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Gedichte zu Weihnachten - Seite 233


So gefreut auf den Weihnachtsmarkt

So gefreut auf den Weihnachtsmarkt,
durch die schmalen Gassen, an Leut'
und den Ständen vorbei gehuscht.

Es riecht nach Marzipan, Lebkuchen,
Waffeln und selbstgebackenem Allerlei,
schöner kann es nicht sein.

Und in der Mitte ein kleiner Stand
mit allerlei Lakritzsorten,
mit Gewürzen, gezuckert und diversen Aromen.

Eine Lakritzstange wäre schön,
süß, sauer und mit viel Salz.
Nur eine bitte auf die Hand.

Doch Gefahr ist im Verzug,
denn der Verkäufer könne nicht
das schwarze Gold mir in die Hände drücken.

Die arme süße schwarze Stange?
Es könn'e sein, dass das Amt für Ordnung
sorge und rechts und links am Stande ihn observiere.

Ist es die da rechts oder der da links?
Das könne er nicht sagen,
da er sonst die Lizenz verliere.

Drum suche er unter der Theke
eine kleine Tüte, oh schreck, die sind weg.
Nur noch XXL, zu groß für diese kleine Stange.

Es würden hundert und mehr hinein passen,
aber es ist leider nur eine, die Kleine.
Das Süße, schick, gewickelt in Plastik!

Gut für die Umwelt, und heimlich in die Jackentasche.
Ohne darüber nach zu denken!
Bei Gelegenheit jetzt eine Stärkung im Säckel.

Schon nach weniger als fünfzehn Minuten
spüre ich einen leichten Hunger.
Hab' ja etwas in der Wundertüte.

Werde nicht müde es heraus zu kramen,
oh nein, das Schwarze jetzt im Plastik klebt.
Jetz wird gepittelt und gekratzt.

Für Verbote und Richtlinien,
für Recht und Ordnung,
für's Amt und natürlich vor dem Gesetz.

Einfach auf die Hand,
es wär' so einfach gewesen.

12.12.2019 (Blake Lancaster)


Copyright © Blake Lancaster 2019
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Wenn Weihnachten naht

Wenn die Menschen eilig durch die Straßen laufen,
wir losziehen, um eine Tanne zu kaufen -
wenn die Mutter leckere Kekse backt
und der Vater noch Kaminholz hackt –
wenn es überall nach Bienenwachs durftet,
der Opa schwer beim Schneeschieben schuftet –
wenn die Kinder schon die Tage zählen,
die Pfarrer sich mit der Predigt quälen –
wenn liebe Briefe geschrieben werden,
und es heimelig wird hier bei uns auf Erden –
wenn Geschenke erhalten noch buntes Papier,
aus dem Schrank geholt wird das gute Geschirr –
wenn das Silberbesteck noch schnell wird geputzt
und das leider auch nicht sehr viel nutzt –
wenn die Ente schon im Kühlschrank liegt
und nicht mehr über die Wiese fliegt –
wenn der Tannenbaumständer wird gesucht
und Papa beim Einstielen lauthals flucht –
wenn das Haus erstrahlt im hellen Glanz,
die Ella ein Geschenk sucht für ihren Hans –
wenn es nach Glühwein duftet an jeder Ecke,
und Lichter erstrahlen in jeder Hecke –
wenn sich Frieden einstellt auf dieser Welt,
den man nicht kaufen kann - auch nicht für Geld –
wenn das Festgewand noch gebügelt wird,
und die Kinder proben als Engel und Hirt’ –
wenn Oma die Betten noch frisch bezieht,
oder mit Opa gar in den Süden flieht –
wenn der Männerchor noch mal Probe hat,
der Kantor sucht nach dem Notenblatt –
wenn die Einkaufswagen fast überquellen,
ich lieber hier bin, als auf den Seychellen –
wenn der Adventskalender ist fast leer,
und im Himmel singt der Engel Heer –
wenn allüberall die Lieder erklingen,
und wir „Alle Jahre wieder“ singen –
wenn stille Freude stellt sich ein –
dann muss bald Weihnachten sein!

© Martina Pfannenschmidt, 2014
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