Gedichte über das Weinen (Seite 11)

Verdichtung

Durch deine Worte
Verdichtet sich der Raum
Bis ich schweigen kann

Durch deine Worte
Verdichtet sich die Zeit
Bis ich lieben kann

Durch deine Worte
Verdichtet sich die Poesie
Bis ich weinen kann

Kein Trostpflaster

Ich kann mich nicht mehr trösten
mir die Hand halten
die Tränen wegwischen
mir Mut machen
und ein Pflaster auf meine wunde Seele kleben
Ich bin keine sichere Burg mehr
Ich bin mir ein bitterer Trost
Ich habe mich immer wieder aufgemuntert
bin fröhlich vor mir hergehüpft
wie eine sommersprossige Göre
mit langen Zöpfen
und dabei völlig
vergessen
dass ich nur ein Leben habe
und schon 7 Tode gestorben bin

Johannne Thomsen

Es fällt nicht leicht zu vergessen

Und plötzlich kommt mit einem Schlag alles wieder...
die ganzen Erinnerungen...
Gefühle...

Es ist wirklich nicht leicht zu vergessen...
vorallem wenn man es auf eine Art und Weise
gar nicht will.

Ich wünschte mir,
mir würde das alles leichter fallen...
vllt ein bisschen so leicht wie dir.

Phobia

Ich zittere und bebe
Tief atmen
Ich starre und sehe
Tief atmen
Ich höre und spüre
Tief atmen
Ich lächle und schlucke

Ich soll
Zählen
Konzentrieren
Fühlen
Fokussieren

Angst übermannt mich
Ich zittere und bebe und starre und sehe und höre und spüre und lächle und schlucke
Und es gibt keinen Platz mehr für Atem

Die Panik bricht über mich und zwingt mich zu Boden und die Tränen aus meinen Augen

Schwärze

Gedichte über das Weinen - Seite 11

Verdichtung

Kein Trostpflaster

Weinen

Es fällt nicht leicht zu vergessen

Phobia