Gedichte über die Sonne (Seite 76)

Blumen

Wenn die Blumen bunt blühen
Wenn die Sonne hell scheint
nimmst Du den in den Arm
der verzweifelt ist und weint

Wenn die Bäume in sattem Grün stehen
Wenn sich Freunde endlich wiedersehen
besiegt die Liebe den Hass und den Neid
Es herrscht die Frühlings- und Sommerzeit

Wenn wir die Zufriedenheit fühlen
Wenn Hoffnung sich ausbreitet in den Gassen
Können wir die Ewigkeit spüren
Dann ist die Unendlichkeit zu fassen

Blütenseide

Wandern in die Ferne
für einen schönen Augenblick,
wäre suchen nach Wärme,
die es vor jedem Fenster gibt.

Blütenbesetzte Zweige
neigen sich jedem Auge hin;
legen als Blütenseide
sich in den Tag, in Lebenssinn.

Sie sind besetzt mit Perlen,
die spiegeln Morgensonnenlicht
wie Regenbögen aus Sternen -
tropfen seiden in mein Gesicht.

Der apokalyptische Sommer

(... Retrospektive ...)

Lange Tage
Sehr viel Licht
Meine Frage
Wer kennt das nicht?

Oft des Morgens in der Frühe
Schon in Schweiß gebadet
Läuft die Brühe
Selbst dem der sonst begnadet

Die Sonne sengt auf unser Haupt
Heute werden wir wohl heiß bedroht
Die Haut verbrennt ehe man´s geglaubt
Haut die weiß wird alsbald rot

Die Menschen sind es leid
Die feuchte Wärme stört
Es ist wieder mal soweit …
Hast´ den Donnerschlag gehört?

Die Alten ziehen sich ein Jäckchen über
Die Jungen ziehen ihres aus
Der Himmel wird alsbald trüber
Alle begeben sich ins Haus

Niemand ist so recht zufrieden
Niemand fühlt sich wirklich gut
In schwüler Wärme aufgerieben
Gequält von des Tages übler Glut

Da kommt der Blitz
ein Knall sogleich
Es ist kein Witz …
Der Menschen Antlitz bleich

Der Boden nass
Die Luft scheint kalt
Die Tonart Bass
Der Spruch war alt

Die Flut sie wuchs
Die Bäche schwollen
Die Welle trugs
Die Flüsse quollen

Von Glück verlassen
Der Gunst entrückt
Einstmals gelassen
Schon erdrückt

Ganze Orte weggewalzt
Wege fortgeschwemmt
Menschenleben weggeschnalzt
Beobachter zutiefst verhemmt

Der starke Gewitterregen
Kam mit großer Macht
Es begann ein seltsam Beben
Niemand am Tagesende lacht

*****

Die Natur beweist ein stetes Streben
Erklärt sich als die wahre Macht
Sie birgt für Menschen nicht immer Segen
Hat manch einen ums Leben wohl gebracht

*****

Des Menschen geplantes Tun
Zeugt sich nur für eine kurze Zeit
Des lieben Menschen Ruh´n
dagegen für eine ganze Ewigkeit

Obwohl des Menschen Ruh´n
Also spricht von einer Ewigkeit
Sucht er doch bloß mit seinem Tun
Einen Platz in der Vergänglichkeit …

Er kanns kaum überleben
Nicht seine kleinen Geister
… der Erde brechen, der Erde beben …
Es scheint er bleibt ein Hexenmeister!

© Auris cAeli

An eine Freundin

Weil Du die Liebe kennst
fühle ich mich geborgen in deinen Armen
Weil Du mich eine Freundin nennst
möchte ich Dich umarmen

Wenn die Sonne morgens aufwacht
gibt der neue Tag immer wieder Sinn
Denn wir haben die Macht
einen Grund hinter allem zu sehen

Wenn die Nacht und der Mond aufziehen
deckt uns Gottes Liebe zu
Ich kann verstehen und sehen
Eine echte Freundin bist Du

Ein lustiger Pfingsttag

Wie herrlich scheint heut früh´ die Sonne!
Am Mittag hab´ ich Sonnenbrand…
Die Vögel schnäbeln wild – oh Wonne,
und schnurrend liegt die Katz´ im Sand!

Die Glocken rufen: „Kommt, ihr Lieben,
denn Pfingsten ist ein frohes Fest!“
Doch ich bin heut´ daheim geblieben,
wo sich´s so herrlich lümmeln lässt.

Der heil´ge Geist wird´s mir verzeihen,
ich zieh´ den Himbeergeist ihm vor.
Warum sollt´ ich mich auch kasteien?
Von fern trällert der Kirchenchor.

Nun attackieren mich die Wespen,
sie schätzen edle Tröpfchen auch.
Ich schlottere wie meine Espen
eine sitzt frech auf meinem Bauch!

Mein Dackel kommt und möchte spielen,
ich kann ihn gar schon doppelt seh´n!
Fast ist es mir, als würd´ er schielen,
wie ist das Pfingstfest doch so schön!

Gedichte über die Sonne - Seite 76

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Blütenseide

Der apokalyptische Sommer

An eine Freundin

Ein lustiger Pfingsttag