Gedichte über Tanzen - Seite 7

Sie trainiert, ja quält sich reichlich,
träumt von Applaus im Erfolg-Reich,
die Wangen rot tanzt sie eifrig,
sieht lieblich aus, gar engelsgleich.

Sie schwebt dahin - Stirn glänzt vor Schweiß,
es sieht so leicht und einfach aus,
doch Schmerzen und Blut sind der Preis,
für uns'ren herrlich' Augenschmaus .

Nach langen Jahren purer Qual,
Konkurrenzkampf, Entbehrungen,
steht ihr die Hauptrolle zur Wahl,
es winken Ruhm und Ehrungen.

Den Vorhang auf! Sie stirbt den Schwan,
grandios, perfekt gar meisterlich,
tanzt Schmerzen weg - tanzt wie ihm Wahn,
wirkt federleicht, verführerisch.

Musik verstummt, das Licht geht aus,
andächtig' Stille hört ihr Ohr,
dann erhebt sich tosend' Applaus,
dringt ihr ins Herz wie nie zuvor.

Sie strahlt von Freude besessen,
badet in des Publikums Gunst,
Blut und Schmerzen sind vergessen...
-
...nun liebt UND LEBT sie ihre Kunst.


Thomas

Lass uns den Walzer der Liebe
noch einmal tanzen,
so wie damals,

nochmal wie früher
alte Wege gehen,
den Duft der Rosen atmen,

dem Zwitschern der Vögel lauschen,
hören, wie die Wellen rauschen,
abends dann die Sterne sehen,

Herz an Herz unter der Laterne stehen,
niemals auseinander gehen.

Was würd` ich heute dafür geben,
alles noch einmal erleben ,
doch die Zeit,
sie eilt dahin,
viel zu spät
für einen Neubeginn.

Arbeite,
als wäre dir etwas Kostbares anvertraut

Ruhe dich aus,
als hättest du alle Zeit der Welt

Esse,
als hätte die Erde dir etwas dargereicht

Trinke,
als nähmest du das Wasser des Lebens in dich auf

Hör zu,
als wär's der einzige Mensch auf der Welt

Rede,
als ob man dir ganz aufmerksam zuhöre

Tanze,
als sähe dir niemand zu

Spiele,
als gäbe es keine Zeit

Singe,
als höre niemand deine Stimme

Liebe,
als wäre dein Herz nie verwundet worden

Lebe,
als wäre es dein letzter Tag