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Gedichte über Sehnsucht - Seite 349


Vom Winde verweht, vorbei und vergessen

Du hattest nachgedacht über deine Sorgen,
Was wird aus dem Heute und was aus dem Morgen,
Du suchtest einen Halt hier und dort,
Doch hat es dich geknickt immerfort.
Du sahst soeben ein laues Blatt, unterdessen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Du suchtest die Gesichter anderer Leute,
Die an dir vorbeigehen im Hier und Heute,
Suchtest Sinn und Verstand zu erkunden,
Der an dir vorbeilief, flüchtig und unumwunden.
Was auch immer du erkanntest an fremden Interessen,
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Du suchtest anderer Haltungen zu erkennen,
Jener, die raschen Schrittes an dir vorbeirennen,
Hofftest eine andere Hand zu erspüren,
Um dich ein wenig mit Glück zu verführen;
Doch lief das Glück an dir vorbei, indessen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Ich laufe durch die Straßen und schaue Augenlieder,
Und bin der Meinung, so manche kommen immer wieder.
Manche sehe ich ein zweites Mal,
Denn eigentlich habe ich keine andere Wahl,
Als mich festzuhalten an fremden Interessen,
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Ich haste eilig von einem Moment in den nächsten Moment,
Und suche nach Sinn und Verstand, den ein Moment wiedererkennt.
Vergebliche Hast nach Orientierung in einem Augenblick,
Vergebliches Tun und Unterfangen, die Suche nach Glück
Endet stets in einer Anarchie unzähliger Handlungen, in meinem Ermessen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Ich schaue Menschen aus einer Bahn aussteigen,
Und taste deren Meinung, die von ihren bewegten Gliedern abzweigen.
Ich verfolge weiterhin ihre Spuren,
Auf ihren vergeblichen Wegen und Touren,
Auch für sich ein wenig Glück zu erhaschen, gottlob dessen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

So manchen Moment und auch dessen Menschen möchte ich in seiner Hast anhalten,
Mit ihnen neue Wege zu suchen und zu verwalten;
Denn unweigerlich bahnen sich fortan neue Wege,
Die ich für andere plane und diese wiederum anrege,
Wege, die sich selber negieren, da fremder Interessen,
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Ich beobachte Menschen miteinander sprechen,
Es ist mit Sicherheit kein großes Verbrechen,
Wenn falsche Inhalte ausgetauscht,
Wenn sich selbst und sein Ego wieder aufgebauscht,
Den anderen stets übertrumpfen zu wollen, zu Tisch und zum Essen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Manchmal möchte ich jemanden anhalten, nur einen Moment, im Nu,
Sich immer wieder neue Sitautionen aufbauen, immerzu
Nichts konstant bleibt mit ewigen Werten,
Wenn sich ewige Werte wiederum zu einem Nichts verhärten;
Vergeblich mein Ansinnen, irgendeinen Sinn und Verstand zu erkennen, denn indessen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Ich versuche, Worte und Silben anderer zu erkennen,
Obgleich deren Protagonisten meilenweit aneinander vorbeirennen,
Von hastig aufgenommenen Gesprächen anderer einen Sinn zu erhalten,
Derweil Anarchie und Chaos alle Situationen verwalten,
Da die Schöpfung nur Naturen und keine Gesetze erkoren,
unterdessen,
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Wenn ich alle deratigen Erfahrungen miteinander summiere,
Bleibt ein Nichts für mich übrig, denn ich verliere
Beständig an Boden und festen Halt für mein Unterfangen,
Zu einem sinnhaften Glück mit anderen Menschen zu gelangen;
Doch glaube ich sehr an ein Prinzip in meinem Ermessen,
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.

Ich schaue ein letztes Mal die Menschen handeln,
Wie sehr sie sich unentwegt auf ihren Wegen wandeln;
Ich schaue Lieder, Augen, einen Blick,
Derweil ich in meinem Unterfangen ein wenig einknick,
Liebe und Glück zu verbreiten, denn unterdessen
Vom Winde verweht, vorbei und vergessen.
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Der Sozialist

Der Urkommunismus ist des Menschen wahre Geschichte,
Auf die ich auch heute ihre Bedeutung ausrichte,
Mit menschlichen Idealen unsere Zukunft gestalte,
Noch bevor sie als Mensch wie ein Greis veralte.


Der Mensch ist nur in der Gemeinschaft ein höheres Wesen,
Wesbezüglich ich in der Bibel oder bei Marx nachgelesen,
Wie aus der alten eine neue Welt gemacht
Und neues gesellschaftliches Leben entfacht.

Der Sozialist ist nicht modern, und doch morgen,
Fragen sich doch alle, wie eine neue Welt zu besorgen,
Von jenem, den viele irrtümlich für den Schöpfer halten,
Doch sollte allein der Mensch seine eigene Schöpfung verwalten.

Der Mensch entscheide selbst über seine Gesetze,
Statt "Angebot und Nachfrage" und einer unsäglichen Börsenhetze
Seine Handlungen und sein Leben bestimmen,
Auf daß nicht menschliche Wesen im Akkordfieber
verglimmen.

Der Sozialist appelliert an die solidarische Vernunft,
Eine kleine Partei zwar, doch eine schlagkräftige Zunft
Von Aposteln und Jüngern in Evangelistengestalt,
Sie kämpfen für Ideale, so ist der Mensch halt.

"Liebe deinen Nächsten", sein erstes Gebot,
Oder was er auch seinen Feinden als erstes anbot;
"Du darfst nicht töten", sein zweites Geläut,
Was schließlich alle und ihn selbst erfreut.

Der Sozialist appelliert an seine humanen Ideale,
Und predigt wohl zum vieltausendsten Male,
Daß der Humanismus im Mittelpunkt seiner Handlung,
Daß die Welt ganz ohne Hab und Gier stets in Wandlung.

Und so kommt der Tag, schön wie der Morgen
Hinweg gefegt all gesellschaftliche Sorgen;
Ich möchte auch dem Anderen Liebe versprechen,
Um endlich mit Haß Neid und Egoismus zu brechen.
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Gereifte Jugend

Nach über zehn Jahren haben wir uns wieder getroffen,
Unsere Jugendjahre waren seit jenen Tagen verflogen;
Schon damals haben wir uns miteinander nie überworfen,
Zu keiner Gelegenheit getäuscht und belogen.

Noch stand deine Reife nicht in deinem Gesichte
geschrieben,
Weich und formschön deine Gesten, Mimik, dein Gesicht;
Ein lodernder Funke deiner Jugend ist dir nach wie vor
verblieben,
Welcher Funke mein Herz wieder pochen läßt und es wärmlich sticht.

Wenn ich es schaue, wie dein Haar im Wind geflattert,
Und dein zartes Lächeln eine Aura verbreitet,
Über mein Gemüt, welches Deine Anmut für sich ergattert
Und einatmet, bedürftig dir entgegenschreitet.

Gereifte Jugend, die deinen Körper verwaltet,
Gereifte Sinne , ich verspüre sie in mir;
Zarte Zuneigung für dich erschaffen, nach wie vor nicht erkaltet,
Mein Verlangen mir verblieben, nach deinem Körper, nach dir.

Ich habe es wieder und wieder geschaut, wie du im noch sommerlichen Herbste geschritten,
Durch rot-grün-braune und violette Blätterhaine,
Mit einem salamandergleichen Schritt durch das Weich-
bild geglitten,
Schon perlten mir Tränen, wie ich dich schaute, vor Freude ich heute noch weine.

Ob du mir noch zugelächelt, konnte ich aus der Entfernung nicht erkennen,
Du wendeste deinen Blick von mir weithin in eine ewige Ferne;
Ich wähnte uns schon beide gemeinsam durch die Wälder
rennen
voller Lebenslust und Hoffnung, der Sonne entgegen, der
Kometen und der Sterne.

Ich sah dich anderen mit deinen Armen und Händen entgegenwinken,
Jenen, welche deinen weiten Horizont einnahmen.
Ein Stechen in meiner Brust und ich begann dir ent-
gegenzuhinken;
Meine traurige Lebensfreude geknickt, ich glaube, meine Beine begannen sogar zu lahmen.

Doch endlich wieder kehrtest du deinen Blick mir
entgegen
Und eiltest mir zu mit einigen raschen Schritten;
Sogleich knospte in mir Hoffnung, es wuchs und keimte
und blühlte verwegen
Und schautest, wie wir beide, hoch zu Roß auf Schimmel durch die Wälder ritten.

Sogleich schenkte ich dir reichlich ein, einen randvoll gefüllten Kelch meiner immerwährenden Neigung
Und meines Vertrauens, für dich ganz allein,
Doch ganz plötzlich standen wir erstaunt und fast
verzweifelt vor einer Wegezweigung,
Schon jetzt entschied sich so unser gemeinsames getrenntes Wegesein.

Ich reimte dir noch einige schmale Verse über unser Neste,
Doch zog es dich dahin, dahin und fern von mir weg;
Du reichtest mir zum Abschied deine Hand und drücktest meine feste,
So daß ich schüchtern lächelnd und voller Verlegenheit
mit meiner Zunge über meine Lippen leck.

So schwandest du dahin, kaum daß wir verspürten unsere
Nähe,
Deine gereifte Jugend wärmte sich nicht mehr in meinen Armen;
Warum wünscht du es nicht mehr zu wissen, wie sehr tief ich auch noch heute für dich einstehe,
Du wunderliches Geschöpf, meine Liebe, meine Kleopatra,
Carmen.

Dieses Geschöpf eilte in Windeseile und weilig,
Für millionen Minuten dem Horizont entgegen;
Kein Winken zum Abschiede mehr, fürwahr du hattest es eilig,
Was mir blieb war ein Lächeln auf meinen Lippen, tat-
sächlich ich lächelte verlegen.

Gereifte Jugend, zehn Jahre waren dahingeschritten,
Zehn lange Jahre ohne dich gelebt und genossen,
Zuletzt auf einer schneebedeckten Eisfläche so lange ohne dich dahingeglitten,
Ohne Dich zehn zähe Jahre dahin und verflossen.
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