleibt nicht anzuprangern Zieht der Camper im Sommer los Hofft auf bestes Wetter bloß Denn seine Laune die ist gut Liegt ihm das Zelten doch im Blut Des Nachts auf der Luft-Matratze Hochkant er auf deren Kante ratze ... |
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| 122 | Schwer hat's, wem schwer ist | |||
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Vorschautext: (Besser nicht zu schwer als viel zu leicht ... ) Die Botschaft aus dem Hier und Jetzt Von einem der schon tief verletzt Der stumm stöhnt und nicht mehr spricht Den das Schicksal höhnt bis das er bricht Der Sorgenvoll frisst in sich hinein Was für andre Menschen zu verzeihn Dem die Gnade stets verwehrt Weil sein Glücklichsein doch so versehrt ... |
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| 121 | Der Mauersegler ... | |||
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Vorschautext: (... ist bald wieder weg ...) Uiiih, Uiiih zischts durch die Luft Ein Mauersegler ist's, der da ruft Zieht seinen Kreis heut ziemlich knapp Wobei er vor mir nach Mücken schnapp Von der Farbe ist er braun Schön, ihm zuzuschaun Geschickt kurvt er daher Er gefällt mir immer mehr ... |
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| 120 | Die Mehlschwalbe ... | |||
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Vorschautext: (Delichon ...) Die Schwalben schießen, rasen, gleiten Durch die Luft, durch Himmels Weiten Sie kreisen, taumeln und bezwingen Mit weißer Brust und dunklen Schwingen Wirkt es auf uns doch sehr perfekt Wenn Schwalbe Schwalbe neckt Mögen wir als geschickt empfinden Den Himmelsritt auf sanften Winden ... |
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| 119 | Wasser ... | |||
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Vorschautext: Die Philosophie stolpert dann und wann Über 'nen Stoff den man auch trinken kann Die Stimme hoch erhoben Will ich hier das Wasser loben Transparent mit kleinen Blasen Präsentiert es sich mit Gasen Die sprudelnd vom Boden steigen 'Prickelnd" treffend zu beschreiben Sauerbrunnen wohl am meisten säuert Wie schon per Definition beteuert ... |
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| 118 | Unpassend? | |||
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Vorschautext: Die größte Kunst Das kleinste Übel ... Und wenn die größte Kunst Zum kleinsten Übel wird Dann ist sie wohl verfehlt Wenn Schwierigstes in unsrer Rund Nur über Banalitäten hilft Sind die Glücksmomente wohl gezählt Wenn der Aufwand kaum ... |
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| 117 | Der Draht | |||
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Vorschautext: "Der ist auf Draht" heißt es noch heute Synonym für sehr gut informierte Leute Wenn du Jemanden drahtig nennst Du ihn als schlank und sportlich kennst Technisch ein Metall-Produkt vom Feinsten Vom größten Diameter bis zum kleinsten Im Profil von eckig bis ganz rund Silbern, stählern, küpfern, halt metallen bunt Im Mantel, einadrig oder als feine Litze Liegt er in der Wand, in einer Ritze ... |
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| 116 | Abenteuer Küchenstudio - Auszüge aus dem Tagebuch des Ewald. S. - | |||
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Vorschautext: Ein Sonntag, wie viele andere Sonntage. Ich kochte vor, das tue ich nicht so oft. Der Himmel ist grau, draußen. Viele Grautöne, man kann Struktur im Himmel erkennen. Eine Platte läuft. Santana legte ich auf. Ein Kaffee mit Milch, ohne Zucker steht auf dem Tisch. Eines ist mir aufgegangen. Man musss sich schon ziemlich sammeln für so einen Möbel- bzw. Küchenkauf. Es ist nicht ganz einfach Preise und Qualität der Produkte miteinander zu vergleichen. Dazu gehören nämlich auch die zusätzlich zu erbringenden Dienstleistungen, die sich teils ganz erheblich voneinander unterscheiden. In dem einen Küchenstudio A wird man schon mit den Schränken allein gelassen. Man kann Stunden lang untaugliche Küchen planen und bekommt sie dann auch wirklich verkauft. In dem anderen Haus B stehen einem die Verkäufer, geradezu bildlich gesprochen, auf den Schuhen und begleiten jeden Schritt des Kunden mit aufgeblähten Worten. Wie verkaufe ich eine Küche, und das zu Preisen, die nicht von Pappe sind. Man wird nicht nur mit den Küchen, den Küchenmöbeln, sondern auch mit den Eigenschaften der Verkäufer(innen) konfrontiert. Sitzt eine, zwei, drei Stunden mit einem Fachberater zusammen, der seine glücksbringenden Küchenelemente ganz gekonnt präsentiert und auf einem klebrigen, seidenen und fast unsichtbaren Seelenfaden angeordnet weiß, mit dem er den küchensuchenden Kunden in einem feingesponnenen Netz von Fachausdrücken, selbstgemachten Normen und Wünschen umgarnt. Mit Wünschen, nicht nur des Kunden, sondern auch mit seinen eigenen, mit den Wünschen der Küchenindustrie und des Küchenstudiobesitzers. Der Kunde wird mit seinen Vorstellungen solange hin- und hergewogen, sanft geschaukelt und mit Infos gesäugt, bis er sich als formbar erweist. Dies von einem geschulten Fachberater, der den Kunden um den Atem bringt und diesen an seinem Leid nicht ganz Unschuldigen, über Portemonnaie oder Bank Card, ganz gemäß gesellschaftlichen Regeln und Konventionen langsam und genüsslich anzapft und aussaugt. Wer will schon in der kleinsten Küche hantieren? Wenn der Mann schon eine Limousine fährt, soll die Frau dann in einer schwankenden Kombüse die kostbare Nahrung zubereiten? Nein, nein, nein. Hier muss eine Ausnahme gemacht werden. Das Beste: es scheint in der Branche, in Sachen Küche haben sich alle abgesprochen. Überhaupt. Die Verkäuferinnen und Verkäufer. Die Händlerinnen und Händler. Die Shops. Die Küchenindustrie. Vermute ich. ... |
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| 115 | Nüchtern? | |||
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Vorschautext: Nüchtern! Berauscht von Musik und Wort Von bunten Farben da wie dort Von Wärme und von viel Gefühl Von Stimmung die so gar nicht kühl Von Düften die Geschmack bedeuten Von erregten Nerven in den Häuten Von gleitenden Bewegungsformen Die von künstlerischen Normen ... |
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| 114 | Verzeih! | |||
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Vorschautext: Wortlos bin ich stumm Kein Tönchen das ich summ Keine Silbe bildet sich Mir ist es wirklich wunderlich Hab' ich was falsch gemacht 'ne Perspektive nicht bedacht Hab' ich wen gekränkt Oder Ungerecht bedrängt? Vergriff ich mich vielleicht arg im Ton Bracht' wen um wohlverdienten Lohn ... |
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| 113 | „Fraktur des Punktes“ | |||
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Vorschautext: "Assembliert Zerfahrenes" Hoffnungsvoller Sonnenstrahl als Punkt in der Lache Bricht, fällt durch einen Baum Szene spielt exakt auf feuchtdunkler Brache Zu glauben ist's kaum Abstrakt hier … die Laute der Sprache Ist Licht doch der Raum … … im Gral vorm privaten Gemache Rauben dem Wein fast den Schaum ... |
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| 112 | Auszüge aus dem Tagebuch des Ewald S. - Erster Urlaubstag - | |||
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Vorschautext: (Samstag, den 6. September 2008) Es ist Samstagabend, halb neun Uhr. Mein erster Urlaubstag, nein, das Wochenende vor dem Urlaub. Ich kam heute relativ gut aus dem Bett, genoss es aber dann doch, lange auf der Couch im Wohnzimmer zu liegen. Gegen elf saugte ich Staub, putzte dann. Mrs. Carpenter war auch im Haus zugegen, she cleaned the stair-house. Zu Mittag aß ich Salat, ich frühstückte gut, einige Scheiben leckeren Haferbrots. Es war allerdings nur Honig und Marmelade als Aufstrich da. Dann, nicht zu vergessen, war da noch der Kaffee. Nach zwei bin ich dann mit dem Auto in Richtung City aufgebrochen, ich wollte einkaufen. Zuerst holte ich beim Supermercado die Lebensmittel für das Wochenende ein, der Kühlschrank war komplett leer. Ich überlegte mir eine Flasche Wein mitzunehmen. Aber das ist wohl nicht so richtig mein Ding, Alkohol will ich mir nicht gestatten. Der Gedanke ist immer wieder verlockend, wobei ich den Rausch allerdings nicht mehr mag. Diese großprotzige Selbstüberschätzung, die das Zeug produziert. Einen gehörigen Schwips antrinken, das war sofort abgesagt. Wein fiel also hinten runter. Das tägliche Glas Wein. Der tägliche Grund zur Freude. Flüssige Sonne. Wofür man lebt. Dann blieben da natürlich noch die höher prozentigen Genussmittel, wie beispielsweise Amaretto, Batida de Coco, oder Whisky. Einen Schluck, und es wird mir warm. Ich verbot es mir. Ich verbot es mir schon oft, sehr oft. Alkohol ist mal nicht so besonders gesund. Obwohl es da auch andere Ansichten gibt. Ich glaube, manchmal will ich nur nicht so streng mit mir sein, ich möchte mich einmal etwas fallen lassen. Aber es will mir nicht gelingen, mit Alkohol. Aber eine Flasche Wein ... Danach bin ich nebenan in den E-Markt gegangen und sah mich dort um. Tinte und Schreibpapier für den Drucker lagen da in Massen herum. Bleistifte und Zeichenblock eher nicht. Seit Wochen und Monaten bin ich auf die Angebote der Media Märkte fixiert. Ob nun Expert, Saturn oder der Media Markt, ich bin richtig ‚heiß‘ auf die Prospekte. Etwa seit Anfang des Jahres ist es ganz schlimm. So konnte es ja geschehen, dass ich das Notebook gekauft habe. Irgendwie male ich mir aus, wie es wäre, einen großen LCD-Fernseher zu haben, mit einer digitalen Satellitenanlage und dann von morgens bis abends, bis in die tiefe Nacht, Schmuddel Sender anzusehen. Ab und zu mal die Brille sauber machen, und schauen, schauen, gucken, gucken. Aber auch das will ich mir nicht antun. Aber ich denke oft daran, wirklich oft, in letzter Zeit. Erworben habe ich mir im E- Markt eine Programmsammlung von Microsoft, das Microsoft Office Paket Home & Student und dazu ein Bügelbrett. Ein neues Bügelbrett, das war einmal nötig. Sagen wir, ich bin zu ungeschickt, das alte Brett neu zu beziehen. Nun muss ich es nur noch loswerden. ... |
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| 111 | Novembernachmittag | |||
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Vorschautext: (Mal kein Reim -) Ist das nun schon das Resümee des Jahres frage ich mich. Alles scheint so, als ob es langsam „heruntergefahren“ wird. Die Tageslänge, die Temperaturen, das Licht. Ich überlege mir, was ich mit der vielen Ruhe anfangen soll, die da in den nächsten Wochen auf mich zukommt. Die Abende werden länger werden, ich werde wieder nach der Decke schielen und für mich überlegen: Ach, heute nicht mehr. Morgen ist auch noch ein Tag. Oder? Artikulieren, man könnte versuchen, sich zu artikulieren. Worte zu finden. Für abstrakte Theorien, für Sachverhalte. Vielleicht ließe sich sogar etwas Neues schaffen. Etwas das schön ist, das bereichert. Etwas, das unser Kritikbewusstsein schult, übersteht. Etwas, das in gesundem Rahmen eigene Kreativität weckt. Etwas, das aus dem eindimensionalen Raum unseres eigenen Ichs in den zweidimensionalen Raum überwechselt und damit real wird. Oder, fast noch besser: Etwas, das sich als Schall in der wirklichen Welt fortpflanzt und auf ein anderes Ohr trifft. Etwas, das als Licht andere Augen zum Sehen verführt. Etwas, das im dreidimensionalen Raum ertastet werden kann. Eine Suppe kochen, die hervorragend gut riecht. Einen Kuchen backen, der durch seinen Geschmack begeistert. Ein paar freundliche Worte für die Mitmenschen finden, ein Lächeln zeigen. Den „Guten Gott“ so versuchen, dass es allen Beteiligten Spaß macht und Niemand zu Schaden kommt. Eine Aufgabe für einen kreativen Menschen, wie ich finde. © Auris cAeli |
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| 110 | Amerikanisch russische Weihnacht | |||
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Vorschautext: Wie ein großes schweres Schiff in dunkler Nacht Das menschenleer flussabwärts auf einen Fluss verbracht Treibt und schwimmt es Nächtens so daher Doch hört man: die Maschinen stampfen schwer Dunkle Nebel wallen auf Säumen des großen Flusses Lauf Die Sterne sind gar nicht zu sehen Will man des Schicksals Ruf doch gern entgehen In warmer Stube, im Kerzenlicht Mit roten Wangen, einem Adventsgedicht ... |
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| 109 | Der liebe Mensch | |||
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Vorschautext: Wenn der Mensch und dessen Bauch Sein Blut, sein Herz, vor allem auch Sein Lächeln, Lachen, Schmunzeln Sich finden, um die Augen runzeln Dann muss man meinen, hoffen, glauben Ist man doch Niemand von den Tauben Dass er, der Mensch, den Weltsinn offen Er, respektive Sie, von Glücklichsein betroffen Holde Stimmung, gute Laune Eine Gesinnung wie im Traume ... |
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