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Gedichte über Schmerz - Seite 393


die bessere Hälfte

Seit wir zusammen sind geht es mir nicht mehr gut
Seit wir zusammen sind weine ich viel und fühle mich allein

Du hast mir bisher nie deine volle Aufmerksamkeit geschenkt,
nur in Momenten auf dem Absprung

Immer nur ein halbes Herz.
Ein halbes Interesse, ein halber Blick, eine halbe Berührung, halbe Mühe, halbes Geschenk wenn überhaupt.
Halbe Lust, halber Kuss, halber Sex, halber Start noch halbes Ende
Halb weggefahren dann nur halb wiedergekommen
Jedes mal eins mehr weghalbiert
Halbvolle Versprechen bieten halber Leere den Tisch
Halbe Lehre hab ich gelernt, da fehlt noch was
Wenn es immer halbiert gehts gegen Null und doch wird sie immer fehlen die eine Lektion
Das nennt man Leben

Ich schaff es immer nur halb zu gehen,
Dich halb zu hassen, vermisse so ganz deine halben Küsse.
Unsere ganzen Tage voller halber Liebe scheint mir gerade mehr
als diese zwei Hälften Schmerz.
Von mir. Dazu noch die Hälfte, die du nicht fühlst.
Drei halbe Schmerz.
Am Mittwoch dann ein halbes Wiedersehen.
Mir tut alles ganz und gar weh. Seele, Körper und Geist

Dir geht es neutral. Das heißt halb gut
Mir geht es minus die Hälfte von neutral
Ich hab so voll und ganz gegeben.
Alles . Das ganze volle Herz. Das volle Interesse. Den vollen Kuss
Den vollen Schmerz.
Meine ganze volle Genialität.
Meine Wertschätzung.
Von dir nur Abwärtschatzung
Abwertung
Ich habe in deiner Welt keinen Wert
War nie mehr als null komma fünf
Meist eher kleiner gleich null
Nie null
Aber geht gegen null
Erst wenn
Alles sympathische tot ist
Bist du meine Asymptote
Alles wird gegen null gehen

Dann bin ich wieder eins
Aber jetzt
Ganz und gar gebrochenes Herz
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Spätzünder

Ich bin ein Spätzünder,
war schon immer so
und wurde immer ungeschickter.
Habe mich sehr spät für Make-up interessiert,
habe die Kunst des Flirtens
bis heute nicht kapiert.

Waren immer als Trio unterwegs,
war immer diejenige, die nichts versteht.
Wurden "die drei von der Tankstelle" genannt
und somit aus dem Klassen Klima verbannt.

Jahre später, wir wurden älter,
die Stimmung angespannt,
von mal zu mal kälter.
Hatten verschiedene Interessen,
konnte mich mit euch nicht mehr messen.

Ihr habt nach Aufmerksamkeit gelechzt,
habt mich mit eurem hängen lassen
sehr verletzt.
Ich habe mich nicht dafür interessiert,
habe es auch nicht ein einziges Mal probiert.

Unsere Klasse war sehr asozial,
euer Verhalten war extrem kindisch
und hat genervt und das total.
Habe mal wieder zu den "Opfern" gehört,
habe mich nicht weiter daran gestört.

Dann kamen die Tage,
da durfte ich mir immer eure
blöden Sprüche anhören,
ausgerechnet von euch verwöhnten,
aufgeblasenen Gören.
Wurdet schon mit zwölf entjungfert,
wart sogar stolz drauf, oh mein Gott!

Tussis, Bitches und Möchtegerne,
ich hingegen beobachtete
den Himmel und seine Sterne.
Diese Zeit hat mich am meisten geprägt,
diese Zeit war nicht lustig, sondern schräg.

Sogar unser Lehrer hat mich vorgeführt,
hat mich zum Klassenclown gekürt.
Die Jungs fanden mich nicht gerade ansehnlich,
natürlich! Mich wundert's nicht.

Klar, ich war nicht gerade attraktiv,
ich war zu dieser Zeit nicht
einmal verliebt, auch nicht beliebt,
habe viele Dinge versiebt.

Habt euch auf meine Kosten amüsiert,
euch andauernd aufgestylt und euch frisiert.
Ich habe mal wieder gar nichts kapiert,
habe mich sehr oft vor euch blamiert.

Wurde oft schikaniert,
habe mir meine "gute Laune" antrainiert,
mein Lächeln wirkte immer aufgesetzt,
habe nie bei Vertrauenslehrern gepetzt.

Wurde sehr oft ausgeschlossen
und war schon in zwei von euch verschossen,
davon will ich gar nicht erst anfangen,
ich spürte überhaupt nicht
das Gefühl von Verlangen.

Mein Aussehen war nie gut genug,
war nie aufdringlich oder verrucht.
Habe mich immer im Hintergrund versteckt,
mein Leben war noch nie auch
nur ansatzweise perfekt.

Habe euren blöden Sprüchen geglaubt,
habt mir mein Selbstwertgefühl geraubt,
mein Selbstvertrauen war ebenfalls hinüber,
mit meinem Selbstbewusstsein
war's ebenfalls vorüber.

Hatte nie Geld, um mir
coole Klamotten zu kaufen,
musste mit der abgetragenen Kleidung
meiner Geschwister herumlaufen.
Wollte nebenbei nicht arbeiten gehen,
hatte Angst davor, dass meine
guten Noten flöten gehen.

Gut waren sie dann nicht immer,
habe viel Zeit verbracht in meinem Zimmer.
Irgendwann, war mir dann alles egal,
wollte nur die Schule bestehen
und mit erhobenen Hauptes von dannen gehen.

Das lief leider nicht wie geplant ab,
sogar an unserem Abschluss
lief nicht alles glatt.
Schon wieder ein Spruch über mein Aussehen,
ich sagte auf verletzte Art
und Weise auf Wiedersehen!

Auf Wiedersehen? Niemals!
Ich werde bestimmt nicht auf ein Klassentreffen gehen!
Ich möchte und werde mich
nicht mit euch verstehen,
euch wird das lachen auch noch
irgendwann vergehen.

Seht mich an, ich jammere andauernd herum
und lasse niemanden an mich heran.
Ich bin sehr nachtragend,
blicke nicht oft in den Spiegel,
mein Blick ist immer fragend.

Wer bin ich?
Ich habe keine Ahnung.
Habe ein richtiges Identitätsproblem,
ich kann mich selbst manchmal
nicht verstehen.

Irgendwann, hören diese Schmerzen auf,
da verlasse ich mich drauf.
Es fällt mir sehr schwer,
diese Zeit zu vergessen,
werde mir Mühe geben und vielleicht
kann ich mich eines Tages rächen.

© Lily .N. Hope
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