Gedichte über Zweifel - Seite 32

Seid Suchende, Zweifelnde,

im Durst der Liebe,
am Wassersaum entlang,
zu den Jungbrunnen,
zur Urquelle;

Seht wie Rosen, Veilchen und Bitterklee
auf den Waldwiesen
nach Himmel und Wasser dürsten.
Sie schöpfen Kraft und Freude
aus der Ewigkeit,
die Botschaft von
Glück und Harmonie
abermals verkündend.

So seid ihnen gleich!
Stillt den Durst,
bis euer Herz Ruhe findet!

Seid Suchende, Zweifelnde!


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 07.01.2020]

Warum sind wir hier?
Diese Frage stelle ich mir.
Beantworten konnte mir noch niemand diese Frage.
Wenn eine Antwort kam, war dies nur ziemlich wage.

Sind wir nur hier um unsere Art zu erhalten?
Oder sind wir da, um diese Welt gut zu verwalten?
Sieht man sich um,
machen wir das Gegenteil, wir bringen diese Welt um.

Wer hat uns eigentlich erschaffen?
Stammen wir wirklich ab von Affen?
Was trennt uns heute von diesen?
Niemand hat es bewiesen,
dass wir intelligenter sind als sie.

Affen benutzen genauso wie wir Werkzeuge.
Pflanzen und andere Tiere zählen auch zu ihrer Beute.
Sie haben Gefühle genauso wie wir.
Trotzdem nennen wir sie Getier.

Nur weil sie anders aussehen?
Oder wir ihre Gebärdensprache nicht verstehen?
Was gibt uns das Recht über andere Kreaturen überhaupt zu urteilen.
Intelligenz wird nicht nur bei einer Art verweilen.

Also wer sagt mir endlich, warum sind wir hier.
Kann ich es nicht ergründen, dann werde ich bald zu einem Stier.
Dann zähle ich nicht mehr zu einem intelligenten Wesen.
Na ja man sagt ja auch, außer Spesen nichts gewesen.

Verzweifeln

Es ist zum verzweifeln
Wann wird der Mensch
Endlich ein Mensch
Mit Mitgefühl, fürsorglich
Mit Respekt, behutsam
Mit Toleranz, rücksichtsvoll
Mit Besonnenheit, bedachtsam
Mit Nächstenliebe, ohne Hass

Verantwortungsvoll handelnd
Mutig und zielstrebig
Für seine Werte stehen
Sie einhalten und auch leben
Liebevoll, gütig, sorgsam
Wann Mensch, lebst du
Lebst ein verantwortungsvolles
Leben in Liebe und Menschlichkeit

© Ingelore Jung
10. Februar 2020

Ich weiß, es ist so,
nicht anders kann’s sein.
Der Mond ist nicht froh,
er ist nur ein Stein.

Der Frosch sieht das Loch,
die Wolke, die zieht,
die Meere jedoch,
sind fremd seinem Lied.

Der Wespe entzieht
der Blick sich zum Schnee.
Und eng ist mein Lid,
es bleibt im Klischee.

Das Große ist klein,
ein jedes ist Teil,
vom Berg nur ein Stein.
Ich schoss nicht den Pfeil!

(Gedanken aus Zhuang Zi
in ein Gedicht übertragen)


© ANTOSCH