Gedichte zu Weihnachten - Seite 256

Langsam geh ich durch die Straßen,
seh die Stadt im Lichterglanz.
Hell erstrahlen alle Häuser,
Kerzen glühn an Baum und Kranz.

Überall auf meinen Wegen,
ein ganz wunderbarer Duft.
Der Geruch von Zimt und Nüssen
liegt nun wieder in der Luft.

Leise hör ich in der Ferne
einen wunderschönen Klang.
Festlich stimmungsvoll erklingen
Kirchenglocken und Gesang.

Alles wirkt jetzt wie verzaubert,
zugefroren ist der See.
Langsam wird es immer kälter,
und ganz leise fällt der Schnee.

Nun beginnt für alle Menschen
eine wundervolle Zeit.
Und ich spüre es im Herzen,
Weihnachten ist nicht mehr weit.


© Kerstin Mayer 2002

Lebkuchen verkohlen,
sind hart wie Schuhsohlen,
Rotkohl ist angebrannt
Brandblasen hat die Hand.

Weihnachts-CD zerbricht,
Lichterkette erlischt
Hund fällt über Wurst her,
Wurstsalat gibt,s nicht mehr.

Der Weihnachtsbaum fällt um,
Scherben liegen herum
Gäste kommen zu spät,
die Gans zu lange brät.

Gänsebraten verschmort,
die Gäste gehen fort
v o r dem Weihnachtsessen -
ein Fest zum Vergessen.

Der Haussegen hängt schief,
weil nicht alles so lief
wie,s gründlich geplant war
fürs Fest in diesem Jahr.

Leuchtende Bilder
Malen Umrisse hinauf
Wo Engel preisen.

Schnee rieselt herab
Er zaubert Flockentränen
auf rote Wangen.

Duft weht herüber
Aus Tassen wärmt der Glühwein
Die Sterne der Nacht.

Starr liegen Fluren
Wo laut die Raben krächzen.
Dunst steigt aus dem Mund.

Auch die stille Zeit
Hat manchesmal viel Schönheit.
Advent im Lockdown.

Weihnachtsvorfreude-
Gern gedenk ich alter Zeit-
Ach, wie ist sie fern!



SDR