Gedichte über Lust - Seite 72

Mit einem Schrei beginnt das Leben,
als wollten wir mit ihm allen zeigen:

Hier bin ich!
Aufgepasst!
Achtung Baby!

So ein Schrei soll uns Respekt geben,
wer ihn hört, kann den Schrei bezeugen:

Seht ihr mich?
Kurz gefasst!
Ich bin auf Existenzy!

Nur wer rechtzeitig mal laut schreit,
der wird nicht ständig übersehen.
Nicht bei jeder nichtigen Kleinigkeit,
um was Wichtiges sollte es gehen.

Jubel, Freude, Hochgefühl!
Die Lebenslust will hinaus!
Glück ist spontan, nicht still,
dreh die Euphorie voll auf!

Doch was soll das? Woher die Wut?
Schrei mich nicht an! Hab nichts getan!
Das ist kein Spaß, du tust mir nicht gut!
Beherrsch deinen Zorn, schrei dich an!

Um gehört zu werden, ist schreien ok!
Der Verteidigung wegen ist es Notwehr.
Im Gesang und Gegröhle ist es schee!
Aus Schmerz ist ein Schrei nur fair.

Mach niemanden aus Hass zum Ziel,
missbrauch den Schrei nicht als Waffe!
Verhetze nicht Unschuldige aus Kalkül,
erhebe deine Stimme nicht als Strafe.

Schrei mit anderen für die Freiheit!
Schrei, weil du am Leben bist!
Schrei aus Lust an der Gemeinsamkeit!
Schrei wie ein Baby, das das Leben begrüßt.

Schrei ... um dann leise zu sein.
Schrei ... und dann kehrt Ruhe ein
und du spürst es in dir wirken,
nach dem Sturm leises Zirpen...

© meteor 2025

Gott nach einer guten Nacht,
bin ich glücklich aufgewacht.
Sie kam zu mir zum Kuscheln,
ich durfte sie noch wuscheln.

Wir rutschten eng zusammen,
ich war verliebt benommen.
Gefühle durchströmten mich,
alles war nur noch herrlich.

Ich schwebte auf Wolke Sieben,
mein Sinn war, toll zu Lieben.
Sie säuselte verliebte Wörter,
schmiegte sich an meinem Körper.

Ich streichelte ihre erogenen Zonen,
hoffte, sie wird mich belohnen.
Langsam kamen wir in Ekstase,
sie flüsterte ganz toll mein Hase

Wir fingen an zu schweben,
sogar vom Boden abzuheben.
Im aller wildesten Gefummel,
landeten wir im 7. Himmel,

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz



mageba

Ich habe immer einen Blick,
für das schöne in dieser Welt.
Meine Freunde wissen,
ich fotografiere, was mir gefällt.

Natürlich weiß ich,
meine Fotos lügen nicht.
Sie sind eine Momentaufnahme,
für später wohl ein optischer Bericht.

Meine bevorzugten Themen sind,
Liebe und Menschen bei der Arbeit.
Ich mag da alle Facetten,
bin stets auf Suche nach Wahrheit.

Gestellte Fotos mag ich eher nicht,
als Paparazzo stelle ich Ansprüche.
Ein gutes Motiv sind für mich Fotos,
auf denen du erkennst die Gerüche.

In einem fast leeren Freiluftkaffee
entdeckte ich ein verliebtes Pärchen.
Er streichelte liebevoll ihre Hand,
sie flüsterte leise, du mein Bärchen.

Auf leisen Sohlen schlich ich mich,
zu den Verliebten am Fluss.
Ich musste noch etwas warten,
denn sie gaben sich gerade einen Kuss.

Nach einer kurzen Vorstellung
wollte ich ihre Zustimmung einholen.
Sie lächelten mich beide an
und schauten verstohlen.

Sie sagte, - ich bin verheiratet -,
deshalb geht es leider nicht.
Er sagte, eigentlich sehr schade,
für ein tolles Foto ist heute das
beste Licht.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Gelten sie noch

Gelten sie noch, meine frühen Schwüre,
Womit ich das Besondere aufspüre,
Das mich fast um den Verstand gebracht,
Als recht früh die erste Liebe lacht‘?

Geht es Dir auch so wie mir,
Dann habe ich es im Gespür,
Was an Wesen mich bei Dir reizt,
Weil Du mit Schönheit ja nicht geizt.

Stark ist alles, was so weiblich an Dir,
Du sicherst damit das Einverständnis mir,
Dass unser Verlangen akzeptiert bei uns weilt,
Auch wenn manchmal der Sinn anders wohin eilt…

Gelten sie dann noch, meine frühen Schwüre,
Damit ich ja das Besondere aufspüre,
Das mich früher um den Verstand gebracht,
Als noch recht einfach die Liebe gelacht?

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Trieb mit Lust im Bunde
durchtränken unsere Haut,
nippen an der Sünde,
schmecken was vertraut.

Im Pheromonnebel enthüllt,
züngeln Zungen zügellos.
Lungen, heißatmend verfüllt,
hauchen aus beim Aufstoß.

Lippen aufgepresst, gespalten,
elastische Umverschlüsse,
Leibteile im Wechselgriff gehalten,
im Innern erquellen Flüße.

Salzwasser filmt über Hautporen,
süßer Schmelz dippt den Verstand.
Als Flüssiges sprengt aus Toren,
kippen Sinne über ihren Gipfelrand.

Überstrapazierte Muskelfasern,
Nervenpotentiale gewollt ausgereizt.
Entspannte Körper, Augen glasern,
zufriedene Stimmung beiderseits.

© meteor 2025