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311 | Abenteuer Küchenstudio - Auszüge aus dem Tagebuch des Ewald. S. - | 09.07.25 | ||
Vorschautext: Ein Sonntag, wie viele andere Sonntage. Ich kochte vor, das tue ich nicht so oft. Der Himmel ist grau, draußen. Viele Grautöne, man kann Struktur im Himmel erkennen. Eine Platte läuft. Santana legte ich auf. Ein Kaffee mit Milch, ohne Zucker steht auf dem Tisch. Eines ist mir aufgegangen. Man musss sich schon ziemlich sammeln für so einen Möbel- bzw. Küchenkauf. Es ist nicht ganz einfach Preise und Qualität der Produkte miteinander zu vergleichen. Dazu gehören nämlich auch die zusätzlich zu erbringenden Dienstleistungen, die sich teils ganz erheblich voneinander unterscheiden. In dem einen Küchenstudio A wird man schon mit den Schränken allein gelassen. Man kann Stunden lang untaugliche Küchen planen und bekommt sie dann auch wirklich verkauft. In dem anderen Haus B stehen einem die Verkäufer, geradezu bildlich gesprochen, auf den Schuhen und begleiten jeden Schritt des Kunden mit aufgeblähten Worten. Wie verkaufe ich eine Küche, und das zu Preisen, die nicht von Pappe sind. Man wird nicht nur mit den Küchen, den Küchenmöbeln, sondern auch mit den Eigenschaften der Verkäufer(innen) konfrontiert. Sitzt eine, zwei, drei Stunden mit einem Fachberater zusammen, der seine glücksbringenden Küchenelemente ganz gekonnt präsentiert und auf einem klebrigen, seidenen und fast unsichtbaren Seelenfaden angeordnet weiß, mit dem er den küchensuchenden Kunden in einem feingesponnenen Netz von Fachausdrücken, selbstgemachten Normen und Wünschen umgarnt. Mit Wünschen, nicht nur des Kunden, sondern auch mit seinen eigenen, mit denen der Küchenindustrie und des Küchenstudiobesitzers. Der Kunde wird mit seinen Vorstellungen solange hin- und hergewogen, sanft geschaukelt und mit Infos gesäugt, bis er sich als formbar erweist. Dies von einem geschulten Fachberater, der den Kunden um den Atem bringt und diesen an seinem Leid nicht ganz Unschuldigen, über Portemonnaie oder Bank Card, ganz gemäß gesellschaftlichen Regeln und Konventionen langsam und genüsslich anzapft und aussaugt. Wer will schon in der kleinsten Küche hantieren? Wenn der Mann schon eine Limousine fährt, soll die Frau dann in einer schwankenden Kombüse die kostbare Nahrung zubereiten? Nein, nein, nein. Hier muss eine Ausnahme gemacht werden. Das Beste: es scheint in der Branche, in den Küchenstudios haben sich alle abgesprochen. Überhaupt. Die Verkäuferinnen und Verkäufer. Die Händlerinnen und Händler. Die Shops. Die Küchenindustrie. Vermute ich. ... |
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310 | ‚Weisheit‘, eine alternative Ausdeutung | 07.07.25 | ||
Vorschautext: Dem Alter schreibt der Volksmund zu Das es des Verstandes Rätsel lösen tu Doch kenn ich mich und ahn‘ deswegen Eine Interpretation könnt‘s daneben geben Der alte Mensch, er sieht nicht gut Er hört oft schlecht, nur pochend Blut Die Nase ist frei, doch riecht sie nicht Die Haut so blass, mag kaum mehr Licht Die Muskeln schlapp, die Glieder müde Die Knochen dünn, die Stimmung trübe ... |
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309 | Auszug aus dem Tagebuch des Ewald S. | 06.07.25 | ||
Vorschautext: ‚Diese Sequenz ist streng vertraulich. Bitte nichts davon in die Außenwelt tragen´. Samstag, den xx. Juli 20xx Nach halbwegs frühem Aufstehen des Morgens eine Runde. Ein etwas ausgedehnterer Spaziergang an den Höllcher Höfen vorbei. Fotografisch war an dem Tag nicht allzu viel drin. Geringe Ausbeute. Es war nicht mein Tag, schien es mir. Am späten Nachmittag kaufte ich noch in Neudiringen ein, in einer kleinen REWE-Filiale. Da fahre ich nicht mehr oft hin, weil die Fleischtheke da im Laufe der Jahre immer weiter zurückgefahren wurde, mittlerweile gibt es da gar keine mehr. Genauer: Heute kaufe ich da nur noch ein, wenn mal gerade was fehlt und ich es sehr eilig habe. Aber ich greife vor. Gegen Mittag war ich es dann leid. Absolut leid. Immer diese Fliegen, diese Insekten im Wohnzimmer. Ich beschloss ein Fliegengitter oder sowas ähnliches einzukaufen. Meine Gedanken bewegten sich in Richtung eines Lamellenvorhangs, den man bei Bedarf in die Öffnung der Balkontüre hängen kann. Früher fand sich sowas in bunten Farben in vielen Haushalten. Also, sich mit dem Alltagsdress ankleiden, Auto raus und die paar Kilometer bis zu dem Baumarkt zurücklegen. Machte Spaß, das Autofahren. ... |
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308 | Ich sag euch was | 02.07.25 | ||
Vorschautext: (Herr Lehrer, ich weiß was ....) Mit uns ist es schon so ein Ding Der Kreis scheint wie ein Ring Kein Anfang und kein Ende Spricht nicht das schon Bände? Hoffnungslos doch mehr Ohnmächtig Erfüllt mit Sorgen klingt es verdächtig Nach Depression und nach Vergehen Statt nach Selbsterfüllung und Verstehen ... |
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307 | Caeli | 02.07.25 | ||
Vorschautext: (Obwohl …) Ob wohl ob nicht Ob wohl Gericht Ob Mahl ob Zorn Ob Volkes Horn Ob Herr ob Hirte Ob bei dem Wirte Ob Gast ob Geber Ob steter Nehmer ... |
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306 | Das Warten ... | 20.06.25 | ||
Vorschautext: Einen ganzen Teil des Lebens Verbringt man nahezu vergebens Weil man auf etwas wartet das nicht kommt Zumindest nicht so richtig prompt Gründe für das Warten gibt es viele Viele Wege führen hier zum Ziele Mancher Weg ist jedoch verstopft … Bis stürmisch auf den Busch geklopft Verschiebt sich die Lösung des Problems Oft auch als Folge eines üblen Versehens ... |
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305 | Des Durstes überdrüssig ... | 15.06.25 | ||
Vorschautext: (What shall we do with a drunken poet ...) Seit Jahren soll ich einen Tanken Einen Trinken übern Durst Auf meinem Wege wanken Gehts bei mir doch nimmer um die Wurst Stattdessen lasse ich es mir gut gehn Genieß mein großes Glück Muss zu meinem Mut steh‘n Vor Unfug ich mich gern verdrück ... |
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304 | Die Tage der Häsinnen sind angebrochen | 15.06.25 | ||
Vorschautext: Ein etwas fabelhaftes Gedicht Die Zeiten der Häsinnen sind angebrochen Tage, die uns glücklich machen Tage, an denen wir freudig erwachen Tage, an denen uns der Himmel Lachen lehrt Manchmal sind uns die glücklichen Zeiten der Häsinnen verwehrt Wegen der Tage, die geplant zunächst kurz und spontan Gipfelnd in Tagen zunehmend längerer Norm Gegossen aus immerselber Form Wegen Tagen, die des Anfangs empfunden voll Macht ... |
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303 | Der Naturfotograf | 15.06.25 | ||
Vorschautext: Der Naturfotograf (eine Fiktion) Eines Morgens nach ´ner dunklen Nacht War der Naturfotograf erwacht Waschen, Duschen, seifenfrei Zähne putzen, einerlei Hose, Hemd und Jacke an An die Füße Schuhe dran So stand er auf, ´s war noch duster, nicht mal hell Und packte dann die Kam´ra schnell ... |
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302 | Der Sinn | 15.06.25 | ||
Vorschautext: Nichts in des Menschen Welt Dass seinen Sinn des Tages so erhellt Wie der Sonne leuchten Will sie doch alle Dunkelheit verscheuchen Nichts in des Menschen Welt Dass seinen Sinn so sehr erhellt Wie anderer Menschlein Singen Wie Stimmen, die von geliebten Freunden an seine Ohren dringen Nichts in des Menschen Welt Dass seinen Sinn so sanft erhellt ... |
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301 | Alt | 15.06.25 | ||
Vorschautext: Altes Eisen, alter Stahl, Alles in allem, es war einmal! Konstruiert von Doktoren und Ingenieuren Will Altes heute Niemandem gehören. Arbeiterhände schafften einstmals schließlich Was den hohen Herren wohl stets verdrießlich Mit schmutzigen Händen, hartem Griff Bauten sie aus Stahl gar manches Schiff Am Ende abgewrackt und weggelegt ... |
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300 | Sprüche ... (die zur Erkenntnis führen) | 12.06.25 | ||
Vorschautext: Zwischen ewigem Gestern und ewigem Morgen liegt das Heute! Willst du vorwärts kommen, Glaube nur den Einflussreichen! Wenn du nicht weißt, was Thema unter div. Altersgenossen ist: Schau dir ein paar Werbeblocks im privaten Fernsehen an! © Auris cAeli |
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299 | Richtung Süden | 12.06.25 | ||
Vorschautext: (Straßen…) Verflochten, gerastert und geteert Führen die Straßen mal gerad‘, mal auf und ab, über Berg und Tal Ohne sie ist unsere Bewegung sehr erschwert Für manchen sind sie gar der heil´ge Gral Aus der Stadt schnell raus auf‘s Land Wie geht das ohne Qual? Über ein geradgebogenes dunkelgraues Band Hin zur Autobahn der Wahl… ... |
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298 | Vergangene Schlagzeilen (Pandemie Dezember 2020) | 10.06.25 | ||
Vorschautext: Ohne Namen Kein rechter Winkel keine Zeit keinen Raum Der dafür bereit Keine Sprache Kein einzig Wort Und Überhaupt Der liebe Gott ist fort ... |
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297 | Nonsens | 10.06.25 | ||
Vorschautext: (Absolut ...) Hilft kein Dichten Bei den Nichten Sind sie richtig sauer Dann ist der Grund ein Bauer! © Auris cAeli |
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296 | Gestatten Sie, mein Er? | 10.06.25 | ||
Vorschautext: (Dritter Stapellauf ...) Eine Brille namens "Ich" Eine Hand namens "Mein" Der Fuß der heißt "Nie" Kein Schritt verheißt "Sein" Im Kopf sitzen viele Gedanken Die Länge sie den Haaren verdanken Der Bart sprießt täglich aus dem Kinn Verdrießt mir morgens stets den Sinn ... |
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295 | Worstcase für den Künstler | 10.06.25 | ||
Vorschautext: Worstcase für den Künstler (Dem Künstler den Gerechten) Sollte die Welt den Künstler gar nicht achten Ihn Höhnen, statt auf sein Werk zu schmachten Es die Menschen tatsächlich vor ihm Grauen Nicht auf qualifiziertes Tun des Künstlers bauen Zweifeln ob Zweck und Sinn dem Werke innewohnt Zweifeln, ob aufmerksames Studieren wirklich lohnt - Kostet das Verstehen dazu doch sehr viel Zeit - Ist manch Leser*in zu solcher Investition kaum bereit ... |
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294 | Rhetorisch beinahe unbefleckt … | 09.06.25 | ||
Vorschautext: (Während des Radelns in der Eifel …) Berge links erheben sich Erwärmen und bewegen mich Dankbar bin ich, dass ich muss Nicht auf die Höhe rauf, mit viel Verdruss Fahr ich hier am Wald entlang Zur Rechten liegt die Autobang Erklimme Höhe, Stück für Stück Gewinne Freude, spüre Glück ... |
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293 | Mutismus ... | 24.05.25 | ||
Vorschautext: Unsre Welt, die ach so große Die scheint nackend, allzu bloße Vor allem da, wo sie stets hinten ist Weiß man doch von manchem Mist Da regiert so manchen Staat Der Sauerkohl und Kopfsalat Die Menschlichkeit und das Soziale Ersetzt Finanzkraft und ein Brett, das schmale Achtung und Respekt verloren Der Hirnschmalz ganz vergoren ... |
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292 | Um den Thron gekommen | 22.05.25 | ||
Vorschautext: (Mach das Beste draus ...) Zu berichten bleibt dass vor einigen Tagen Daheim das Bad wurd' herausgeschlagen Ich stieg gleich in meinen Wagen Der mich dann fortgetragen Ich floh hinaus auf das Land Auf dass ich wieder Ruhe fand Angekommen zog ich ein ... |
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