Gedichte über das Schreiben (Seite 38)

Süchtig

Süchtig

Man labt sich an Worte
Sie kommen sie gehen
Oft bleiben sie stehen
Sie werden notiert
Sie werden sortiert
Bis spät in die Nacht
Geht man auf Jagd
Dann endlich …da steht ja ein Vers…
Auf geht Herz

©Käte Micka

Käti Micka

Weißschweigen

Blinkender Balken
Klagendes Glitzern
Quälendes Rauschen
Stille Tasten
Entfliehende Zeit
Brennende Leere
Zögerndes Zaudern
Flüsternde Ahnung
Sanfter Druck
Wachsende Linien
Süße Erleichterung
Gedankliche Pflugscharten
Langsames Verdörren
Jähe Stille
Erschrockenes Innehalten
Kalte Ahnung
Kriechende Zweifel
Bittere Gedanken
Harter Klick
Augenblickliche Verweißung
Totgeschwiegene Worte

Schreiberling-Augenblick

Einfach mal so schreiben,
einfach was man denkt,
ohne lang zu fragen,
was die Gedanken lenkt.

Einfach mal so lassen,
was die Hand so formen will,
ohne überlegen,
das Hirn steht einfach still.

Unendlichkeit formt die Wörter,
sie fließen einfach raus,
und geht`s nicht weiter,
ist `s Gedicht ganz einfach aus.

© A. Namer

Gedichte über das Schreiben - Seite 38

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