Gedichte über die Zeit (Seite 88)

Leiser Abschied

Der Sommer schleicht sich ganz langsam raus
allmählich zieht die Kälte wieder in das Haus.
Suchst lange Hosen Pullover und Socken herbei
abends drehst du die Heizung auf die Drei.

Die Sonne geht immer zeitiger ins Bett
das findest du aber gar nicht nett.
Sehnst dich nach die langen Tage zurück
sie kommen ja wieder nächstes Jahr zum Glück.

Vertrauen in Menschen

Es bricht die Schale auf,
Der Same will zur Welt
Und geht auf Erden auf,
Wenn er auf Erde fällt.

Ist's nicht auch so mit Menschen,
Die auf die Erde fallen?
Mit dir und mir und allen?
Weil für uns gleichgesonn'ne Menschen
Wie gute Erde sind.
Ist es nicht so? Bestimmt...
Ein Freund mit dem man spricht
Und sieh' die Schale bricht;
Bricht auf und weiter auf,
Der Same will zur Welt...
Und geht auf Erden auf,
Wenn er auf Erde fällt.

Die Zeit

Die Zeit verfliegt im Nu,
sie kennt keinen Halt.
Die Tage fließen wie Sand in der Uhr ohne Sorgfalt.
Den Ablauf kann man nicht ändern,
auch wenn wir die Sanduhr umdrehen.
Die Tage pflegen die Zeit zu verschwenden,
ohne die Dunkelheit zur Seite zu drängen,
um ewig zu leben.

Und wieder ein Tag und eine Nacht...

Schon hebt sich das frühe Morgentuch,
des Himmels Vorhang graues Licht bricht.
Schein auf Schein wandert Schneckengesicht,
Sonne schleicht, bekommt Übergewicht.

Fett und schwer mit geröteten Kopf,
setzt sie sich im Westen zur Ruhe.
Himmelslöchriger Decke gute
Sterne zwinkern - sind auf der Suche...

Schnell dunkelt die Welt mit kühlem Hauch,
die Kinder der Nacht werden schon wach.
Die Kinder des Tages träumen sacht,
der Mond im Weiher wackelt und lacht !

Schatten huschen und fliehen vorm Licht.
Letzte Lampen verglühn in der Stadt.
Die Dämmerung gähnt und zeigt ihre Macht.
Und wieder ein Tag und eine Nacht...

Copyright Daniel Behrens

Gedichte über die Zeit - Seite 88

Leiser Abschied

September

Vertrauen in Menschen

Die Zeit

Und wieder ein Tag und eine Nacht...