Gedichte über die Sonne - Seite 77

Morgensonne

Beim ersten Gang durch den Garten
Spür' ich die Wärme auf meinem Rücken,
Sehe Blumen auf viele Immen warten,
Nach den Kelchen will auch ich mich bücken.

Wieder ist ein Julitag uns angesagt
Und wir stehen mitten in hellem Licht,
Der Amselmann, der sich zu uns wagt,
Steht nah bei uns, ganz auf Sicht.

Sein Kleid glänzt in der Morgensonne,
Er holt sich aus nassem Gras Leckerbissen.
An unserer offenen Regentonne
Wollen Wespen kein Wasser vermissen.

Es ist ein Tag, den wir freudig so nehmen,
Als wär's eine Selbstverständlichkeit,
Dass über allem Hasten und Rennen
Der blaue Himmel wölbt sich unendlich weit.

Ein solcher Tag ist ein Lebenstraum,
Das Paradies lebt auf unserer Erde.
Getriebene, die interessiert das kaum:
Geldgeil satteln sie nur ihre Pferde...


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Ich lernte dich kennen,
im Herbst nach dem Gänseblümchensommer.
meine Träume verbrennen,
im Herbst nach dem Gänseblümchensommer.

Für mich war der letzte Sommer perfekt,
der Geruch von Sand und Sonne
und frischen Erdbeeren im sprudelndem Sekt,
ich barfuß den Pflichten entkomme.

Auf sonnengewärmten Asphalt konnte ich liegen,
spürend die Tropfen auf nasser Haut,
mit dir aber könnte ich fliegen,
du hast mir den Sommer geklaut.

Denn hätt´ ich dich damals schon gekannt,
dann wäre die Zeit noch perfekter gewesen,
mit Blumen um Haar in die Welt gerannt.
Hättest du mit mir nachts auch Gedichte gelesen?

Doch ein Gedanke spricht tröstend zu mir,
der Herbst ist nicht das Ende,
denn den nächsten Sommer den teil ich mit dir.
und ich halte deine Hände.

Ich lernte dich kennen,
im Herbst nach dem Gänseblümchensommer.
Niemand kann uns uns mehr trenne,
im Herbst nach dem Gänseblümchensommer.

Manchmal
sammle ich
Steinchen,
Federn,
Fotos
als
"Impulsgeber"
für so manche
Erinnerung.

Heute
sammle ich
Sonnenstrahlen,
als Erinnerung daran,
dass jeder von uns
"Impulsgeber" ist,
für alles,
was unsere Leben
"hell, warm, fröhlich"
macht.

© A. Namer