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Gedichte über Treue - Seite 14


Wenn die Seele schweigt

Wenn sich schwere Regentropfen
in die Tiefen deiner Seele niederlassen
und die Spuren deines Lebens
Schritt für Schritt ganz still verblassen.

Dein sanftes Herz nicht mehr den Takt hält,
weil die Melodie verklingt.
Rhythmus nur noch dann in Fahrt kommt,
wenn du deinen Ton verstimmst.

Sich dein selbstbewusstes Wesen
rar macht und in Schweigen hüllt.
Deine Pflicht, jede Erwartung
nicht mehr so wie sonst erfüllst.

Wenn der Schatten dein Zuhaus ist,
das Sonnenlicht dich nur bedrückt.
Und du deine Kraftreserven
nicht mehr jeden Tag bestückst.

Du dich klein fühlst, weil die anderen
dich nicht lassen wie du bist.
Ständig mäkeln, kritisieren
was für ein querer Mensch du bist.

Ein einziger Kampf zum Überleben,
weil alles schwer und mühsam ist.
Du nicht mehr so sehr darauf achtest,
ob du deinen Wert aufgibst.

Resignierst, weil du zu müd bist
immer nur im Sturm zu stehen.
Nur noch funktionierst im Modus,
den die anderen gerne sehen.

Lange hast du angeklopft,
doch du wurdest oft verwiesen.
Viele Türen blieben verschlossen,
ließen sich nur schwer entriegeln.

Immer mehr versuchst du dich
nun anzupassen wie der Rest.
Einfach in die Masse tauchen,
weil nur so sich's leben lässt.

Aber willst du wirklich,
deine eigenen Werte fallen sehen?
Nur noch in die eine Richtung
ohne Gegenwind zu gehen?

Klar, so fühlt sich alles einfach
und das Leben leichter an.
Keine Hürden, keine Fallen,
die du so kaum meistern kannst.

Lass nicht zu, dass du dich aufgibst
und dein Leben fremdbestimmt.
Niemand sollte dich missachten,
weil du treu und ehrlich klingst.

Jeder darf sich seiner Schwächen
stellen und mal kritisch sein.
Denn die Wahrheit kann nicht ständig
im Verborgenen liegen bleiben.

In seinem Rückzug zu verweilen,
sich in Zeiten auszuruhen.
Sich der Welt kurz zu verschließen
ohne irgendwas zu tun.

Sieh dich um und achte
auf die Menschen, die dir treu.
Sich mit dir im Geist verbünden,
zu dir stehen ganz ohne Reu.

Dich um deinetwillen schätzen,
weil du schön und kostbar bist.
Du nicht schweigst und die dir lieb sind
immer mit viel Herz umringst.

Du wirst niemals ganz vergessen,
weil du so sehr wichtig bist.
Wer dich schätzt, wird zu dir stehen
ohne jeden Kompromiss.

Bleib der Mensch, der mit uns lächelt,
weint und fühlt und Freude zeigt.
Du bist wundervoll und herzlich,
ein Hoch auf die Verbundenheit.
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Auf der Garten- Party

Ein warmer Frühsommertag und die Sonne lächelt nur mild.
Die nett gedeckten Tische auf der Wiese sind ein hübsches Bild.
Alles ist gerichtet, auch die Bänke stehen auf sicheren Füßen.
So kann man zum Gartenfest die erwarteten Gäste begrüßen.

Es sind alles liebe Kollegen mit Frau oder Mann,
die die Gastgeberin hier heute empfangen kann.
Auf manch einen freut sie sich dabei ganz besonders.
Das sollte so zwar nicht sein, doch sie kann nicht anders.

Auch im Verlauf der Garten- Party kann sie dies nicht verstecken.
Überspielt es anfänglich aber mit kollegialem Necken.
Verwegener geworden, schickt sie dann fragende Blicke zu ihm.
Selbst heimliche Berührungen hält sie schon bald für legitim.

Und er scheint auch nicht abgeneigt. Kaum zu glauben!
Ein tiefer Blick noch einmal in seine Augen.
Dann nimmt sie entschlossen seine Hand
und entführt ihn in einen stillen Teil vom Gartenland.

Nur zwei der anderen bemerken ihre Abwesenheit.
Doch an den Partnern zweifeln? Das ginge zu weit.
Und deshalb plaudern sie, gelassen und heiter,
mit all den anderen Party- Gästen weiter.

In der versteckten, romantischen Rosen- Laube indessen
hat man Party- Gäste und Partner vollkommen vergessen.
Tauscht man anfangs auch erst nur leise Worte aus,
wird schnell und im Handumdrehen mehr daraus.

Ein zarter Kuss, den sie ihm auf die Lippen drückt,
ihn schon etwas verwirrt, doch zugleich auch beglückt.
Und deshalb denkt er bereits kurz darauf, warum nicht!
Schon bald bedeutet ein Ring an seinem Finger
in dieser Hinsicht Verzicht!


[2014]
© Birgit Klingebeil
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Herztreu

Habe ich früher nicht mal gelernt, Menschen offen zu begegnen,
ein Lächeln zu schenken, Hallo zu sagen, aber nicht den Blick zu senken und den Kopf wegzudrehen?

Habe ich früher bewusst wahrgenommen, Menschen meine Aufmerksamkeit zu bieten,
aufeinander zu achten,
Gemeinschaft zu fühlen aber nicht mir sämtliche Kontakte zu verbieten?

Hab ich früher mein Herz aufgeschlossen, die Freude geteilt?
War spontan und verrückt, alles konnten wir machen.
Und jetzt, jetzt ist mein Gemüt einem Untergang gleich?

Darf ich noch lachen, vor Freude aufspringen?
Jemanden in meine Arme reißen, vor lauter Glück in den schiefsten Tönen singen?
Oder muss ich den Schalter für Neuprogrammierung wählen,
mein Innerstes den Endorphinen entheben?

Früher dürfte ich meine Meinung äußern, auch mal kritisch sein und Dinge hinterfragen.
Konnte selbstbestimmt planen, die Richtung mal ändern
und gelegentlich einen unsteten Weg einschlagen.

Habe ich Liebe versprüht, getanzt, den Tag herzlich begrüßt
und Vertrauen geschenkt.
Nun werde ich nur noch von außen gelenkt? Höre permanent Stopp, fühle mich gefangen
und von vielen Menschen getäuscht und hintergangen.

Leichtigkeit ist nicht mehr gegeben?
Das Herz oft schwer und die Träume entschweben?
Der Körper funktioniert, doch die Seele ruht und vergeht?
Gefühle sind Luxus, was bleibt, sind Wesen, die in der Dunkelheit schweben?

Darf ich noch lieben,
Ehrlichkeit leben?
Mit Freude geben ohne dem Höchsten nachzustreben?
Kann ich noch in den Spiegel sehen, mein wahres Ich erkennen?
Oder nur noch maskiert durchs Leben gehen?

Muss ich ganz still sein,
meine Stimme regulieren?
Im Alltag programmiert um mechanisch zu funktionieren?
Kann ich dem System die Stirn bieten, den Ja-Sagern entgegentreten?
Mich ständig umzuschauen, um der Ohnmacht zu entfliehen?

Soll ich mich nur noch den Mächten beugen? Meine Werte verraten? Meine Stärken, meine Herkunft, mein Leidenschaft verleugnen?
Oder sage ich, jetzt erst recht. Ich scheiß auf alles und leb im hier und jetzt?

Ich versuche mir treu zu blieben,
mich nicht zu verbiegen.
Jedes Wesen zu achten und mit Hingabe zu lieben.
Ich will verrückt sein und mich köstlich amüsieren.
Die Zeit genießen und meinen Mut nicht verlieren.

Meine Liebsten Ihr wisst,
ich stehe immer für Euch ein.
Kämpfe, beschenke und lass Euch niemals allein.
Mein Herz ist bereit die Narben zu tragen. Ich geb niemals auf, höre nicht auf zu hinterfragen.

Ich will sehen, lachen, meine Sinne beschenken.
Lautstark weinen, nicht beschämt sein, was andere denken.
Und ab und zu Glück haben und Freude erleben.
Trauer und Leid akzeptieren.
Aber nicht in Abgeschiedenheit und Rückzug zu leben.

Was ich tun kann ist, in den Spiegel zu sehen.
Fang bei mir an und warte nicht, dass sich nur die anderen erheben.
Bleibe nicht resigniert, nicht unbeteiligt, nicht mit Leere gefüllt.
Lasse nicht zu, dass wir uns verlieren, unser Herz mit all dem Gift überläuft.

Meine Gedanken möchte ich teilen.
Möchte zuhören,
Trost spenden und nicht nur in meinem Trott verweilen.
Ich kann noch viel geben.
Nicht nur mit Worten, nicht ohne Gehalt. Freue mich mit den Menschen, die mir gut tun, die besten Momente zu erleben.
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