Gedichte über Sehnsucht - Seite 350

Klein Erna wollte große Liebe suchen,
zunächst kaufte sie fruchtigen Kuchen.
Dachte dabei an Fliegen und den süßen Brei,
so kommen bestimmt gleich mehr wie drei.
Sieben sind auf ihre Annonce gekommen,
aber nur einen hat sie sich genommen.

Warum gerade den
und nicht die anderen?

Irgendwie war der selbstbewusst und ehrlich,
dieser Typ war einfach authentisch, herrlich.
Sie liebte ihn mit seinen Eigenarten wie er ist,
denn er war der Typ, den eine Frau nie vergisst.
Auf den Fruchtkuchen wollten beide pfeifen,
ging,s doch darum, die ganze Welt zu begreifen.
Sie wollten sich lieben, mit Macken, wie man ist,
zu viel vom süßen Kuchen ist da eh nur Mist.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Es liebt, als ich noch nicht war.
Es hält verborgen,
damit ich strebend bleib.

Wie komm ich nach Haus,
wie oft sich's noch verlauft?

Es zieht mich,
so kommts mir vor,
wie ein Blatt im freien Fall zur Erde hinab.

Vergangene Tat im Winde gesehn, scheucht das Grün-Saftige umher.

So dann, zu mir unbekannter Zeit,
die Stille es zu begehren bereit.

Aufstieg in Gefilde
welche das Zeitliche segnen,
Es hält die über allem stehende
Ordnung der Unsterblichkeit.

Dies, was Es dann ausserhalb von Worten zu umhüllen anfängt, ich im Fleische nicht zu begreifen bereit.

Es versteht fraglos,
in menschversetzten Dosen den Schlüssel der Liebe zu verlosen.

Der dann in Hingabe reift und im Saatgut der Demut die Tiefen begreift.